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US-Notenbank avisiert langsameres Tempo bei Zinssenkungen

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 12/19/2024 - 00:00

Thema des Tages

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, signalisierte aber grössere Zweifel daran, wie stark und wie schnell sie die Zinsen in Zukunft senken würde. An den Märkten war fest mit diesem Beschluss gerechnet worden. Die Fed hatte die Zinsen bei ihren beiden vorherigen Sitzungen gesenkt, angefangen mit einer Senkung um 50 Basispunkte im September vor dem Hintergrund einer möglichen Abschwächung am Arbeitsmarkt. Im November beschlossen die Notenbanker eine weitere Senkung um 25 Basispunkte. Die neuen Projektionen zeigen, dass die Notenbanker im nächsten Jahr mit weniger Zinssenkungen rechnen. Die meisten Ratsmitglieder rechnen mit zwei Zinssenkungen im Jahr 2025, unter der Voraussetzung, dass die Wirtschaft stetig wächst und die Inflation weiter zurückgeht. Im September hatten die Notenbanker noch vier Zinssenkungen für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Das Statement der Fed deutet ebenfalls ein langsameres Tempo der Zinssenkungen an, indem es hiess, dass "das Ausmass und der Zeitpunkt" zusätzlicher Anpassungen vom Ausblick abhängen würden. Vor der Sitzung hatten mehrere Notenbanker angedeutet, dass sie von der Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zinssenkung weniger überzeugt seien. Die Anleger hatten diese Andeutungen gebührend zur Kenntnis genommen, und die Kurse an den Zinsterminkontraktmärkten preisten ein, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung Ende Januar keine weitere Senkung unternehmen würde.

Schweizer Aktien

Kursverluste haben den Handel am schweizerischen Aktienmarkt am Mittwoch geprägt. Der SMI verlor 0,9 Prozent auf 11.639 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 21,31 (zuvor: 19,28) Millionen Aktien. Die am Vortag gesuchten Indexschwergewichte Nestlé, Novartis und Roche wurden verkauft. Vor allem Nestlé belasteten den SMI mit einem Minus von 1,5 Prozent. Novartis verbilligten sich um 0,8 Prozent und Roche um 1,1 Prozent. Deutlich abwärts ging es auch mit Givaudan (-2,5%). Die UBS hatte das Kursziel für die Aktie auf 4.380 von 4.520 Franken gesenkt und die Einstufung "Neutral" bekräftigt. Bei Swiss Re (-1,8%) setzten sich die Gewinnmitnahmen den dritten Tag in Folge fort. Der Rückversicherer hatte am Freitag einen überzeugenden Ausblick gegeben, worauf die Aktie kräftig gestiegen war. In der zweiten Reihe brach der Kurs des Online-Apothekenbetreibers Docmorris um 13,2 Prozent ein. Grund war ein Bericht des Handelsblatts, das sich wiederum auf informierte Personen berief. Demnach plant die deutsche Drogeriekette dm den Einstieg in den Apothekenmarkt. Ab dem kommenden Jahr wolle das Unternehmen von Tschechien aus frei verkäufliche Arzneimittel nach Deutschland versenden, hiess es.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Der DAX bröckelte geringfügig um knapp 4 Punkte auf 20.243 Punkte ab. Der Euro-Stoxx-50 erholte sich etwas, er stieg um 0,3 Prozent auf 4.957 Punkte. Renault gewannen mit der möglichen Fusion von Nissan und Honda 5,2 Prozent. Damit profitierte Renault von der Beteiligung an Nissan von 18,7 Prozent, deren Wert mit dem Nissan-Kursanstieg in Tokio um 24 Prozent stark zugenommen hat. Einer der DAX-Gewinner war die Aktie der Commerzbank, die mit der Aufstockung des Anteils durch den Unicredit um 1,4 Prozent zulegte. Die Gesamtposition der Italiener beläuft sich nun auf circa 28 Prozent. Zudem hat die italienische Grossbank Unterlagen eingereicht, um die Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent hochzufahren. Die Unicredit-Aktie stieg in Mailand um 1,3 Prozent. Daneben erholten sich Infineon um weitere 2,2 Prozent, VW legten mit den andauernden Verhandlungen um die Zukunft des Konzerns um 1,1 Prozent zu. Nachdem Kontron (+9,4%) erst in der Vorwoche ein Grossprojekt im US-Verteidigungssektor gewonnen hatte, folgte nun ein weiterer Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 165 Millionen Euro mit einem führenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Luftfahrttechnologie. Dagegen rutschten Ceconomy nach festem Beginn ins Minus und brachen schliesslich um 12,5 Prozent ein. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 per Ende September steigerte die Mutter der Elektronikhandelsketten Mediamarkt und Saturn das bereinigte EBIT zwar um 26 Prozent auf 305 Millionen Euro, hier lag der Konsens rund 3 Prozent darunter. Zum Ausblick hiess es aber, dieser sei zu wenig konkret.

