Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Wed, 12/11/2024 - 00:00
Der Autohersteller Stellantis will mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL für 4,1 Milliarden Euro eine Batteriefabrik in Spanien hochziehen. Der Bau ist in mehreren Phasen geplant, wie beide Seiten mitteilten. Ab Ende 2026 sollen am Stellantis-Standort in Saragossa Lithium-Eisenphosphat-Batterien produziert werden, die Stellantis in erschwingliche batterieelektrische Pkw, Crossover und SUVs im B- und C-Segment mit mittleren Reichweiten verbauen will. Die Anlage könnte eine Produktionskapazität von bis zu 50 Gigawattstunden erreichen, dies sei aber abhängig von der Entwicklung des Elektromarktes in Europa und von der Unterstützung durch die Behörden in Spanien und der Europäischen Union, heisst es in einerMitteilung. Stellantis und CATL wollen für die Fabrik ein 50:50-Gemeinschaftsunternehmen aufsetzen. Das Batteriewerk soll vollständig CO2-neutral sein.
Mit einem deutlichen Minus hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Dienstag beendet. Teilnehmer sprachen von verstärkter Zurückhaltung im Vorfeld wichtiger Termine im weiteren Wochenverlauf. Der SMI reduzierte sich um 1 Prozent auf 11.642 Punkte und schloss damit auf Tagestief. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursverlierer und 4 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 22,63 (zuvor: 16,47) Millionen Aktien. Die Abgaben am Aktienmarkt zogen sich quer durch alle Sektoren. So gaben die Luxusgüter-Werte nach teilweise deutlichen Aufschlägen zu Wochenbeginn nun wieder nach. Teilnehmer verwiesen auf schwache Konjunkturdaten aus China, dem wichtigsten Absatzmarkt für den Sektor. Die Aktien von Swatch verloren 1,4 Prozent, Richemont gaben um 0,7 Prozent nach. Auch die Aktien der Index-Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé fielen zwischen 0,7 und 1,5 Prozent. Die Papiere von Zurich Insurance schlossen 0,9 Prozent tiefer. Die ehrgeizigen Ziele der Allianz spiegeln die starke Verfassung der europäischen Versicherer wider. Der Konzern strebt ein jährliches Wachstum des Gewinns je Aktie von 7 bis 9 Prozent an, eine Eigenkapitalrendite von mehr als 17 Prozent und ein kumuliertes Netto-Cash-Rückführungsziel von mehr als 27 Milliarden Euro im Zeitraum 2025 bis 2027. Analyst Simon Foessmeier verwies darauf, dass sich die kürzlich veröffentlichten Ziele von Zurich Insurance im Vergleich zur Allianz in ihrer Definition unterscheiden.
Europa
In einem von Zurückhaltung geprägten Handel haben Europas Aktienmärkte am Dienstag wenig verändert geschlossen. Die Blicke der Anleger richteten sich immer stärker auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Eine Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte gilt als ausgemacht, nicht sicher sind aber die neuen Ausblicke für Inflation und Wachstum bis 2027. Mit den politischen Problemen in Frankreich und der Talfahrt der deutschen Wirtschaft wird mit einer Senkung der Wachstumsprognosen gerechnet. Zudem warteten die Börsen auf die wichtigen US-Verbraucherpreisen (CPI), die heute veröffentlich werden. Bei den Einzelwerten sackten Delivery Hero sackten um 11,9 Prozent ab. Auf die Stimmung drückte das Börsendebüt der Tochter Talabat in Dubai. Nach einem Ausgabepreis von 1,60 VAE ging die Aktie bei 1,49 VAE (rund 0,38 Euro) deutlich darunter aus dem Handel. Teamviewer brachen nach einem Zukauf um 12,2 Prozent ein. Das Softwareunternehmen übernimmt für 720 Millionen Dollar das Londoner Unternehmen 1E, einen Spezialisten für Digital Workplaces. Beim schwedischen Hersteller von Haushaltsgeräten Husqvarna ging es nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung um 6 Prozent tiefer.
USA
Im Vorfeld der wichtigen Inflationsdaten hat sich die Wall Street am Dienstag mit leichten Abgaben gezeigt. Die Indizes entfernten sich damit etwas von ihren in der Vorwoche erreichten Bestmarken. Marktteilnehmer wollten sich vor den heute anstehenden US-Inflationsdaten nicht mehr vorwagen. Von ihnen erhoffen sich die Anleger neue Signale hinsichtlich der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Es wird überwiegend mit einer erneuten Zinssenkung um 0.25 Prozentpunkte gerechnet. Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 44.248 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es ebenfalls um jeweils 0,3 Prozent nach unten. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.069 (Montag: 1.273) Kursgewinner und 1.732 (1.506) -verlierer. Unverändert schlossen 53 (67) Titel. Unter den Einzelwerten fielen Oracle mit einem Kursabschlag von 6.7% negativ auf. Anleger reagierten damit enttäuscht auf den Quartalsbericht des US-Softwarekonzerns. Allerdings war zuvor der Kurs im bisherigen Jahresverlauf auch schon um rund 80% nach oben geklettert und hatte am Montag im regulären Handel mit über 198 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Die Aktien von Walgreens Boots stiegen um 17,7 Prozent, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass die Private-Equity-Firma Sycamore Partners in Gesprächen über den Kauf der Apothekenkette steht. Für die Titel von Alphabet verbesserte sich um 5,6 Prozent. Das Unternehmen hat einen neuen Quantencomputer-Prozessor entwickelt.
Asien
In engen Grenzen uneinheitlich ist die Tendenz am Mittwoch im Handelsverlauf an den ostasiatischen Aktienmärkten. Am meisten tut sich in Seoul, wo sich der Kospi um weitere 0,7 Prozent erholt. Er hatte zuletzt angesichts der politischen Krise in Südkorea, die im zwischenzeitlichen Ausrufen des Kriegsrechts gegipfelt hatte, deutlicher nachgegeben. In Tokio geht es für den Nikkei-225 um 0,3 Prozent auf 39.262 Punkte nach unten. Die Marktbarometer in Schanghai (+0,2%) und Hongkong (-0,0%) bewegen sich um ihre Vortagesschlussstände. In Sydney folgen die Akteure mehr der etwas leichteren Vorgabe der Wall Street, der S&P/ASX gibt um 0,5 Prozent nach.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen im Vorfeld der Inflationszahlen. Dies seien die letzten Daten, die die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung in der kommenden Woche noch verändern können. Ein deutlicher Anstieg des Verbraucherpreisindex könnte die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung verringern.
Analyse
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