Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 01/30/2025 - 00:00
ABB ist im Schlussquartal 2024 deutlich gewachsen und hat die Profitabilität leicht verbessert. Im laufenden Jahr soll es ähnlich weitergehen. Der vergleichbare Umsatz legte zwischen Oktober und Dezember um 5 Prozent auf 8,59 Milliarden US-Dollar zu, wie der Hersteller von Elektrifizierungslösungen, Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Dies führte auch zu einer höheren Profitabilität. Die operative Marge (EBITA-Marge) erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 16,7 Prozent. Der sehr hohe Wert des Vorquartals wurde damit aber nicht mehr erreicht. Beim jeweils von zahlreichen Sonderfaktoren beeinflussten Reingewinn ergibt sich ein ähnliches Bild. Mit 987 Millionen Dollar nahm dieser um 7 Prozent zu. Im Gesamtjahr lag der Reingewinn mit 3,94 Milliarden Dollar um 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Dividende soll um 3 Rappen auf 0,90 Franken erhöht werden. Für das laufende erste Quartal erwartet ABB ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine weitgehend stabile Marge. Im Gesamtjahr wird ebenfalls ein Wachstum von mittleren einstelligen Bereich Prozent und eine höhere Marge als im Vorjahr angepeilt.
Am schweizerischen Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte die jüngste Aufwärtstendenz fortgesetzt. Der SMI markierte im Verlauf ein neues Jahreshoch. Eine bislang besser als erwartet laufende Berichtssaison stützte genauso wie die Erholung im Technologiesektor, nachdem Schlagzeilen um das chinesische KI-Modell Deepseek einen Ausverkauf von KI-Aktien ausgelöst hatten. Hier stützten gute Geschäftszahlen von ASML. Passend dazu markierten die zuletzt gebeutelten Aktien von ABB mit einem Plus von 2,2 Prozent den Tagessieger im SMI. Das Unternehmen legt am Donnerstagmorgen die Ergebnisse für das vierte Quartal vor. Der SMI verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 12.530 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 19,38 (zuvor: 22,36) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten gewannen die Aktien von Logitech 7,6 Prozent. Die Aktien von Richemont legten um 1,4 Prozent zu. Die Aktien von Roche erhöhten sich im Vorfeld der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das Jahr 2024 am Donnerstag um 0,2 Prozent. Am Freitag folgt dann das Jahresergebnis von Novartis (+1,1%).
Europa
Die europäischen Börsen sind am Mittwoch in Rally-Laune geblieben. Eine bislang besser als erwartet laufende Berichtssaison stützte genauso wie die Erholung im Technologiesektor, nachdem Schlagzeilen um das chinesische KI-Modell Deepseek einen Ausverkauf von KI-Aktien ausgelöst hatten. Starke Geschäftszahlen von ASML (+5,5%) trieben den Technologiesektor um 2,5 Prozent nach oben. Der DAX gewann 1 Prozent auf 21.638 Punkte, ein neues Allzeithoch wurde bei 21.672. Für den Euro-Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 5.231 nach oben - damit geriet das im Jahre 2000 markierte Rekordhoch bei 5.464 auch für den gesamteuropäischen Index langsam in Sichtweite. Für Enttäuschung sorgten die Geschäftszahlen von LVMH. LVMH verloren 5 Prozent, für Kering ging es um 5,4 Prozent nach unten. Positive Nachrichten gab es von Volvo (+7,7%), das Unternehmen hatte im vierten Quartal dank Flottenerneuerungen in Osteuropa und der Nachfrage nach Spezialfahrzeugen in den USA mehr Aufträge an Land gezogen als erwartet. Im DAX legten Daimler Truck um 7,6 Prozent zu, Traton waren mit plus 6,8 Prozent ebenfalls flott unterwegs. Eine negativ aufgenommene Telefonkonferenz im Vorfeld der Geschäftszahlen (Pre-Close) drückte die Continental-Aktie 3 Prozent nach unten. Die Aktien von Akzo Nobel gaben nach Zahlenausweis um 5 Prozent nach. Deutsche Telekom schlossen 4,7 Prozent fester. Die Geschäftszahlen der US-Tochter T-Mobile US seien stark ausgefallen, hiess es im Handel.
USA
Die Wall Street hat den Handel zur Wochenmitte mit leichten Abgaben beendet. Die Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen war mehrheitlich erwartet worden und sorgte für keine grössere Reaktion. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 44.714 Punkte. Der S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite verloren jeweils 0,5 Prozent. Den 1.052 (Dienstag: 1.230) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.726 (1.545) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 64 (67) Titel. Die Aktien von Nvidia waren mit einem Minus von 4,0 Prozent grösster Verlierer im Dow. Die Erholung im Tech-Sektor war damit schon wieder vorbei, der Halbleiter-Index im S&P-500 stand erneut unter Druck und verlor 2,3 Prozent. Damit sorgten starke Geschäftszahlen des Halbleiterzulieferers ASML in Europa für keinen positiven Impuls. T-Mobile US zogen um 6,3 Prozent an. Im Handel war von starken Geschäftszahlen die Rede. Positiv überrascht habe vor allem das Wachstum bei Vertragskunden. Zudem hat die US-Tochter der Deutschen Telekom im vierten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba hat eine neue Version seines KI-Modells veröffentlicht und behauptet, dass es das KI-Modell von Deepseek in verschiedenen Kategorien mit seiner Leistung in den Schatten stelle. Die Hinterlegungsscheine (ADR) stiegen um 0,7 Prozent. Starbucks legten um 8,1 Prozent zu. Die Kaffeehauskette verbuchte zwar einen Gewinnrückgang im ersten Quartal. Dieser fiel aber weniger dramatisch als befürchtet aus. Im Solarsektor haussierten Nextracker um x24,3 Prozent nach einer verbesserten Prognose für 2025.
Asien
Der Nikkei-225 in Tokio verbessert sich am Donnerstag um 0,1 Prozent auf 39.440 Punkte. An den anderen Plätzen pausiert das Geschäft aus Anlass der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr. In Seoul wird am Freitag wieder gearbeitet, in Hongkong am Montag und in Schanghai erst am Mittwoch. Bei den Einzelwerten zeigen sich Softbank nach den jüngsten Erholungsgewinnen nach dem Deepseek-Schock zu Wochenbeginn wieder leichter, die Aktie gibt um 1,2 Prozent nach. Der Technologieinvestor ist laut Informanten in Gesprächen, 15 bis 25 Milliarden Dollar in OpenAI zu investieren und würde damit Microsoft überholen, das bisher fast 14 Milliarden Dollar investierte. Honda geben um 1,4 Prozent nach. Der Autobauer hat angekündigt, wegen Software-Problemen in den USA knapp 300.000 Autos zurückzurufen. Für Enttäuschung sorgen die im Handelsverlauf präsentierten Quartalszahlen von Japan Exchange, der Kurs sackt um gut 6 Prozent ab. Auch bei Sumitomo Mitsui Financial (-1,0%) fällt die Reaktion auf den Neunmonats-Geschäftsbericht negativ aus. Advantest steigen dagegen nach der Zahlenvorlage vom Vortag nach dem Handelsende in Tokio um 2,5 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt verharrte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zur Wochenmitte bei 4,55 %, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,23% stieg.
Analyse
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