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ABB plant Spin-off der Division Robotics und Börsennotierung

Von Stefan KIRSCH
Veröffentlicht am Thu, 04/17/2025 - 00:00

Thema des Tages

ABB will seine Division Robotics abspalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen. Wie der Automatisierungs-Konzern mitteilte, ist geplant, der Hauptversammlung den Plan zur Abstimmung im kommenden Jahr vorzulegen. Das IPO sei ab dem zweiten Quartal 2026 geplant. ABB Robotics stelle "intelligente Automationslösungen" bereit, inklusive autonomer mobiler Roboter, Software und KI, für ein breites Spektrum traditioneller und neuer Industriesegmente. Mehr als 80 Prozent des Angebots seien Software/KI-gestützt. "ABB Robotics ist führend in ihrer Branche, und es bestehen nur begrenzte Synergien in Bezug auf Business und Technologie zwischen ABB Robotics und den übrigen ABB-Divisionen, die andere Nachfrage- und Marktmerkmale aufweisen", sagte ABB-CEO Morten Wierod. Die Börsennotierung werde die Wertschöpfung sowohl im ABB-Konzern als auch im reinen Robotikgeschäft steigern. Geplant sei das Spin-off über eine Aktienausschüttung, bei der die ABB-Aktionäre als Sachdividende Aktien von ABB Robotics proportional zu ihrem bisherigen Aktienbesitz erhalten.

Schweizer Aktien

Am schweizerischen Aktienmarkt ist die Stimmung auch am Dienstag meist gut gewesen. Über dem Markt schwebte zwar weiter der Zollstreit der USA mit dem Rest der Welt, doch blieben weitere schlechte Nachrichten zunächst aus. Der SMI gewann 1 Prozent auf 11.610 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und fünf -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 23,25 (zuvor: 25,43) Millionen Aktien. Gefragt waren abermals Konjunkturzykliker wie ABB (+1%), Geberit (+2,2%) oder Holcim (+3,1%). Bei Sika (+0,4%) bremsten die Umsatzzahlen des ersten Quartals, die "nur" im Rahmen der Erwartungen ausgefallen waren. Auch Versicherer wurden rege nachgefragt. Swiss Life und Zurich stiegen um 2,4 und 2,5 Prozent. Das Minus von 1,5 Prozent bei Swiss Re war dem Dividendenabschlag von 7,35 US-Dollar geschuldet. Auch die Aktie der UBS (-1,1%) wurde "ex" gehandelt. Die Aktionäre der Bank erhalten eine Dividende von 0,90 US-Dollar je Aktie. Enttäuschende Geschäftszahlen des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH lasteten auf der Aktie von Richemont, die um 0,9 Prozent nachgab. Swatch verbilligten sich um 0,5 Prozent.

Internationale Märkte

Europa
An den europäischen Aktienmärkten ist es am Dienstag weiter nach oben gegangen. Damit dauerte die Erholungsbewegung an, bleiben doch momentan die jüngst belastenden Hiobsbotschaften aus dem globalen Handelskonflikt aus. Der DAX stieg um 1,4 Prozent auf 21.254 Punkte - getrieben von den Autoaktien, deren europäischer Branchenindex um 2,0 Prozent zulegte. Der Euro-Stoxx-50 rückte lediglich um 1,2 Prozent auf 4.970 Punkte vor - ausgebremst auch von der Pariser Börse. Dort legte der CAC-40 nur um 0,9 Prozent zu nach schwachen Geschäftszahlen von LVMH, die Aktie stürzte um 7,8 Prozent ab. Der französische Luxusgüterhersteller legte noch schwächer als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vor. Die LVMH-Zahlen für das erste Quartal liefern nach Einschätzung von Analysten der Deutschen Bank einen negativen Vergleichswert für die Konkurrenz im Luxusgütersegment. Der französische Konzern erzielte in diesem Zeitraum einen Umsatz von 20,31 Milliarden Euro, was einem organischen Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und die Prognosen der Analysten verfehlt. Die Gruppe stellte fest, dass die chinesische Nachfrage die grösste Belastung darstelle. In der Schweiz fielen Richemont um 0,9 Prozent, in Paris gaben Kering 5,2 Prozent ab und Dior 8,3. Der Schwäche entziehen konnten sich Puma, sie legten nach einer Kaufempfehlung von Berenberg 1,4 Prozent zu. In Stockholm gewannen Ericsson 7,9 Prozent. Der Telekomausrüster hat im ersten Quartal davon profitiert, dass Kunden in Nordamerika vor dem Inkrafttreten der geplanten US-Importzölle eifrig Netzausrüstung gekauft und Investitionen vorgezogen haben. Das Netzgeschäft verzeichnete einen Anstieg der Verkäufe von 6 Prozent, wobei das starke Wachstum in Nordamerika deutliche Rückgänge in Indien und die Schwäche im Nahen Osten und in Afrika ausgleichen konnte. Der Umsatz im ersten Quartal sprang um rund 6 Prozent, die Bruttomarge auf 51 Prozent. "Die Margenstärke überrascht", sagt ein Händler.

