Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 01/13/2025 - 00:00
Constellation Energy sprangen am Freitag um 25,2 Prozent empor - der Anbieter grüner Energie übernimmt Calpine für über 26 Milliarden US-Dollar und steigt zum Branchenprimus auf. Damit entsteht der grösste Anbieter sauberer Energien des Landes mit einer breiteren Produktpalette. Der Nettokaufpreis beträgt 26,6 Milliarden US-Dollar (rund 25 Milliarden Franken), einschliesslich der Übernahme der Schulden des in Privatbesitz befindlichen Unternehmens. Durch den Kauf von Calpine wird das Erdgasportfolio von Constellation aufgewertet. Calpine mit Sitz in Houston ist Amerikas grösster Erzeuger von Elektrizität aus Erdgas und geothermischen Ressourcen. Das Unternehmen verfügt über 27 Gigawatt an Erzeugungskapazität, was nach Angaben des Unternehmens ausreicht, um etwa 27 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
Mit Abgaben hat der Schweizer Aktienmarkt zum Wochenausklang den Handel beendet. Der SMI reduzierte sich um 1,1 Prozent auf 11.792 Punkte und schloss damit nur knapp über seinem Tagestief. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und 3 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 17,16 (zuvor: 19,11) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten standen vor allem die Versicherer unter Druck. Die Aktien von Zurich Insurance und Swiss Re gaben um 1,6 bzw. 1,4 Prozent nach. Die Titel aus der Versicherungsbranche standen mit Blick auf anhaltende verheerende Brände in Los Angeles stärker im Fokus. Für die Holcim-Aktie ging es um 1,5 Prozent nach unten. Der Baustoffkonzern hat die personellen Weichen für die anstehende Abspaltung des Nordamerikageschäfts gestellt. Der aktuelle Verwaltungsratspräsident Jan Jenisch gibt seine bisherige Aufgabe auf und wird Präsident und CEO der geplanten nordamerikanischen Gesellschaft werden, wie Holcim mitteilte. Als Nachfolger von Jenisch sollen die Holcim-Aktionäre auf der Hauptversammlung am 14. Mai Kim Fausing zum Nachfolger von Jenisch wählen.
Europa
Mit Abgaben haben die europäischen Aktienmärkte den letzten Handelstag der Woche beendet. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 20.215 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 4.977 Punkte. Airbus gewannen 0,7 Prozent. Am Vorabend gemeldete Auslieferungszahlen kamen gut an. Im Dezember lieferte der Konzern 123 Maschinen aus, im Gesamtjahr 766 und damit etwas weniger als geplant. Für die Aktie der Deutschen Telekom ging es um 0,6 Prozent nach oben. Nach dem Rücksetzer der vergangenen Wochen sehen die Analysten der UBS eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, um vom US-Engagement des Unternehmens zu profitieren, das für mehr als zwei Drittel des operativen Ergebnisses stehe und ein defensives Gewinnwachstum von 11 Prozent im Jahr biete. Sie empfehlen die Aktie nun zum Kauf, nachdem sie zuletzt mit "Neutral" eingestuft wurde.
USA
Zinsängste haben die Wall Street am Freitag in die Knie gezwungen. Auslöser für die schwindenden Hoffnungen auf deutlich sinkende Leitzinsen war ein ausserordentlich starker Arbeitsmarktbericht. Der Dow-Jones-Index büsste 1,6 Prozent auf 41.938 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite rutschten um 1,5 bzw. 1,6 Prozent ab. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 567 (Mittwoch 1.194) Kursgewinner, 2.262 (1.594) -verlierer und 20 (52) unveränderte Aktien. Mit den starken Arbeitsmarktdaten dürfte die US-Notenbank keine Eile haben, die Zinsen weiter zu senken. Die versicherten Schäden aus den verheerenden Waldbränden an der Westküste der USA werden voraussichtlich die Marke von 20 Milliarden US-Dollar übersteigen. Unter den börsennotierten Versicherern sind Allstate (-5,6%), Travelers (-4,3%) und Chubb (-3,4%) laut JP Morgan am stärksten in Kalifornien engagiert. Mercury General brachen um 19,9 Prozent ein, Lemonade stürzten um 6,2 Prozent ab - der Versicherungssektor im S&P-500 büsste 2,2 Prozent ein. Laut einem Bericht plant Noch-Präsident Joe Biden vor seinem Abgang eine finale Runde von Exportbeschränkungen im Hochtechnologiebereich. Nvidia gaben um 3 Prozent nach, Broadcom sanken um 2,2 Prozent und Advanced Micro Devices um 4,8 Prozent - auch belastet durch eine Abstufung von Goldman Sachs. Der Halbleitersektor verlor 2,7 Prozent - auch belastet durch die stark gestiegenen Marktzinsen.
Renditen und Dollar profitieren. Unter den Einzeltiteln haussierten Walgreens Boots Alliance um 27,5 Prozent. Mit den Geschäftszahlen für das erste Quartal hatte die Apothekenkette die Erwartungen übertroffen. Nach Gewinnkennziffern über Markterwartung und einem optimistischen Ausblick hoben Delta Air Lines um 9 Prozent ab. Nach schwachen Geschäftszahlen brachen die Titel des Bierkonzerns Constellation Brands um 17,1 Prozent ein.
Asien
Während der Handel in Tokio zum Wochenauftakt feiertagsbedingt pausiert, geht es in Hongkong mit dem HSI um 1,3 Prozent nach unten, der Schanghai-Composite büsst 0,4 Prozent ein. In Seoul fällt der Kospi um 1 Prozent und in Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, ging es um 1,3 Prozent abwärts. Gewinne verzeichnen Aktien aus dem Ölsektor, nachdem die starken US-Arbeitsmarktdaten den Ölpreisen Aufschwung verliehen haben. Aktuell ziehen sie um weitere bis zu 2 Prozent an, womit Öl so teuer ist wie zuletzt im Sommer 2024. In Hongkong verteuern sich CNOOC um 2,1 und PetroChina um 2,0 Prozent. In Sydney ging es für Woodside ähnlich deutlich nach oben. Insignia Financial verteuerten sich in Sydney um 2,7 Prozent, angetrieben von einem Bieterwettstreit um das Unternehmen durch die Beteiligungsunternehmen ein Bain Capital und CC Capital Partners.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um fast 8 Basispunkte (0,08 Prozentpunkte) auf 4,76%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 12 Basispunkte auf 4,39% kletterte. Die Rendite 30-jähriger US-Staatspapiere sprang auf das höchste Niveau seit November 2023. Händler erwarten nun eine Zinssenkungspause, die sich über die Sitzungen im Januar, März und Mai erstreckt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr überhaupt nicht senkt, lag zuletzt bei 28 Prozent nach zuvor 13,4. Vor einem Monat hatten die Märkte diese Möglichkeit noch für gänzlich unwahrscheinlich gehalten.
Analyse
Jefferies erhöht Sika-Ziel auf 299 (297) CHF - Buy
Berenberg erhöht Richemont-Ziel auf 150 (140) CHF - Hold
Exane erhöht Ziel Swiss Re auf 144 (131) CHF/Neutral - Händler
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