Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Fri, 01/03/2025 - 00:00
Der E-Autobauer Tesla hat 2024 auf Jahresbasis zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt weniger Fahrzeuge ausgeliefert als im Vorjahr. Tesla lieferte im vierten Quartal 495.570 Autos aus und stützte sich dabei stark auf Werbeaktionen wie zinslose Finanzierungsangebote und kostenloses Supercharging, um Käufer zu locken. Das Ergebnis, ein Quartalsrekord, lag um etwa 2 Prozent über dem des Vorjahres, verfehlte aber die rund 515.000 Fahrzeuge, die Tesla im vierten Quartal hätte verkaufen müssen, um das Ergebnis von 2023 auf Gesamtjahresbasis zu übertreffen. Im gesamten Jahr 2024 lieferte Tesla weltweit 1,79 Millionen Fahrzeuge aus, etwa 1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen plant, die Ergebnisse für das vierte Quartal am 29. Januar zu veröffentlichen.
Mit einem kleinen Plus hatte sich der schweizerische Aktienmarkt aus dem Jahr 2024 und in eine mehrtägige Feiertagspause verabschiedet. Der SMI gewann am vergangenen Montag 0,1 Prozent auf 11.601 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 14,49 (zuvor: 14,45) Millionen Aktien. Auf Jahressicht verbuchte der SMI ein vergleichsweise mageres Plus von gut 4 Prozent. Für den deutschen DAX oder die US-Indizes lief es deutlich besser. Gebremst wurde der schweizerische Leitindex vor allem vom Schwergewicht Nestle, dessen Kurs seit Jahresbeginn um etwas über 21 Prozent fiel. Dagegen verbuchten die Aktien von Lonza ein beeindruckendes Plus von gut 53 Prozent. Swiss Re stiegen um fast 48 Prozent. Am Montag bremsten negative Vorgaben der US-Börsen, die mit kräftigen Verlusten in den Handel starteten. Ansonsten war die Nachrichtenlage aber sehr dünn. Unter den Einzelwerten hielten sich Nestle (+0,6%) besser als der Markt. Novartis fielen um 0,1 Prozent, während Roche um 0,7 Prozent zulegten. Schwächster Wert waren ABB mit einem Minus von 0,9 Prozent, deren Jahresbilanz sich aber mit einem Plus von rund 35 Prozent sehen lassen kann.
Europa
Die europäischen Börsen haben am ersten Handelstag des Jahres 2025 Kursgewinne verbucht. Nachdem die Indizes am Vormittag teils leichter tendiert hatten, lieferte einen im Plus notierende Wall Street in der zweiten Sitzungshälfte die notwendige Unterstützung. Die Umsätze wie auch die Nachrichtenlage waren noch dünn, erst in der kommenden Woche sollten die Umsätze wieder anziehen. Während der DAX um 0,6 Prozent auf 20.025 Punkte zulegte und damit die 20.000er-Marke zurückerobern konnte, stieg der Euro-Stoxx-50 um 0,4 Prozent auf 4.918 Zähler. Mit plus 3,7 Prozent stellte das Schwergewicht Airbus den DAX-Tagesgewinner. Das Sentiment wurde unter anderem gestützt von der nicht abreissenden Serie negativer Nachrichten rund um den Konkurrenten Boeing. Bei dem schweren Flugunglück des Billigfliegers Jeju Air kurz vor dem Jahreswechsel in Südkorea war eine Boeing 737-800 im Einsatz. Daneben hat sich Jefferies positiv zu den Airbus-Auslieferungen im vierten Quartal geäussert, gestützt vor allem auf ein starkes Wachstum der A320-Familie. Vestas profitierten derweil von der guten Auftragslage, die Aktie schloss 6,8 Prozent im Plus. Wie JP Morgan anmerkte, hat der Windkraftanlagenbauer im vierten Quartal 38 Onshore-Aufträge mit einem Volumen von insgesamt 3,73 Gigawatt an Land gezogen. Positiv hoben die Analysten indes die Offshore-Aufträge von 2,30 Gigawatt hervor, was deutlich über der Konsensschätzung von 0,77 Gigawatt liege.
USA
Die US-Börsen sind nach den jüngsten Einbussen am Donnerstag mit einer kleinen Achterbahnfahrt in das Börsenjahr 2025 gestartet. Nach einer anfangs freundlichen Tendenz waren die Indizes zur Mittagszeit in einer plötzlichen Bewegung in negatives Terrain abgerutscht, ehe sie sich im Späthandel zumindest wieder von den Tiefs lösen konnten. Der Dow-Jones-Index gab um 0,4 Prozent nach auf 42.392 Punkte, der S&P-500 büsste 0,2 Prozent ein, ebenso die Nasdaq-Indizes. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.496 Kursgewinner, 1.323 -verlierer und 27 unveränderte Aktien. Am Aktienmarkt standen Tesla mit einem Minus von 6,1 Prozent unter Druck, nachdem der E-Autobauer im letzten Quartal 2024 mit seinen Auslieferungen die Erwartungen verfehlt hatte. Im Dow lagen Boeing (-2,9%) und Apple (-2,6%) ganz am Ende. Apple seien von Sorgen über Verkaufsrückgänge des iPhones, insbesondere in China, belastet worden, zumal Apple dort auch Preisnachlässe angekündigt habe, hiess es. Allerdings hatte die Aktie auch erst am 26. Dezember ein Rekordhoch erreicht. Auf der Boeing-Aktie lastete weiter die jüngste Katastrophe einer 737-800-Maschine in Südkorea. Synaptics machten einen Satz um gut 8 Prozent. Das Softwareunternehmen kooperiert mit Google (+0,1%) bei der Verbesserung Künstlicher Intelligenz für das Internet der Dinge. Microstrategy erholten sich im Sog des 2,6 Prozent festeren Bitcoins um 3,6 Prozent. Das Unternehmen gilt unternehmensseitig als grösster Halter der Kryptowährung. Die Aktie der Kryptobörse Coinbase gewann 3,6 Prozent, auch das Papier des Finanzdienstleisters Robinhood Markets (+5,9%) war mit dem wieder festeren Bitcoin gesucht. Die Aktie des Bitcoinschürfers Mara verteuerte sich um 2,6 Prozent.
Asien
Ohne klar erkennbare Trends zeigen sich am Freitag die Börsen in Ostasien und Australien. In Tokio wird wegen eines Feiertages erneut nicht gehandelt. Während der Schanghai-Composite um 0,8 Prozent nachgibt, steigt der HSI in Hongkong um 0,5 Prozent und erholt sich damit ganz leicht von den Vortagesabgaben.
Obligationen
Die Renditen der US-Staatsanleihen veränderten sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag kaum, da die Marktteilnehmer den Anstieg des Dollars und die relativ niedrigen Arbeitslosenzahlen in den USA in der letzten Woche des Jahres 2024 analysierten. Gegen 7.30 Uhr lag der Zinssatz der zehnjährigen US-Treasury-Anleihe unverändert bei 4,57%. Der Satz für die zweijährige Anleihe blieb ebenfalls unverändert bei 4,26%.
Analyse
Jefferies senkt Linde-Ziel auf 522 (550) USD/Buy – Händler
Bernstein senkt Ziel Deutsche Post auf 41 (42,50) EUR/Outperform – Händler
Berenberg senkt Evonik-Ziel auf 18 (20) EUR – Hold
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.