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Lonza schreibt Kapsel-Geschäft zum Verkauf aus

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Fri, 12/13/2024 - 00:00

Thema des Tages

Neue Besen kehren gut. Unter dem neuen Konzernchef Wolfgang Wienand macht Lonza den allerletzten Schritt zu einem reinen Auftragsfertiger für die Pharmaindustrie. Denn das Geschäft mit Kapseln und Nahrungsergänzungsmitteln wird aufgegeben. Der Konzern wolle sich "zu gegebener Zeit" von der Division Capsules & Health (CHI) trennen, teilte Lonza am Donnerstag mit. Sie stand im Jahr 2023 mit knapp 1,2 Milliarden Franken für 17 Prozent des Konzernumsatzes. Allzu viele Details dazu kommunizierte das Management allerdings noch nicht, die nächsten Schritte werden erst 2025 festgelegt. Und so erläuterte Finanzchef Philippe Deecke den Entscheid: "Das Kapselgeschäft ist zwar marktführend, hat aber ein anderes Geschäftsmodell als die anderen Firmenteile und bringt nur wenig Synergien." Daher wären "Andere wohl der bessere Besitzer". Was Deecke nicht sagte: Das Kapsel-Geschäft schrumpfte zuletzt und warf weniger Profit ab als andere Lonza-Divisionen. Allen voran die kommerzielle Herstellung von Wirkstoffen im Auftrag der Pharmakunden generiert deutlich höhere Margen.

Schweizer Aktien

Nach der überraschend starken Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag mit einem leichten Plus geschlossen. Der Leitzins sinkt um 50 Basispunkte auf 0,50 Prozent, während Ökonomen lediglich eine Senkung um 25 Basispunkte auf 0,75 Prozent prognostiziert hatten. Der SMI gewann 0,3 Prozent auf 11.716 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursverlierer und 10 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 20,22 (zuvor: 19,25) Millionen Aktien. Tagesgewinner im SMI waren die Aktien von Lonza mit einem Aufschlag von 4,9 Prozent. Gut kam hier an, dass sich der Pharmazulieferer vom Geschäft mit Kapseln und Nahrungsergänzungsmitteln trennen will. Die Aktien von Richemont und Swatch stiegen um 1,5 bzw. 0,5 Prozent. Zur Begründung wurde auf die Senkung der Leitzinsen durch die SNB verwiesen, um den Franken zu stärken und die Schweizer Exporteure vor der zunehmenden Handelsunsicherheit zu schützen. Die Schweizer Uhrenindustrie hat einen Rückgang der Exporte zu verzeichnen, der hauptsächlich auf einen erheblichen Rückgang der Lieferungen nach China zurückzuführen ist, der das Wachstum in den USA ausgleicht.

Internationale Märkte

Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Donnerstag mit kleinen Aufschlägen geschlossen. Die mit Spannung erwartete geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) setzte an den Märkten keine nachhaltigen Akzente. Die Notenbank hat wie erwartet den Satz für Bankeinlagen bei der EZB um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent gesenkt. Mit Blick auf das weitere Vorgehen liess EZB-Präsidentin Christine Lagarde alle Optionen offen und verwies auf einen Daten abhängigen Ansatz. Die EZB senkte aber die Inflations- und Wachstumsprognosen, was die Tür für weitere Zinssenkungen öffnet. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 20.426 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte ebenfalls um 0,1 Prozent auf 4.966 Punkte zu. An den Anleihemärkten gaben die Kurse nach, die Renditen stiegen also. Das stützte den Euro leicht, der nach volatilem Verlauf auf 1,0515 Dollar etwas anzog. Das Rüstungsunternehmen Hensoldt hat sich neue Wachstums- und Margenziele verordnet und will bis 2030 einen Umsatz von rund 5 Milliarden Euro erzielen. Für dieses Jahr werden weiterhin rund 2,3 Milliarden Euro angepeilt. Die Marge soll mittelfristig leicht zulegen. Die Aktie stieg um 2,3 Prozent. Auch Rheinmetall profitierten vom langfristigen Optimismus für Nachrüstung und der aktuellen Diskussion um höhere Nato-Beiträge und kletterten um 1,3 Prozent. Deutsche Post fielen nach einer Herunterstufung durch Bank of America um 1,6 Prozent. Die Analysten gehen bei DHL für 2025 von einem herausfordernden Nachfrageausblick sowie einem schwachen makroökonomischen Ausblick für Deutschland aus. Nach negativen Analystenstimmen verloren Carl Zeiss Meditec 5,7 Prozent sowie Nemetschek 3,4 Prozent. Mit Gewinnmitnahmen gaben Siemens Energy um 3,9 Prozent nach. Mit Abgaben von 2 Prozent setzten Munich Re die jüngste Kurskorrektur fort.

