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UBS kurz vor teurem Vergleich in Credit-Suisse-Steuerfall

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Fri, 01/10/2025 - 00:00

Thema des Tages

UBS wird hunderte Millionen Dollar zahlen müssen, um Verstösse der übernommenen Credit Suisse gegen die vor einem Jahrzehnt geschlossene Vereinbarung mit dem US-Justizministerium über Beihilfe zu Steuerbetrug beizulegen. Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, sagten, ein Vergleich könnte noch in dieser Woche kommen. Es wäre eine der letzten Aktionen, die das Ministerium noch in der Amtszeit von Joe Biden über die Bühne brächte. 2014 hatte sich die Credit Suisse gegenüber den US-Strafverfolgern schuldig bekannt, tausenden Amerikanern dabei geholfen zu haben, ihre Steuern zu hinterziehen. Sie zahlte daraufhin 2,6 Milliarden Dollar an die US-Behörden und verpflichtete sich dazu, alle verbleibenden nicht deklarierten Konten von US-Bürgern aufzuspüren und zu schliessen. Die Summe basierte zum Teil auf einer Geldstrafe in Höhe von 1,33 Milliarden Dollar, was der Hälfte der in den US-Richtlinien vorgesehenen Höchststrafe entsprach. Die Schweizer Grossbank versprach seinerzeit, dem Justizministerium Informationen über die aufgelösten Konten und den Verbleib der Gelder zukommen zu lassen. Da sie dies aber nicht tat, musste sie mit weiteren Strafen rechnen.

Schweizer Aktien

Etwas fester ist der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Da die US-Aktienmärkte wegen des Gedenktags für den verstorbenen ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter geschlossen waren, fehlten Impulse von der Wall Street. Auch vor den vielbeachteten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag hätten die Anleger vorsichtig agiert, hiess es. Der SMI gewann 0,4 Prozent auf 11.927 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 19,11 (zuvor: 20,04) Millionen Aktien. Angeführt wurde der SMI von UBS, die um 2,9 Prozent stiegen. Roche (+1,8%) profitierten davon, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA den Objektträgerscanner Ventana DP 600 zugelassen hat. Die Hochstufung auf "Overweight" durch Barclays verhalf Partners Group zu einem Plus von 2,4 Prozent. Nach Veröffentlichung vorläufiger Umsatzdaten schlossen Sika 0,4 Prozent im Minus. Schwächster Wert im SMI waren Kühne + Nagel, deren Kurs im Einklang mit anderen Containerreedereien um 2,1 Prozent fiel. Ursächlich war, dass ein Streik der US-Dockarbeiter abgewendet worden war. Im Fall eines Streiks wäre die Nachfrage gestiegen und damit auch die Frachtraten, erklärten Marktbeobachter.

Internationale Märkte

Europa
Nach einem ereignislosen Handelsverlauf hat der europäische Aktienmarkt am Donnerstag wenig verändert geschlossen. Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 20.317 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es dagegen 0,4 Prozent auf 5.018 nach oben, gestützt unter anderem von festeren Rohstoffaktien ansgesichts anziehender Preise. Am Freitag steht dann der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember auf der Agenda. Auch mit Blick auf diesen vermeintlich wichtigsten Termin der Woche herrschte Zurückhaltung. Inflations- und Konjunktursorgen sowie eine nachlassende Zinssenkungsfantasie haben laut den Marktstrategen der Helaba jüngst die Stimmung am Aktienmarkt getrübt. Für Verunsicherung sorgte am Vortag dann noch, dass Donald Trump möglicherweise per Notverordnungen seine Zollpläne durchsetzen will. Aktien von Containerreedereien standen europaweit stark unter Druck, nachdem US-Dockarbeiter und Schifffahrtsunternehmen eine vorläufige Einigung erzielt und damit einen Streik an grossen Häfen abgewendet hatten. Ein Streik hätte zu einer erhöhten Nachfrage nach Platz auf Containerschiffen geführt und in der Folge die Frachtraten erhöht. Die Analysten von Jefferies betonen, dass die Frachtraten kürzlich gestiegen seien, weil Einzelhändler ihre Lagerbestände angesichts der Unsicherheit über Zölle und mögliche Hafenstreiks aufgestockt hätten. "Das Angebot/Nachfrage-Gleichgewicht bleibt stabil, aber eine Schwächephase könnte später in diesem Jahr kommen", so die Analysten. A.P. Moller-Maersk fielen um 5,9 Prozent, Hapag-Lloyd gaben um 8,6 Prozent nach Am Ende bei den Branchen rangierten Einzelhandelsaktien (-0,8%), was insbesondere hohen Kursverlusten bei britischen Einzelhändlern geschuldet war. Unter anderem knickten B&M um 8,5 Prozent ein. Das Kerngeschäft in Grossbritannien laufe schlecht, hiess es dazu von Shore Capital. Marks & Spencer gaben trotz ordentlicher Zahlen 8,4 Prozent ab, Tesco 0,5 Prozent. Die Anleger haben Zweifel, was die weiteren Aussichten angeht. Um 3 Prozent nach oben ging es für Redcare Pharmacy. Der Umsatz im vierten Quartal 2024 habe 1 Prozent über den Prognosen gelegen, hiess es von den Metzler-Analysten zu ersten Zahlen der Online-Apotheke. Der Umsatz nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel habe sich zwar um 22 Prozent erhöht, was aber leicht unter der Konsensschätzung von 24 Prozent liege. Zum Jahresende zählte der MDAX-Konzern 12,5 Millionen aktive Kunden, entsprechend einem Plus von 1,7 Millionen. Mit 600.000 Kunden entfiel dabei der grösste Zuwachs auf das Schlussquartal. Die Aktie des Wettbewerbers DocMorris gewann 2,5 Prozent.

USA
Die US-Aktienmärkte blieben gestern geschlossen. Händler berichteten von dünnen Umsätzen im Anleihebereich, denn wegen des Gedenkens an den verstorbenen früheren US-Präsidenten Jimmy Carter fand hier nur eine verkürzte Sitzung statt.

Asien
Negative Vorzeichen dominieren zum Wochenausklang an den Börsen in Ostasien und Australien. Auf dem japanischen Aktienmarkt lastet zusätzlich die Befürchtung, dass die Bank of Japan bald einen strafferen Kurs einschlagen könnte. Dazu passt, dass die Ausgaben der privaten japanischen Haushalte im November auf Monatssicht weniger stark zurückgingen als angenommen und im Vergleich zum Vorjahr sogar stiegen. Der Nikkei-225-Index verliert 0,9 Prozent auf 39.240 Punkte.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt haben die Renditen am Donnerstag nochmals etwas nachgegeben. Die Zehnjahresrendite sank um 2,5 Basispunkte auf 4,68 Prozent.

Analyse
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Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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