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Barry Callebaut verkauft wegen hohem Kakaopreis weniger Schokolade

Von Stefan KIRSCH
Veröffentlicht am Thu, 04/10/2025 - 00:00

Thema des Tages

Beispiellose Preisschwankungen am Kakaomarkt haben dem weltgrössten Schokoladenhersteller Barry Callebaut im ersten Halbjahr (September 2024 bis Februar 2025) das Geschäft verhagelt. Er verkaufte weniger Schokolade, und er konnte die Preiserhöhung nicht vollumfänglich den Kunden weitergeben. Nach einem leichten Plus beim Verkaufsvolumen von 0,7 Prozent im selben Zeitraum vor einem Jahr resultierte nun ein Rückgang von 4,7 Prozent. Konkret verkaufte der Schokoladenproduzent noch 1,085 Millionen Tonnen Schokolade, wie er am Donnerstag mitteilte.
Der Rückgang hatte sich bereits im ersten Quartal abgezeichnet. Er ist aber wesentlich grösser, als von Analysten erwartet. Die höheren Preise trieben den Umsatz erwartungsgemäss massiv in die Höhe. Er stieg um 57 Prozent auf 7,29 Milliarden Franken. Der Reingewinn dagegen brach massiv ein. Unter dem Strich verblieb ein um 63,5 Prozent geringerer wiederkehrender Reingewinn von 63,5 Millionen Franken. Auf unbereinigter Basis lag der Gewinn bei noch 30,5 Millionen (-60,2 Prozent).

Schweizer Aktien

Zur Wochenmitte ist am schweizerischen Aktienmarkt die Erholung des Vortags mehr als zunichte gemacht worden. Der SMI verlor 4,1 Prozent auf 10.888 Punkte. Von den 20 SMI-Werten verzeichneten 19 Kursverluste. Die Swisscom-Aktie schloss unverändert. Umgesetzt wurden 45,03 (zuvor: 43,56) Millionen Aktien. Belastet wurde der SMI von den beiden Pharmaschwergewichten Novartis (-6,4%) und Roche (-5,8%). US-Präsident Trump hat gedroht, auch die bisher verschonten Medikamentenimporte mit Strafzöllen zu belegen. Hohe Verluste verzeichneten auch die Aktien der Bank UBS, die um 4,9 Prozent nachgaben, und die Versicherungswerte. Swiss Life, Swiss Re und Zurich verbilligten sich um bis zu 4,8 Prozent. Besser als der Markt hielten sich - neben der als defensiv geltenden Swisscom - Givaudan mit einem Minus von 0,2 Prozent und Geberit, die um 1,5 Prozent sanken.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch erneut hohe Verluste verkraften müssen. Der DAX verlor 3 Prozent auf 19.671 Punkte, im Tagestief stand der Index bei 19.384. Der Euro-Stoxx-50 schloss 3,2 Prozent niedriger, der Stoxx-50 verlor gleich 3,8 Prozent. Letzterer gab stärker nach, weil die hier enthaltenen Pharmaschwergewichte aus der Schweiz und Grossbritannien sehr schwach im Markt lagen. Der Euro zog im Zuge einer breiten Schwäche des Dollar auf 1,1050 Dollar deutlich an - und das trotz stark steigender Renditen an den US-Anleihemärkten. Der Ölpreis gab angesichts zunehmender Rezessionsängste deutlich nach. Aktien aus der Pharmaindustrie traf es härter als den Gesamtmarkt. Ihr Stoxx-Subindex war mit minus 5,9 Prozent das Schlusslicht in Europa. Nachdem bisher pharmazeutische Produkte von zusätzlichen US-Zöllen noch ausgenommen waren, hat US-Präsident Trump nun angekündigt, dass er schon "sehr bald" auch hier Abgaben verlangen werde. Astrazeneca, Novartis oder Novo Nordisk gaben um bis zu fast 7 Prozent nach. Redcare Pharmacy brachen um 16,7 Prozent ein. Hier belastete zusätzlich die Platzierung einer Wandelschuldverschreibung im Volumen von 300 Millionen Euro, die potenziell gewinnverwässernd wirkt.

USA
Steil nach oben ist es am Mittwoch mit den US-Aktien gegangen, nachdem US-Präsident Donald Trump die gerade erst in Kraft getretenen Strafzölle für fast alle Länder für die Dauer von 90 Tagen ausgesetzt hat. Das gilt jedoch nicht für China, dem der Präsident mangelnden Respekt vor den Weltmärkten vorwirfte. Auf seiner Plattform Truth Social kündigte er an, dass die reziproken Zölle mit sofortiger Wirkung auf 10 Prozent gesenkt würden. Der gerade erst auf 104 Prozent angehobene Strafzoll für China werde aber auf 125 Prozent erhöht. Der Dow-Jones-Index schloss 7,9 Prozent höher bei 40.608 Punkten. Der S&P-500 gewann 9,5 Prozent und der Nasdaq-Composite machte einen Satz von 12,2 Prozent. Vor allem bei den ausgebombten Technologiewerten griffen Anleger zu. An der Nyse wurden vorläufigen Angaben zufolge 2.669 (Dienstag: 708) Kursgewinner gesehen und 164 (2.094) -verlierer, während 10(37) Titel unverändert schlossen. Unter den Einzelaktien erholten sich Apple um gut 15 Prozent, obwohl Trump das Technologie-Unternehmen hat wissen lassen, dass es seine Mobiltelefone in den USA produzieren möge. Nvidia zogen um rund 19 Prozent an. Nach einem Absturz von 28 Prozent im laufenden Jahr trauten sich erste Schnäppchenjäger in die Aktie des KI-Chipsriesen, hiess es. So kaufe der börsengehandelte Fonds ARK Innovation aktuell zu. Die Aktie von Trump Media and Technology (DJT), der Mutter von Donald Trumps Social-Media-Plattform Truth Social, machte einen Satz von rund 22 Prozent. Pharmawerte wurden gebremst davon, dass Trump Strafzölle auch auf bisher davon ausgenommene pharmazeutische Produkte angekündigt hatte. Johnson & Johnson (+0,6%), Amgen (+3,7%) und Pfizer (+2,8%) machten immerhin anfängliche Verluste mehr als wett.

Asien
Mit einem Kursfeuerwerk reagieren die Aktienmärkte in Ostasien am Donnerstag darauf, dass US-Präsident Donald Trump eine 90-tägige Aussetzung der zuvor angekündigten gegenseitigen Zölle für alle Handelspartner ausser China verfügt hat. Bereits an den US-Börsen waren darauf die Kurse massiv nach oben geschossen mit Indexgewinnen bis über 12 Prozent bei den technologielastigen Nasdaq-Indizes. Am stärksten fällt die Erholungsbewegung in Tokio aus. Der Nikkei-225-Index schnellt um 8,4 Prozent auf 34.377 Punkte nach oben. In Kospi haussiert der Kospi um 5,4 Prozent, der S&P/ASX in Sydney macht nach dem auch dort vorangegangenen Kursdebakel 4,6 Prozent gut.

Obligationen
Eine Auktion zehnjähriger US-Anleihen stiess am Mittwoch auf überdurchschnittlich hohes Interesse, nachdem die Auktion dreijähriger Schuldtitel am Dienstag eher schlecht aufgenommen worden war. Die Rendite dürfte nach dem jüngsten Ausverkauf wieder attraktiv genug gewesen sein, um Käufer anzulocken. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe stieg um 13,8 Basispunkte auf 4,400 %.

Analyse
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