Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 03/03/2025 - 00:00
BASF will in diesem Jahr den operativen Gewinn verbessern. Der deutsche Chemieriese kündigte bei Veröffentlichung der vollständigen Bilanz für 2024 an, den bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) auf 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro von zuletzt 7,86 Milliarden Euro zu steigern. Alle Segmente mit Ausnahme von Chemicals würden voraussichtlich zum Ergebnisanstieg beitragen, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens. Analysten hatten in einem von BASF zusammengestellten Konsens mit einer Prognose von 8,4 Milliarden Euro kalkuliert. Die Aktionäre sollen für 2024 entsprechend der neuen Dividendenpolitik nur die neue Mindestausschüttung von 2,25 Euro je Aktie erhalten. Für das Vorjahr waren noch 3,40 Euro ausgeschüttet worden. Der neue Vorstandschef Markus Kamieth hat den bisherigen Automatismus einer fortgesetzt steigenden Dividende gestoppt, als er im vergangenen September ein umfassendes Sparprogramm verkündete.
Mit leichten Gewinnen hat der schweizerische Aktienmarkt den letzten Handelstag der vergangenen Woche beendet. Gestützt wurde das Sentiment dabei von deutlichen Gewinnen bei UBS und Holcim. Während die UBS-Aktie ihre Vortagesverluste wieder aufholte, profitierten die Aktien des Baustoffkonzerns von guten Geschäftszahlen für 2024. Der SMI verbesserte sich um 0,4 Prozent auf 13.004 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und sieben -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 46,86 (zuvor: 23,33) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten gewannen Holcim 3,0 Prozent. Die Ergebnisse zeigten, dass der Konzern gut für die geplante Abspaltung seines US-Geschäfts positioniert sei, hiess es von RBC Capital Markets. In den letzten vollständigen Jahresergebnissen vor der Abspaltung meldete Holcim ein wiederkehrendes Ergebnis vor Zinsen, das 1,7 Prozent über den Konsensschätzungen lag. Laut RBC haben alle Segmente besser als erwartet abgeschnitten. Der Fokus werde sich nun wahrscheinlich auf die eigenständigen Zahlen des US-Geschäfts Amrize verlagern. Die UBS-Aktie stieg um 2,7 Prozent. Die verzögerte Einführung strengerer Kapitalanforderungen für die Bank hatte am Vortag belastet. Damit dürfte erst im übernächsten Jahr Klarheit herrschen. Mit den höheren Anforderungen soll ein Zusammenbruch wie jener der von der UBS übernommenen Credit Suisse verhindert werden.
Europa
Die europäischen Börsen haben am Freitag mit kleinen Abgaben geschlossen. Anleger hielten sich bedeckt. Die konfuse Dekret-gesteuerte Politik von US-Präsident Donald Trump bereitete weiter Sorgen. Hier gab es gerade im Verhältnis zu Europa weiter keine belastbaren Details. Potenziell positive Nachrichten gab es aber für Grossbritannien - Trump hatte ein Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich in Aussicht gestellt. Der deutsche Leitindex DAX schloss unverändert bei 20.551, der Euro-Stoxx-50 büsste 0,2 Prozent auf 5.464 Punkte ein. Der Euro notierte weiter auf reduziertem Niveau und ging zu Börsenschluss knapp über der Marke von 1,04 US-Dollar um. An den Anleihemärkten zogen die Kurse leicht an, die Renditen fielen also. Für die Allianz-Aktie ging es nach Geschäftszahlen 1,2 Prozent nach unten. Die UBS attestierte dem Versicherer starke Viertquartalszahlen und eine Ausschüttung über den hauseigenen Erwartungen. Allerdings machten ein marginales Verfehlen der Solvabilität-Erwartung bzw- des Ausblicks Senkungen der Schätzungen wahrscheinlicher als Erhöhungen. Stifel sprach mit Blick auf die Viertquartalszahlen von BASF von einem bescheidenen Volumenwachstum. Immerhin habe es aber keinen weiteren Preisverfall gegeben: Die Kernsegmente hätten ein durchschnittliches Volumenwachstum von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbucht und die Preise seien um 0,5 Prozent gesunken. Das reichte aus, um die Aktie 0,8 Prozent nach oben zu schicken. Das Papier bewegt sich seit Jahren mehr oder weniger seitwärts.
USA
Trotz der Eskalation zwischen der Ukraine und den USA hat die Wall Street zum Wochenausklang mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der Streit zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump belastete die Indizes nur kurzzeitig. Nach einer Schlussrally schlossen Dow & Co auf ihren Tageshochs. Damit kam es zu einer Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste. Enttäuschende Nvidia-Geschäftszahlen und neue Zollankündigungen von US-Präsident Trump hatten den Aktienmarkt zuletzt belastet. Der Dow-Jones-Index gewann 1,4 Prozent auf 43.841 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um jeweils 1,6 Prozent nach oben. An der Nyse wurden 1.796 (Donnerstag: 894) Kursgewinner gesehen. Ihnen standen 992 (1.864) Verlierer gegenüber, während 52 (80) Titel unverändert schlossen. Unter den Einzelaktien holten die Aktien von Nvidia nach dem 8,5-prozentigen Vortagesabsturz einen Teil der Verluste wieder auf und verbesserten sich um 3,9 Prozent. Die KI-Ikone hatte unter anderem mit einem schwachen Margenausblick verschreckt. Mit Dell (-4,7%) zeigte sich dagegen ein anderer Technologietitel sehr schwach. Der Rechnerkonzern hat zwar besser als gedacht ausgefallene Viertquartalszahlen vorgelegt, enttäuscht aber zugleich mit dem Ausblick auf die laufende Periode. Autodesk (-2,9%) plant die Streichung von 9 Prozent der Belegschaft, die Software-Gesellschaft verdiente zudem laut vorgelegten Quartalszahlen bereinigt mehr als prognostiziert.
Asien
Nach den teils heftigen Einbussen am Freitag geht es am Montag an den Börsen in Ostasien nach oben. In Tokio erholt sich der Nikkei-225 um 1,6 Prozent auf 37.761 Punkte, in Hongkong geht es um 1,2 Prozent hoch. Schanghai hinkt mit einem Plus von 0,3 Prozent etwas hinterher. Sydney hat den Handel mit einem Anstieg von rund 1 Prozent bereits beendet, in Seoul wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt bewegten sich die Treasuries zum Wochenschluss nach dem am Donnerstag verzeichneten Rückschlag wieder nach oben. In der Folge sank die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Note, die sich entgegengesetzt zu ihrem Kurs bewegt, am Freitag um 5,4 Basispunkte auf ein neues Zweimonatstief von 4,231 %.
Analyse
UBS erhöht Baloise auf 180 (175) CHF – Neutral
Bank of America senkt Logitech auf Underperform (Neutral)/80 (91) CHF – Händler
JP Morgan erhöht Kion auf 43 (42) EUR – Overweight
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