Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 01/07/2025 - 00:00
Nvidia-CEO Jensen Huang hat auf der Unterhaltungselektronik-Messe CES die Fortschritte des Konzerns in den Bereichen KI, selbstfahrende Autos und Robotik dargelegt. Huang präsentierte auf der CES "physische" KI-Tools, mit denen Roboter in simulierten Umgebungen, die der realen Welt sehr ähnlich sind, lernen können. Das kann nach seinen Worten zu einer stärkeren Automatisierung von Lagerhäusern und Fabriken führen und den Markt für humanoide Roboter ankurbeln, der nach Einschätzung von Nvidia in den nächsten Jahrzehnten einen Wert von 38 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. "Der ChatGPT-Moment für die allgemeine Robotik steht vor der Tür", sagte Huang, flankiert von einer Reihe von mehr als einem Dutzend humanoiden Robotern. Er hob zudem hervor, wie schnell Nvidia in der Autoindustrie Fuß fassen konnte. Huang fügte hinzu, dass Nvidia einen Vertrag über die Lieferung von Chips und Software für Fahrerassistenzsysteme für künftige Toyota-Fahrzeuge abgeschlossen hat. Für das nächste Geschäftsjahr, das Ende dieses Monats beginnt, stellte der Nvidia-CEO einen Umsatz von 5 Milliarden Dollar im Automobilbereich in Aussicht, verglichen mit 4 Milliarden Dollar im laufenden Geschäftsjahr.
Der Schweizer Aktienmarkt ist mit etwas festeren Kursen in die neue Woche gestartet. Der SMI schloss 0,58 Prozent fester bei 11'691,33 Punkten auf Tageshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,79 Prozent auf 1936,81 und der breit gefasste SPI um 0,63 Prozent auf 15'616,72 Zähler. Im SLI dominierten die Gewinner das Tableau im Verhältnis zwei zu eins. An der Spitze der Blue Chips standen Technologiewerte wie VAT (+4,9%), Logitech (+3,9%) sowie am breiten Markt AMS Osram (+8,0%), Sensirion (+7,0%), Comet (+4,9%) und Inficon (+4,6%). Weiter steigende Kurse an der US-Technologiebörse sowie die Aussichten auf einen weiteren Boom im Bereich KI sorgen für gute Laune. Bei VAT war ausserdem von Deckungskäufen die Rede: Denn der Vakuumventilhersteller wird am Donnerstag erste Angaben zu 2024 machen und sich wohl auch über das Jahr 2025 äussern. Dann werde sich zeigen, ob der langersehnte Aufwärtstrend in der Chipindustrie schon eingesetzt hat, hiess es am Markt. Gefragt waren auch Sika (+2,3%). Der Bauchemiehersteller legt ebenfalls am Donnerstag Umsatzzahlen zu 2024 vor.
Europa
Der europäische Aktienmarkt ist mit kräftigen Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Der DAX gewann 1,6 Prozent auf 20.216 Punkte und schloss damit auf Tageshoch. Im Tagestief stand der Index bei 19.921 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es sogar um 2,4 Prozent auf 4.987 Punkte nach oben. Am Devisenmarkt zog der Euro an auf 1,0389 Dollar. Für den Technologie-Sektor ging es 3,9 Prozent nach oben. Hier stützte die Ankündigung von Microsoft, im Geschäftsjahr 2025 rund 80 Milliarden Dollar in Datencenter investieren zu wollen. Der Stimmung zuträglich war auch, dass der Apple-Zulieferer Foxconn gute Zahlen vorgelegt hat. Der taiwanische Auftragsfertiger verzeichnete in fast allen wichtigen Segmenten ein Umsatzwachstum, das von der Nachfrage nach KI-Servern angetrieben wurde. Zudem startet die Technologiemesse CES in Las Vegas. Im DAX sprangen Infineon um 7,3 Prozent nach oben, für ASML ging es in Amsterdam um 8,7 Prozent höher. Auch STMicro verteuerten sich um 7,9 Prozent.
USA
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat am Montag an der Wall Street für Impulse und Bewegung gesorgt. Zunächst sorgten Schlagzeilen, wonach Trumps Berater nach Aussagen informierter Personen Einfuhrzölle prüften, die sich nur auf bestimmte kritische Importe beschränkten, für deutlich steigende Kurse. Doch mit dem Dementi von Trump kamen die Indizes von ihren Tageshochs zurück. Die Hoffnung, dass die Zollpolitik weniger dramatisch ausfallen werde als befürchtet, schwand im Sitzungsverlauf zumindest am Aktienmarkt mehr und mehr. "Wir glauben immer noch, dass die Geschichte der Washington Post korrekt ist, aber Trump möchte sich seine Optionen offen halten", urteilte Rentenanalyst Andrew Brenner von NatAlliance Securities. Der Dow-Jones-Index drehte 0,1 Prozent auf 42.707 Punkte ins Minus, S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite legten um 0,6 bzw. 1,2 Prozent zu. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.212 (Freitag 2.109) Kursgewinner, 1.600 (692) -verlierer und 35 (35) unveränderte Aktien. Vor allem bei Technologiewerten ging es deutlicher nach oben. Starke Quartalszahlen des Apple-Zulieferers Foxconn aus Taiwan hievten Chipwerte nach oben. Der US-Halbleitersektor stieg um 2,9 Prozent. Im Technologiebereich gewannen Nvidia und Advanced Micro Devices (AMD) 3,4 bzw. 3,3 Prozent - Micron legten um 10,4 Prozent zu, KLA und Lam Research um 5,1 bzw. 3,8 Prozent. Auslöser waren die starken Geschäftszahlen von Foxconn für das vierte Quartal. Für die Aktien von U.S. Steel ging es um 8,1 Prozent nach oben. Der US-Konzern und das japanische Unternehmen Nippon Steel haben gemeinsam Klage eingereicht, um die Übernahme des US-Konzerns durch die Japaner doch zu ermöglichen. US-Präsident Joe Biden hatte die Transaktion aus Gründen der nationalen Sicherheit untersagt.
Asien
Auch am Dienstag zeigen sich die Börsen in Ostasien und Australien uneinheitlich. Während der japanische Aktienmarkt vom nachgebenden Yen profitiert und nach dem Vortagesminus kräftig zulegt, geht es in Hongkong deutlich nach unten, nachdem die USA einige chinesische Unternehmen, darunter Tencent, wegen mutmasslicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf die sogenannte Blacklist gesetzt haben. Der Hang-Seng-Index fällt um 2,1 Prozent. Tencent verlieren 6,8 Prozent.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt erholten sich die Treasuries deutlich von ihren Tiefstständen, schlossen jedoch leicht schwächer. Infolgedessen stieg die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe um 2,2 Basispunkte auf 4,618 %, nachdem sie innerhalb eines Tages ein Achtmonatshoch von 4,644 % erreicht hatte.
Analyse
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