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Goldman Sachs verdient dank Handelsgeschäften deutlich mehr

Von Stefan KIRSCH
Veröffentlicht am Tue, 04/15/2025 - 00:00

Thema des Tages

Goldman Sachs hat im ersten Quartal von einer erhöhten Handelsaktivität profitiert. Die US-Bank steigerte Gewinn und Einnahmen stärker als von Analysten erwartet. Goldman Sachs verbesserte den Gewinn um 15 Prozent zum Vorjahr auf 4,74 Milliarden US-Dollar. Je Aktie verdiente die Bank 14,12 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 12,32 Dollar gerechnet. Die Erträge kletterten um 6 Prozent auf 15,1 Milliarden Dollar. Hier hatte die Erwartung auf 14,77 Milliarden Dollar gelautet. Die Bank verbuchte Rekorderträge im Aktienhandel von 4,2 Milliarden Dollar, das war gut ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Geschäft mit festverzinslichen Produkten stiegen die Einnahmen um 2 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar. Schwächer fielen dagegen die Einnahmen im Investmentbanking aus. Die verstärkte Handelsaktivität war schon vor der Ankündigung von Trumps Zöllen zu beobachten. Die Marktturbulenzen seither haben Top-Banker und ihre Firmenkunden verunsichert, was als nächstes kommen könnte. Goldman-Sachs-Chef David Salomon sagte, das zweite Quartal beginne mit einem deutlich veränderten Umfeld. Gleichwohl zeigte er sich zuversichtlich für die Entwicklung der Bank.

Schweizer Aktien

Mit kräftigen Kursgewinnen hat der schweizerische Aktienmarkt die Handelswoche eröffnet. Anleger reagierten erleichtert darauf, dass die USA Elektronikprodukte zunächst von ihren Strafzöllen ausnehmen. Überraschend gute chinesische Exportdaten trugen ebenfalls zur Stimmungsaufhellung bei. Der SMI gewann 2,3 Prozent auf 11.499 Punkte. Alle 20 SMI-Werte schlossen im Plus. Umgesetzt wurden 25,41 (zuvor: 25,89) Millionen Aktien. Angeführt wurde der SMI von Logitech. Die Aktie des Herstellers von Computerzubehör wie Tastaturen und Mäusen rückte als Nutzniesser der US-Zollausnahmen um 6,6 Prozent vor. In der zweiten Reihe ging es mit Ams-Osram um 7,9 Prozent aufwärts. Roche stiegen um 3,2 Prozent, nachdem das Lymphom-Medikament Columvi des Pharmakonzerns als Zweitlinientherapie in der EU zugelassen wurde. Novartis schlossen 3,1 Prozent höher. Im Sog der europaweit stark nachgefragten Bankenaktien verbesserten sich UBS um 2,9 Prozent. Gesucht waren ferner Konjunkturzykliker wie ABB (+2,7%), Geberit (+1,8%) oder Holcim (+2,6%). Das als defensiv geltende SMI-Schwergewicht Nestle (+1,3%) blieb hinter dem breiten Markt zurück. Das galt auch für Givaudan (+0,8%) und Swisscom (+1,3%).

Internationale Märkte

Europa
Sehr fest sind Europas Aktienmärkte am Montag aus dem Handel gegangen. Auslöser der Rally war die Aufweichung der Trump-Zölle für die von den USA benötigten Elektronikbauteile, vor allem Chips. Der DAX schloss nahe Tageshoch und sprang um 2,9 Prozent auf 20.955 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 2,6 Prozent auf 4.911 Punkte. Fast alle DAX-Werte schlossen im Plus, angeführt von Titeln wie Deutsche Bank, Rheinmetall, Siemens Energy und anderen, die um 4 bis über 5 Prozent zulegten. Auch die anderen Länderbörsen in Europa zeigten ähnliche Pluszeichen. Banken stellten den stärksten Sektor, nachdem Goldman Sachs gute Quartalsdaten vorgelegt hatte. Gesucht waren auch die Energie- und Rohstoffwerte, da die Sorgen vor einer Rezession nachliessen. Als Kurstreiber für die Konjunkturwerte wirkte zudem die chinesische Handelsbilanz: Dort sprangen die Exporte im März um 12,4 Prozent zum Vorjahr und damit dreimal stärker als erwartet. Dies deutet auf eine höhere Nachfrage aus der Weltwirtschaft als befürchtet. Banken stellten mit fast 4 Prozent Plus im Sektor-Index europaweit die Gewinner, entsprechend im DAX auch Deutsche Bank, die 5,2 Prozent stiegen.

USA
Nach der Erholung der Wall Street zum Wochenschluss hat die aktuell gesteigerte Risikoneigung am Montag angedauert. Dass elektronische Geräte wie Mobiltelefone und Bauteilen von den so genannten reziproken Zöllen zunächst ausgenommen bleiben, hob die Stimmung an den US-Märkten. Anleger hofften zudem auf Ausnahmeregelungen für weitere Branchen, nachdem Präsident Donald Trump auch den Autoherstellern Erleichterungen in Aussicht gestellt hatte. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 40.525 Punkte. Der S&P-500 legte um ebenfalls 0,8 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent. An der Nyse verzeichneten nach vorläufigen Angaben 2.315 (Freitag: 1.976) Titel Kursgewinne, während 496 (816) Verlierer gesehen wurden und 25 (40) Titel unverändert schlossen. Unter den Einzelaktien profitierten Apple von den Zollausnahmen, das Papier stieg um 2,2 Prozent, hatte anfangs aber sehr viel deutlicher zugelegt. Nvidia sanken um 0,2 Prozent. Von einer Euphorie wegen der Sonderregeln für US-Tech sei nichts zu sehen, stellten Händler fest. Goldman Sachs gewannen 1,9 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal von der erhöhten Handelsaktivität profitiert und sowohl Erträge als auch Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Palantir verteuerten sich um 4,6 Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen von der Nato einen Auftrag für seine KI-gestützte Software Maven Smart System erhalten hat. Die Aktien von Ford und General Motors stiegen um 4 und 3,4 Prozent, nachdem Trump kurzfristige Zollpausen auch für Autohersteller in Aussicht gestellt hatte, die die Produktion von Fahrzeugteilen aus Kanada und Mexiko in die USA verlagerten.

Asien
An den asiatischen Aktienmärkten ziehen die Kurse am Dienstag überwiegend weiter an. Mit der Hoffnung auf weitere Ausnahmen bei den US-Zöllen steigt der Nikkei um 1,1 Prozent auf 34.345 Punkte. Der Kospi in Seoul legt um 0,9 Prozent zu, und in Indien gewinnen die wichtigsten Indizes etwa 2 Prozent. Mehr oder weniger auf der Stelle treten die chinesischen Börsen: Sowohl der Hangseng als auch die Indizes in Schanghai liegen eng an den Schlussständen vom Montag.

Obligationen
Anleger schauen derweil aktuell mit grosser Nervosität auf den Rentenmarkt, der zuletzt heftig unter die Räder gekommen war. Nun sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 8 Basispunkte auf 4,41 Prozent. Die Marke von 4,50 Prozent gilt am Markt als Schallmauer, die nicht nachhaltig durchstossen werden sollte. Trump hatte seine jüngsten Zollaussetzungen mitgeteilt, nachdem die Zehnjahresrendite dieses Niveau erreicht hatte.

Analyse
UBS senkt Volkswagen-Ziel auf 84 (105) EUR – Neutral
UBS senkt Schaeffler-Ziel auf 3,40 (4,30) EUR – Neutral
UBS senkt Continental-Ziel auf 78 (80) EUR – Buy

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