USA
Furcht vor den Folgen des Zollstreits für die US-Wirtschaft haben die Wall Street zur Wochenmitte auf Talfahrt geschickt. Der Verkaufsdruck nahm mit Aussagen des Chefs der Federal Reserve deutlich zu: Jerome Powell warnte davor, dass die Zentralbank zu schwierigen Abwägungen gezwungen sein könnte, wenn sie versuche, die heimische Wirtschaft vor den Folgen des von Präsident Donald Trump initiierten Handelskriegs zu schützen. Steigende Zölle, die die Verbraucherpreise in die Höhe treiben und gleichzeitig die Wirtschaftstätigkeit schwächen, würden die Zentralbank in die unangenehme Lage versetzen, entscheiden zu müssen, ob sie sich auf ihr Ziel konzentriert, eine niedrige Inflation zu fördern, oder auf ihr Mandat, einen gesunden Arbeitsmarkt zu unterstützen, sagte Powell laut veröffentlichtem Redetext in Chicago. "Wir könnten uns in einem schwierigen Szenario wiederfinden, in dem unsere beiden Mandatsziele in Konflikt stehen", so Powell. Der Dow-Jones-Index fiel um 1,7 Prozent auf 39.669 Punkte. Der S&P-500 verlor 2,2 Prozent und der Nasdaq-Composite 3,1 Prozent. An der Nyse standen 1.006 (Dienstag: 1.507) Kursgewinner 1.771 (1.249) -verlierern gegenüber. Unverändert schlossen 49 (68) Titel. Die technologielastige Nasdaq lag auch wegen der Schwäche von Nvidia (-6,8%) deutlicher im Minus. Denn die KI-Ikone erwartet im Zusammenhang mit dem Export ihrer H20-KI-Chips nach China eine Belastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Belastung entstehe aufgrund von Lagerbeständen, Kaufverpflichtungen sowie damit verbundenen Rückstellungen und werde in den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals enthalten sein, teilte der Chiphersteller der US-Börsenaufsicht SEC mit. AMD fielen um rund 7 Prozent. Der Chiphersteller ist von den Exportbeschränkungen ebenso betroffen wie Nvidia. Die Aktien von United Airlines zeigten sich behauptet, nachdem die Fluggesellschaft im ersten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt war und dabei die Erwartungen des Marktes übertroffen hatte - trotz einer rückläufigen Nachfrage.

Asien
Die asiatischen Märkte schütteln am Donnerstag im späten Geschäft die schwachen US-Vorgaben ab und zeigen sich mehrheitlich im Plus. Sie folgen damit dem US-Terminmarkt, der auf steigende Kurse an der Wall Street hindeutet. In Japan steigt der Nikkei-225 passend zu den Schlagzeilen zu den Handelsgesprächen um 0,7 Prozent auf 34.164 Punkte. Der Yen, als sicherer Hafen jüngst gesucht, fällt am Morgen mit der steigenden Hoffnung auf eine Lösung im Zollkonflikt und hilft dem japanischen Aktienmarkt zusätzlich auf die Sprünge.

Obligationen
Konjunktursorgen verschafften dem US-Anleihemarkt zur Wochenmitte etwas Zulauf. Die Zehnjahresrendite fiel am Mittwoch um 4 Basispunkte auf 4,28 Prozent.

Analyse
Barclays senkt Lonza-Ziel auf 670 (710) CHF/Overweight – Händler
Bank of America senkt OMV-Ziel auf 40 (42) EUR – Neutral
Citi erhöht Moeller-Maersk auf Neutral (Sell) – Ziel 11.093 (9.500) DKK

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