Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 12/10/2024 - 00:00
Oracle hat in seinem zweiten Geschäftsquartal aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach künstlicher Intelligenz zwar Umsatz und Gewinn gesteigert, blieb damit aber unter den Schätzungen der Analysten. Die Aktie büsste im nachbörslichen Handel 6,4 Prozent ein. Der SAP-Konkurrent vermeldete einen bereinigten Gewinn von 1,47 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 14,06 Milliarden Dollar für das im September abgeschlossene Quartal. Von Factset befragte Analysten hatten dagegen einen bereinigten Gewinn von 1,48 Dollar pro Aktie sowie einen Umsatz von 14,12 Milliarden Dollar erwartet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Oracle einen bereinigten Gewinn von 1,34 Dollar je Anteilsschein bei einem Umsatz von 12,9 Milliarden Dollar verzeichnet. Das Cloud-Infrastruktur-Geschäft von Oracle steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 45 Prozent im vorangegangenen Quartal entspricht.
Mit einem leichten Minus hat der schweizerische Aktienmarkt den ersten Handelstg der neuen Woche beendet. Der SMI reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 11.762 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 16,46 (zuvor: 14,98) Millionen Aktien. Die Blicke richteten sich unter anderem auf die SNB-Zinsentscheidung am Donnerstag. Obwohl der Markt eine mögliche Zinssenkung um 50 Basispunkte einkalkuliert, hält die ING eine Reduzierung um lediglich 25 Basispunkte für wahrscheinlicher. Angesichts des aktuellen Zinssatzes von 1,00 Prozent sei es zudem "sehr wahrscheinlich", dass die SNB die Zinsen in diesem Zyklus nicht unter 0,50 Prozent senken werde, so Analyst Chris Turner. Trotz der Marktgerüchte über mögliche negative Zinsen im kommenden Jahr scheine es, dass die SNB eine weitergehende Lockerung der Geldpolitik vermeiden könnte. Tagesgewinner unter den Standardwerten waren die Aktien von Swatch (+2,7%) und Richemont (+2,1%). Zwar kamen aus China erneut schwache KOnjunkturdaten, doch die chinesische Führung hat für das kommende Jahr einen energischeren politischen Ansatz zur Ankurbelung der Binnennachfrage angekündigt. Das Politbüro, Chinas oberstes Entscheidungsgremium der KP, verpflichtete sich bei einer Sitzung am Montag,
Europa
er europäische Aktienmarkt hat am Montag bei einem lustlosen Geschäft kaum verändert geschlossen. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 20.346 Punkte, bei 20.462 Punkten wurde im Tagesverlauf ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,2 Prozent auf 4.985. Im Handel machte sich Zurückhaltung breit, insbesondere im Hinblick auf die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der EZB. Mehrheitlich wird von ihr eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet. Der Fokus dürfte auf dem geldpolitischen Ausblick liegen. Die sich mehrenden Stimmen über eventuelle Waffenstillstandsgespräche zwischen der Ukraine und Russland setzten Rüstungswerte unter Druck. Rheinmetall fielen um 6 Prozent und Hensoldt um 8,4 Prozent, Renk um 8 Prozent. In Mailand büssten Leonardo 4,8 Prozent ein. "Dazu kommt allerdings auch eine Umschichtung aus den Top-Gewinnern des Jahres in neue, aussichtsreiche Branchen für 2025", meinte ein Händler. So sehe man wieder verstärktes Interesse an Rohstoff-, Chemie- und Autowerten. Mit Aufschlägen von 1,2 Prozent reagierten Continental auf die Nachricht, dass der Automotive-Bereich bis Ende kommenden Jahres ausgegliedert werden soll. Die Vorbereitung dafür soll bis Ende des dritten Quartals 2025 abgeschlossen sein. Der Zeitplan ist per se nicht neu, der geplante Spin-off nimmt damit aber konkretere Formen an. Alles rund um das Thema Automobil steht bei Anlegern aktuell nicht hoch in der Gunst. In Mailand legten Banco BPM um 2,2 Prozent zu. Die französische Credit Agricole (+0,7%) hat sich über Finanzinstrumente den Zugriff auf weitere 5,2 Prozent an der Bank gesichert und kommt nun auf insgesamt 15,1 Prozent. Die Franzosen könnten damit der Unicredit (-1,3%) einen Strich durch die Rechnung machen, die unlängst ein Übernahmegebot für BPM vorgelegt hat, das allerdings abgelehnt worden war.
USA
Nach der jüngsten Rekordjagd kam es an der Wall Street am Montag zu einer leichten Konsolidierung. Teilnehmer verwiesen zudem auf Zurückhaltung vor den wichtigen Inflationsdaten am Mittwoch. Diese liefern letzte Hinweise auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am 18. Dezember. Am Zinsterminmarkt wird eine aktuell eine Zinssenkung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent eingepreist. Dieser Wert liegt leicht über dem des vergangenen Freitags. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 44.402 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um jeweils 0,6 Prozent nach unten. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.307 (Freitag: 1.261) Kursgewinner und 1.496 (1.518) -verlierer. Unverändert schlossen 42 (79) Titel. Nvidia fielen um 2,5 Prozent. Die chinesische Kartellbehörde geht nach eigenen Angaben dem Verdacht nach, dass die KI-Ikone gegen wettbewerbsrechtliche Auflagen verstosse. Abgaben gab es auch im Telekom-Sektor. Die Aktien von T-Mobile US büssten 6,1 Prozent ein. Chief Executive Mike Sievert hat angedeutet, dass die Abonnentenzahlen für das vierte Quartal nicht zufriedenstellend ausfallen könnten. Comcast verloren 9,5 Prozent. CEO David Watson sagte, das Unternehmen sei auf dem besten Weg, im vierten Quartal mehr als 100.000 Breitband-Abonnenten zu verlieren. Mondelez International (-2,3%) prüft laut einem Agenturbericht eine Übernahme des Schokoladenherstellers Hershey (+10,8%). Unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtete Bloomberg, dass Mondelez an Hershey herangetreten sei, um eine mögliche Verbindung einzugehen. Ein solcher Zusammenschluss würde dem Bericht zufolge einen Lebensmittel-Konzern mit einem Umsatz von fast 50 Milliarden Dollar schaffen.
Asien
An den Aktienmärkten in Ostasien geht es am Dienstag nach oben. Während in China weiter die Hoffnung auf wirtschaftliche Anreize staatlicherseits für Kaufstimmung sorgt, kommt es in Seoul zu einer kräftigen Gegenbewegung auf die Verluste vom Vortag, zu denen es als Reaktion auf die politische Krise in Südkorea gekommen war. Der Schanghai-Composite macht einen Satz um 1,3 Prozent, der HSI in Hongkong lässt der Rally am Vortag ein Plus von 0,7 Prozent folgen.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt legten die Renditen leicht zu. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte betont, dass er keine Pläne zur Entlassung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell habe. In früheren Zeiten hatte Trump Powell immer wieder kritisiert. Damit dürfte die Fed unter der Ägide von Powell auch weiterhin die Inflation angehen, was angesichts der protektionistischen Politik Trumps und damit einhergehend potenziell höheren Inflationsraten mittelfristig auch wieder zu steigenden Leitzinsen führen könnte.
Analyse
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