USA
Der Dow-Jones-Index fiel um 2,6 Prozent auf 42.327 Punkte. Der S&P-500 verlor 2,9 Prozent und der als zinsempfindlicher geltende Nasdaq-Composite 3,6 Prozent. Wie weithin erwartet, senkte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte. Die neuen Projektionen der Notenbanker zeigen jedoch, dass diese im nächsten Jahr mit weniger Zinssenkungen rechnen als bislang. Netgear verbesserten sich um 4,8 Prozent. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge erwägt die US-Regierung ein Verbot der Produkte des chinesischen Routerherstellers TP-Link, eines der schärfsten Konkurrenten von Netgear.
Ein negativer Ausblick drückte die Aktie von General Mills um 3,1 Prozent. Gewinnmitnahmen liessen die Tesla-Aktie, die im Verlauf noch ein Rekordhoch erreicht hatte, um 8,3 Prozent absacken. Heico verloren 8,7 Prozent, der Industriezulieferer hatte umsatzseitig die Markterwartungen im vierten Quartal verfehlt. Gewinnseitig lief es aber besser. Worthington Enterprises schnitt im zweiten Quartal besser als gedacht ab - der Kurs zog um 10,3 Prozent an. CommScope Holding verteuerten sich um 9,3 Prozent, das Unternehmen schloss eine umfassende Refinanzierung ab und kann somit die anstehenden Fälligkeiten von Schulden in den Jahren 2025 und 2026 bedienen.

Asien
Die "falkenhafte" Fed drückt in Asien am Donnerstag deutlich auf die Kurse. So geht es an den chinesischen Börsen für den Schanghai-Composite um 0,7 Prozent nach unten und der Hang-Seng-Index verliert 1,0 Prozent. Am kräftigsten fällt das Minus in Seoul aus, wo der Kospi um 1,5 Prozent nachgibt. Dagegen holt der Nikkei-225 in Tokio nach dem Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) gut die Hälfte der Verluste wieder auf und fällt noch um 0,7 Prozent. Die BoJ hat zum dritten Mal in Folge die Zinsen unverändert bei 0,25 Prozent belassen. In Seoul belasten die kräftigen Abgaben bei Index-Schwergewicht Samsung Electronics (-2,9%) und SK Hynix (-4,6%). Teilnehmer verweisen auf den nachbörslichen Kursrutsch beim US-Konkurrenten Micron Technology von gut 16 Prozent, nachdem die vierteljährliche Umsatzprognose des Chipherstellers die Erwartungen weitgehend verfehlte.

Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen um 10 Basispunkte (0,4 Prozentpunkte) auf 4,51%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 9 Basispunkte auf 4,36% kletterte. Wie weithin erwartet, senkte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte.

Analyse
RBC erhöht Lonza-Ziel auf 610 (590) CHF - Sectorperform
Rating VAT: Goldman Sachs startet mit Neutral - Ziel 363 CHF
Kursziel Givaudan: UBS senkt auf 4380 (4520) CHF - Neutral

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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