Morning News

Johnson & Johnson scheitert mit Milliarden-Vergleich

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Wed, 04/02/2025 - 00:00

Thema des Tages

Johnson & Johnson ist zum dritten Mal mit dem Versuch gescheitert, Talkum-Massenhaftungsklagen in den USA im Zuge eines Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 beizulegen. Ein Richter am US-Konkursgericht in Houston hat den dritten Versuch des Pharma- und Medizintechnikkonzerns abgewiesen, auf diesem Wege einen der grössten Fälle von Massenhaftungsklagen beizulegen. Der Plan sah einen milliardenschweren Vergleich zur Entschädigung von mehreren zehntausenden Frauen vor, die behaupten, dass die Talkum-Babypuder-Produkte von Johnson & Johnson (J&J) bei ihnen Eierstockkrebs verursacht haben. Richter Christopher Lopez vom US Bankruptcy Court in Houston wies den Fall einer J&J-Tochtergesellschaft im Zuge von Chapter 11 ab. Er begründete dies damit, dass das Unternehmen ein fehlerhaftes Verfahren angewandt habe, um die Unterstützung von Zehntausenden von Klägerinnen für einen möglichen Vergleich einzuholen. Richter Lopez stellte fest, dass Unregelmässigkeiten im Abstimmungsprozess auf das Bestreben des Unternehmens zurückzuführen seien, "um jeden Preis" eine Unterstützung von 75 Prozent zu erreichen. Dazu zähle auch eine "unangemessen kurze Abstimmungszeit für Tausende von Gläubigern". Mindestens die Hälfte der abgegebenen Stimmen "kann nicht zählen", entschied Lopez.

Schweizer Aktien

Leicht erholt von den deutlichen Vortagesabgaben hat der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag den Handel beendet. Der SMI verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 12.687 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und 5 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 23,5 (zuvor: 30,21) Millionen Aktien. Unternehmensmeldungen waren dünn gesät. Zurich Insurance hat eine bedeutende Minderheitsbeteiligung an Icen Risk erworben. Der Schweizer Versicherer werde die Expansion unterstützen, teilte das britische Unternehmen mit und nannte als einen Zielmarkt Deutschland. Während in der Pressemitteilung keine Angaben zu finanziellen Details des Deals genannt wurden, berichtete Bloomberg unter Berufung auf eine unbekannte Quelle, dass der von der Zürich erworbene Anteil knapp unter 50 Prozent liegt und Icen Risk mit rund 150 Millionen Pfund bewertet wird. Für die Aktien von Zurich Insurance ging es um 1,2 Prozent nach oben. Die Aktien der defensiven Index-Schwergewichte zeigten sich mit leichten Aufschlägen. So verbesserten sich Nestle, Novartis und Roche zwischen 0,6 und 0,9 Prozent.

Internationale Märkte

Europa
An den europäischen Aktienmärkten ist es nach dem Minus vom Vortag am Dienstag wieder kräftig nach oben gegangen. Damit ist der Start in das zweite Quartal 2025 geglückt. Der DAX legte um 1,7 Prozent auf 22.540 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,4 Prozent auf 5.320 Punkte. Im DAX legten Adidas um 3,1 Prozent zu. Stifel verwies auf eine Telefonkonferenz mit Vorabinformationen (Pre Close Call) zum ersten Quartal 2025. Trotz geopolitischer Unsicherheit und Risiken für die Verbrauchernachfrage habe der Sportartikelhersteller alle Prognosen für das Geschäftsjahr 2025, die Anfang März ausgegeben worden seien, einschliesslich eines zweistelligen Wachstums für die Marke Adidas in Nordamerika und Grosschina bekräftigt. Das Vertrauen des Managements resultiere aus der starken Dynamik der Marke Adidas, einem starken Auftragsbuch und dem Potenzial für eine Erholung der Marktanteile. Für die Rüstungswerte ging es ebenfalls nach oben, Rheinmetall stiegen um 2,7 Prozent, Renk um 3,8 Prozent, und Thyssenkrupp um 6 Prozent. Die Analysten des Deutsche Bank Research Institute haben vorgeschlagen, ungenutzte Kapazitäten der Autoindustrie für die Produktion von Rüstungsgütern einzusetzen.

USA
Nach einem volatilen Handel hat sich die Wall Street am Dienstag mehrheitlich mit leichten Gewinnen gezeigt. Der Verlauf spiegelte die Unsicherheit der Anleger vor der Bekanntgabe der Details zu den geplanten US-Zöllen wider. Diese will US-Präsident Donald Trump am Mittwoch bekannt geben. Die häufig niedrigeren US-Zölle auf viele Produkte sollen auf die Niveaus der Handelspartner angehoben werden. Zudem hatte Trump vergangene Woche schon Strafzölle von 25 Prozent auf Autos und Autoteile angekündigt, die nicht in den USA gefertigt werden. Mit den Strafzöllen will Trump nach eigener Aussage Arbeitsplätze in die USA "zurückholen". Marktbeobachter fürchten jedoch, dass die Zölle zum einen die Inflation in die Höhe treiben werden. Zum anderen dürften die Handelspartner der USA Vergeltungsmassnahmen beschliessen und die Situation zu einem Handelskrieg eskalieren. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 12 Punkte auf 41.990 Punkte, belastet vom starken Minus bei Johnson & Johnson. Der S&P-500 legte dagegen um 0,4 Prozent zu und für den Nasdaq-Composite ging es 0,9 Prozent nach oben. Die Zahl der Kursgewinner an der Nyse betrug nach vorläufigen Angaben 1.653 (Montag: 1.413), die der -verlierer 1.124 (1.353). Unverändert schlossen 53 (71) Titel. Bei den Einzelwerten verloren Johnson & Johnson 7,6 Prozent. Ein Konkursrichter hat den jüngsten Vorschlag des Konzerns zur Beilegung von Massenklagen wegen eines mutmasslich krebserregenden Körperpuders abgewiesen. Johnson & Johnson wird nun zum Zivilgerichtssystem zurückkehren, um die Klagen neu zu verhandeln. Progress Software verteuerten sich dagegen um 12,1 Prozent, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick erhöht hat. PVH machten einen Satz von 18,3 Prozent. Die Muttergesellschaft der Modemarken Tommy Hilfiger und Calvin Klein hat ebenfalls einen überzeugenden Ausblick veröffentlicht.

Asien
Wenig Bewegung gibt es am Mittwoch an den Aktienmärkten in Ostasien und in Australien. In Tokio, Seoul, Schanghai, Hongkong und auch in Sydney bewegen sich die Indizes maximal um 0,3 Prozent gegenüber ihren Vortagesschlussständen. Der Nikkei-Index in Tokio liegt 0,1 Prozent im Plus bei 35.650 Punkten.

Obligationen
US-Anleihen waren als "sicherer Hafen" am Dienstag weiterhin gesucht. Die Renditen fielen erneut. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor 6 Basispunkte auf 4,16 Prozent.

Analyse
UBS senkt Sonova auf 280 (300) CHF – Neutral
Barclays senkt Richemont auf 171 (175) CHF – Overweight
UBS erhöht Carlsberg auf 930 (810) DKK – Neutral

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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