Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 01/23/2025 - 00:00
Alcoa ist im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Konzern profitierte von gestiegenen Preisen für Tonerde und Aluminium sowie höheren Auslieferungen im Jahr 2024. Die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel in einer ersten Reaktion um 1,8 Prozent zu. Der Aluminiumhersteller verzeichnete in den drei Monaten per Ende Dezember einen Gewinn von 202 Millionen Dollar oder 76 Cents pro Aktie, verglichen mit einem Verlust von 150 Millionen Dollar oder 84 Cents pro Aktie im Jahr zuvor. Zölle von 25% auf kanadische Importe würden die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Amerikas gefährden, da sie die Kosten für US-Abnehmer von kanadischem Aluminium um 1,5 Mrd. USD bis 2 Mrd. USD pro Jahr erhöhen würden, sagte Alcoa-CEO William Oplinger. Kanada ist der grösste Lieferant von Giessereialuminium für die USA. Oplinger erklärte weiter, dass das Unternehmen im Falle von Zöllen in Höhe von 25 % seine Aluminiumlieferungen nach Europa verlagern würde, wodurch die US-amerikanischen Aluminiumkunden stärker von Aluminium aus dem Nahen Osten und Indien abhängig wären.
Weiter aufwärts ist es am Mittwoch mit dem schweizerischen Aktienmarkt gegangen. Der SMI gewann 0,8 Prozent auf 12.208 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und sechs -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,81 (zuvor: 16,92) Millionen Aktien. Angeführt wurde der SMI von ABB, die nachrichtenlos um 3,7 Prozent zulegten und im Verlauf ein Rekordhoch erreichten. Das Unternehmen, das auch Kraftwerke baut, könnte Nutzniesser der neuen US-Energiepolitik unter Trump sein. Dicht hinter ABB lagen die Aktien des Hörgerätespezialisten Sonova mit einem Plus von 3,1 Prozent. Im Pharmasektor stiegen Alcon um 1,8 Prozent und Lonza um ebenfalls 1,8 Prozent. Die beiden Schwergewichte Novartis und Roche rückten um 0,4 und 1,3 Prozent vor. Marktteilnehmer sprachen von Spekulationen, dass Trump auch in der Gesundheitspolitik einige Entscheidungen der Vorgängerregierung rückgängig machen will, mit denen diese die Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente im Rahmen der staatlichen Krankenversicherungen für Senioren und Bedürftige senken wollte. Ebenfalls ein Rekordhoch markierte die Richemont-Aktie, die 1,4 Prozent höher aus dem Handel ging. Sie wurde weiter von dem Optimismus getragen, den die überraschend starken Zahlen des Luxusgüterkonzerns kürzlich geschürt hatten. Anleger setzten darauf, dass der Sektor seine Krise überwunden hat, hiess es.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte erwischten einen fulminanten Start in das Jahr 2025. So notiert der DAX seit Jahresbeginn bereits 6,8 Prozent im Plus, und der Januar ist noch nicht vorbei. Seit Jahresbeginn haben bereits sechs DAX-Aktien ein zweistelliges Plus eingefahren, mit SAP und Rheinmetall sind zwei grosse Gewinner aus dem Vorjahr wieder vertreten. Mit Blick auf Europa sei vermerkt, dass auch der breite Stoxx-600 erneut ein Allzeithoch erklommen hat. Der DAX gewann am Mittwoch 1,0 Prozent auf 21.254 Punkte, das neue Rekordhoch liegt bei 21.331 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,8 Prozent auf 5.206 Punkte nach oben. Am Devisenmarkt notierte der Euro wenig verändert bei 1,0420 Dollar. Für das Adidas-Papier ging es nach vorläufigen Zahlen um 6 Prozent nach oben. Bei Jefferies zeigten sich die Analysten positiv überrascht und fühlten sich an das starke Vorjahr erinnert: Adidas sei mit einer beeindruckenden Markenstärke und steigenden Margen durch herausfordernde Zeiten gekommen. Der Absatz sei zu Vollpreisen erfolgt. Dies habe unter dem Strich zu einem 9 Prozent höheren EBIT geführt als vom Konsens erwartet. Puma gewannen 3,1 Prozent. Schaeffler brachen dagegen um gut 13 Prozent ein. Der schwache Absatz in der Autoindustrie hinterlässt Spuren und belastet die Marge. Die EBIT-Marge für 2024 liegt vorläufig bei 4,5 Prozent, der Konsens hatte rund 6,3 Prozent erwartet. Der freie Cashflow sank auf 360 Millionen Euro, übertraf aber die Konsenserwartung von 270 Millionen Euro deutlich.
USA
Nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag hat die Wall Street am Mittwoch weitere Aufschläge verzeichnet. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent höher bei 44.157 Punkten. Der S&P-500 legte um 0,6 Prozent zu und erreichte im Verlauf ein Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite stieg um 1,3 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 966 (Dienstag: 2.262 Kursgewinner gesehen, denen 1.829 (549) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 51 (44) Titel. Am Dienstag war an der Börse gut angekommen, dass der neue US-Präsident Donald Trump nach seiner Amtseinführung zunächst darauf verzichtete, höhere Einfuhrzölle zu verhängen. Unter den Einzelwerten machte die Aktie von Netflix einen Sprung um 9,7 Prozent nach oben. Die Aktie von Oracle kletterte um 6,7 Prozent, nachdem der ChatGPT-Betreiber OpenAI ein Joint Venture für künstliche Intelligenz mit Oracle, SoftBank Group und MGX angekündigt hatte. Das Joint Venture, bekannt als Stargate, wird Datenzentren für OpenAI bauen. Die Unternehmen investieren zunächst 100 Milliarden Dollar und planen, in den nächsten vier Jahren bis zu 500 Milliarden Dollar zu investieren. Die Aktie des Chipriesen Nvidia lag 4,4 Prozent im Plus. Johnson & Johnson (-1,9%) hat mit Zahlen für das Schlussquartal die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Der Umsatzausblick für 2025 blieb jedoch hinter den Markterwartungen zurück.
Asien
Uneinheitlich geht es am Donnerstag an den ostasiatischen Aktienmärkten zu. Dabei liegt der Index in Schanghai (+0,8%) im Plus, während Hongkong wenig verändert tendiert. Ein Unterstützungssignal aus Peking sorgt für leichten Auftrieb. Die Politik hält staatliche Versicherer an, Kapital an den Aktienmarkt zu leiten. Im Rahmen eines Pilotprogramms sollen vor dem chinesischen Neujahrsfest in der nächsten Woche rund 50 Milliarden Yuan investiert werden – umgerechnet knapp 7 Milliarden Euro.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen nach den jüngsten Abgaben wieder. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich am Mittwoch um 2,6 Basispunkte auf 4,60 Prozent.
Analyse
UBS erhöht Aviva auf 675 (590) GBp – Buy
UBS senkt Vodafone auf 68,50 (70) GBp – Neutral
Citi senkt Voestalpine auf 20 (21,50) EUR – Neutral
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