USA
Mit Abgaben hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Nachdem verfestigte Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank am 18. Dezember am Vortag für Aufschläge gesorgt hatten, nahmen Investoren nun Gewinne mit, hiess es. Der Nasdaq-Composite hatte zur Wochenmitte ein Allzeithoch markiert und erstmals die Marke von 20.000 Punkten überwunden. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 43.914 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 0,5 bzw. 0,6 Prozent nach unten. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 811 (Mittwoch: 1.400) Kursgewinner und 2.014 (1.299) -verlierer. Unverändert schlossen 31 (87) Titel. Unternehmensseitig hat Adobe enttäuscht. Das Softwareunternehmen, das Anwendungen wie Photoshop und Illustrator entwickelt, übertraf im Berichtsquartal zwar die Erwartungen, enttäuschte sie aber mit dem Ausblick. Die Aktie sackte um 13,7 Prozent ab. Uber Technologies erholten sich um 0,4 Prozent. Sie hatten vortags sehr negativ darauf reagiert, dass General Motors sein Robotaxi-Programm Cruise einstellt. Uber hatte im August angekündigt, mit General Motors zusammenzuarbeiten, um autonome Fahrzeuge auf seiner Plattform anzubieten. Die Partnerschaft sollte 2025 beginnen. Microsoft hielten sich mit plus 0,1 Prozent wacker. Denn die Beendigung des Robotaxi-Programms hat auch für Microsoft Folgen. Der Softwarekonzern muss 800 Millionen Dollar auf seine Beteiligung an Cruise abschreiben. Warner Bros. Discovery (+15,4%) wird die Struktur des Medienkonzerns verändern und künftig mit zwei operativen Geschäftsbereichen agieren.

Asien
Mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Börsen am letzten Handelstag der Woche. Marktteilnehmer verweisen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street. Besonders kräftig geht es an den chinesischen Aktienmärkten nach unten. Hier herrscht Enttäuschung darüber, dass im Rahmen der Central Economic Work Conference (CEWC) keine konkreten grossangelegten Stimuli für die chinesische Konjunktur bekannt gegeben wurden. Der Schanghai-Composite büsst 1,3 Prozent ein, für den Hang-Seng-Index geht es um 1,5 Prozent nach unten. An den anderen Handelsplätzen fallen die Abgaben etwas geringer aus. Der Nikkei-225 in Tokio fällt um 1,0 Prozent und die Börse in Sydney verliert 0,4 Prozent.

Obligationen
Am US-Rentenmarkt fielen die Renditen nach den neuen Preisdaten leicht, konnten sich im Anschluss jedoch wieder erholen und zeigten sich mit Aufschlägen. Die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung in der kommenden Woche trieb die Renditen an, hiess es.

Analyse
UBS senkt Emmi-Ziel auf 715 (855) CHF – Sell
BoA senkt Inditex-Ziel auf 59 (61) EUR – Buy
UBS senkt Carlsberg-Ziel auf 800 (870) DKK – Neutral

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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