Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 10.03.2025 - 00:00
Der weltgrösste Auftragselektronikhersteller Foxconn teilte am Montag mit, er habe sein eigenes umfangreiches Sprachmodell (LLM) mit logischen Fähigkeiten gebaut, das intern entwickelt und in nur vier Wochen trainiert wurde. Das KI-Modell namens Foxbrain sei zunächst für den internen Gebrauch innerhalb des Unternehmens entwickelt worden, es könne aber Funktionen wie Datenanalyse, Mathematik, logisches Denken und Codegenerierung übernehmen. Wie das taiwanische Unternehmen weiter mitteilte, hat Nvidia durch seinen in Taiwan ansässigen Supercomputer und technische Beratung Unterstützung geleistet, was eine erfolgreiche Schulung des Modells ermögliche. Foxconn beabsichtigt, das Modell für die Zusammenarbeit mit Industriepartnern zu öffnen. Der Konzern stellt sich vor, dass Foxbrain Fortschritte in der Fertigung und im Lieferkettenmanagement vorantreibt. Das Modell "gab optimierten Trainingsstrategien den Vorrang vor der blossen Bereitstellung von Rechenleistung", sagte Yung-Hui Li, Direktor des Foxconn-Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz. Mit Hilfe von 120 Nvidia H100-Grafikprozessoren habe das Team von Li das Training von Foxbrain in etwa vier Wochen abgeschlossen, so das Unternehmen. Foxconn, das vor allem für den Zusammenbau der iPhones von Apple bekannt ist, hat einige Parameter von Foxbrain veröffentlicht. Das Unternehmen kündigte an, weitere Informationen würden auf der jährlichen Technologieveranstaltung von Nvidia Mitte März bekanntzugeben.
Auch am letzten Handelstag der vergangenen Woche schloss der SMI schloss mit einem moderaten Plus. Der SMI verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 13.077 Punkte. Unter Abgabedruck standen zum Wochenausklang die Werte aus dem Luxusgüter-Sektor. Hintergrund waren Zahlen von Ferragamo. Die Branche ist stark abhängig vom chinesischen Markt, zuletzt hat auch der US-amerikanische Markt an Bedeutung gewonnen. Die Aktien von Richemont fielen um 5,4 Prozent und für Swatch ging es um 2,9 Prozent nach unten. Aber auch die Berichtssaison sorgte weiter für Impulse. So verbesserten sich die Aktien von Mikron nach den Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 um 8,1 Prozent. SFS Group gaben dagegen nach Bekanntgabe des Jahresergebnis um 2,5 Prozent nach.
Europa
Mit Abgaben haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag den Handel beendet. Der DAX verlor 1,8 Prozent auf 23.009 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 5.468 Punkte nach unten. Trotz Zahlen, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegten, brachen Ferragamo an der Mailänder Börse um 15,9 Prozent ein. Für den Branchenprimus LVMH ging es um 2,8 Prozent abwärts. Ruhiger ging es bei den zuletzt haussierenden Rüstungswerten zu. Die Analysten von Kepler haben Hensoldt auf "Reduce" gesenkt, nachdem das jüngst erst erhöhte Kursziel klar übertroffen wurde. Hensoldt fielen daraufhin um 13,2 Prozent zurück. Rheinmetall schlossen 7,0 Prozent im Minus, Leonardo verloren in Mailand 6,4 Prozent. About You (unv.) zeigten sich wenig bewegt davon, dass Zalando nun über 90 Prozent der About-You-Aktien besitzt und die Minderheitsaktionäre nun herausgedrängt werden sollen. Zalando verloren 0,8 Prozent.
USA
Mit einer leichten Erholung hat die Wall Street die vergangene Woche beendet. Der schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht belastete nur kurzzeitig. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 42.802 Punkte, nachdem er im Tagestief bei 42.176 Punkten notiert hatte. Der S&P-500 stieg um 0,6 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,7 Prozent nach oben. Dabei standen den 1.554 (Donnerstag: 768) Kursgewinnern, 1.197 (1.982) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 74 (70) Titel. Die Volatilität hat zuletzt stark zugenommen. Unter den Einzelaktien zogen Broadcom um 8,7 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hat mit den Erstquartalszahlen die Markterwartungen der Wall Street übertroffen - zudem prognostiziert die Gesellschaft für das laufende Quartal höhere Umsätze als gedacht. An einer Übernahme der Produktsparte von Intel hat Broadcom jedoch kein Interesse. "Wir sind im Moment zu sehr mit KI und VMware beschäftigt. Wir denken im Moment nicht darüber nach", so Broadcom-CEO Hock Tan. Die Intel-Aktie verlor 0,5 Prozent. Hewlett Packard Enterprise (HPE) brachen um 12 Prozent ein. Der Server- und Cloudsoftware-Anbieter will rund 2.500 Stellen bzw. 5 Prozent der weltweiten Belegschaft streichen, da der Konzerngewinn 2025 zum Teil durch Zölle belastet werden dürfte. HPE erwartet im Zusammenhang mit dem Programm zunächst Kosten von etwa 350 Millionen US-Dollar. Die Geschäftszahlen spielten daher eine untergeordnete Rolle.
Asien
Kein klares Bild zeigt sich an den ostasiatischen Börsen zu Wochenbeginn. Während es in Tokio (+0,2%) zu einer leichten Erholung von den deutlichen Verlusten vom Freitag kommt, geht es an den chinesischen Börsen nach schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für Februar kräftig abwärts. Der Schanghai-Composite fällt nach anfänglichen leichten Gewinnen um 0,6 Prozent und für den Hang-Seng-Index in Hongkong geht es um 2,1 Prozent nach unten. Vor allem die Technologie- und Halbleiterwerte stehen unter Abgabedruck. Das Weisse Haus erwägt offenbar Massnahmen zur Einschränkung von Deepseek in den Vereinigten Staaten, hiess es am Freitag.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,3 % während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte (0,03 Prozentpunkte) auf 4% zulegte. Teilnehmer verwiesen auf die Powell-Aussagen, wonach die Fed die Zinsen unverändert lassen könnte, bis sie mehr Klarheit über die Wirtschaftsaussichten hat. Die Kommentare dämpften die Erwartungen, dass in diesem Jahr drei oder mehr Zinssenkungen wahrscheinlich sind.
Analyse
Vontobel erhöht Alcon-Ziel auf 90 (84) CHF - Hold
UBS erhöht Belimo-Ziel auf 445 (405) CHF - Sell
Berenberg erhöht Bucher-Ziel auf 458 (444) CHF - Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.