Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 01/06/2025 - 00:00
Der Softwareriese Microsoft plant, im laufenden im Juni endenden Geschäftsjahr, 80 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren für die Technologie Künstlicher Intelligenz (KI) zu investieren und damit seine Strategie fortzusetzen, Geld in die Infrastruktur zu stecken, die hinter dem Technologieboom steht. Microsoft-Präsident Brad Smith nannte die Summe jetzt in einem Blog-Posting, in dem er die neue Trump-Administration aufforderte, eine Politik zu unterstützen, die Microsofts KI-Ambitionen entgegenkomme, einschließlich Investitionen in Forschung und Mitarbeiterschulung sowie gezielter Exportkontrollen gegenüber China. Mit 80 Milliarden Dollar für Rechenzentren würde der Weg fortgesetzt, den Microsoft im ersten Quartal des Geschäftsjahres schon eingeschlagen hat, als das Unternehmen 20 Milliarden Dollar für Investitionen und Leasingverträge, hauptsächlich für Rechenzentren, ausgab. Im vergangenen Geschäftsjahr investierte Microsoft 55,7 Milliarden Dollar, wobei dieser Betrag nicht genau mit den nun im Raum stehenden 80 Milliarden Dollar vergleichbar ist.
Wenig hat sich zum Jahresstart an der Schweizer Börse getan. Immerhin trotzte der SMI damit aber der europaweit schwächeren Tendenz. Der SMI gewann 0,2 Prozent auf 11.624 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 8 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen Swisscom. Umgesetzt wurden 22,13 (30. Dezember: 14,49) Millionen Aktien. Tagessieger im Leitindex waren UBS mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 28,46 Franken. Treiber war eine Kaufempfehlung der Analysten von BNP Paribas mit einem auf 32 von 27 Franken angehobenen Kursziel. Hinter UBS lagen weitere Aktien aus dem Finanzbereich unter den Gewinnern, und zwar Swiss Life (+1,9%), Partners Group (+1,3%), Zurich Insurance (+1,2%) und Swiss Re (+1,1%). Bei Partners Group half eine Kurszielerhöhung auf 1.480 von 1.290 Franken durch die Analysten von Citi. Schwächster SMI-Wert waren Richemont mit einem Minus von 2,6 Prozent. Das Papier stand mit allgemein in Europa sehr schwachen Luxusgüteraktien unter Druck. Im Handel wurde auf eine skeptische Studie der UBS-Analysten für die Branche verwiesen.
Europa
Mit Kursverlusten haben sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag aus der ersten und stark verkürzten Börsenwoche des Jahres verabschiedet. Der DAX gab um 0,6 Prozent auf 19.906 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es deutlicher um 1,0 Prozent nach unten. Letzterer wurde belastet von sehr schwach im Markt liegenden Luxusgüter- und Spirituosenaktien. Der Stoxx-50 schnitt mit einem Minus von 0,5 Prozent dagegen etwas besser ab, er wurde gestützt von festen Öl- und Gasaktien (+1,2%) vor dem Hintergrund zuletzt deutlicher gestiegener Öl- und Gaspreise. Stark unter Druck standen Aktien von Luxusgüterherstellern. Unter anderem verloren Kering 4,9, LVMH 3,8 oder Richemont 2,6 Prozent. Im MDAX sackten Hugo Boss um 3,6 Prozent ab. Die Analysten der UBS hatten sich skeptisch zu Wort gemeldet. Sie erwarten ein weiteres Jahr mit einem unter dem historischen Durchschnitt liegenden organischen Umsatzwachstum mit einer begrenzten Margenerholung, selbst wenn das vierte Quartal 2024 einige Anzeichen einer sequenziellen Verbesserung zeigen könne. Verkauft wurde auch Aktien europäischer Spirituosenhersteller, nachdem der Chefarzt der öffentlichen Gesundheit in den USA dafür plädiert hatte, dass alkoholische Getränke Warnhinweise tragen sollten, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Getränke Krebs verursachen könnten. Campari verloren 5,2, Remy Cointreau 5,0 und Pernod Ricard 3,1 Prozent. Die Kurse der Bierhersteller Carlsberg und Heineken gaben um 0,8 bzw. 1,8 Prozent nach.
USA
Nach fünf Handelstagen in Folge mit Verlusten sind die Aktienkurse an der Wall Street am Freitag auf Erholungskurs gegangen. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 42.732 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,3 Prozent zu, die Nasdaq-Indizes verbesserten sich um bis zu 1,8 Prozent. Damit ging die längste Durststrecke seit April 2024 zu Ende, die ausgelöst worden war durch enttäuschte Zinssenkungshoffnungen durch die US-Notenbank. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 2.109 (Donnerstag: 1.496) Kursgewinner, 692 (1.323) -verlierer und 35 (27) unveränderte Aktien. Auf der Aktienseite verloren US Steel gegen den festen Markt 6,5 Prozent. In einer seiner letzten bedeutenden Amtshandlungen hat US-Präsident Joe Biden ein Veto gegen die Übernahme des US-Stahlherstellers durch die japanische Nippon Steel für 14,1 Milliarden Dollar eingelegt. Manager von US Steel hatten angekündigt, dass sie Werke schließen und die Produktion verlagern könnten, falls der Verkauf nicht zustande kommen sollte. Tesla machten das kräftige Vortagesminus mit einem Plus von 8,2 Prozent mehr als wett. Am Donnerstag hatten enttäuschende Auslieferungen im vierten Quartal auf den Kurs gedrückt. Hilfreich bei der unmittelbar folgenden Erholung war, dass Tesla im Dezember 18 Prozent mehr in China hergestellte Elektroautos verkaufte als noch im November. Rivian Automotive schossen nach besser als erwartet ausgefallenen Auslieferungen um über 24 Prozent nach oben. Nvidia stiegen erneut kräftig um 4,7 Prozent. Der nächste große Katalysator für das KI-Chips-Flaggschiff könnte die Rede von CEO Jensen Huang auf der Technikmesse CES in Las Vegas am Montag sein, hieß es im Handel.
Asien
Zu Beginn der neuen Woche zeigen die Aktienmärkte in Ostasien und Australien keinen einheitlichen Trend. In Tokio fiel der Nikkei-225-Index am ersten Handelstag nach der Feiertagspause zum Jahreswechsel um 1,5 Prozent auf 39.305 Punkte. Die Erwartung, dass die Bank of Japan die Zinsen bald anheben wird, belastet den Index, hiess es.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt gaben die Treasuries im Laufe der Sitzung am Freitag leicht nach, nachdem sie zu Beginn noch stark gestiegen waren. In der Folge stieg die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe um 2,1 Basispunkte auf 4,596 %, nachdem sie einen Tiefstand von 4,539 % erreicht hatte.
Analyse
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