Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Fri, 12/06/2024 - 00:00
Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat in seinem vierten Geschäftsquartal dank der anhaltenden Nachfrage nach künstlicher Intelligenz mehr Umsatz und Gewinn erzielt als erwartet. Das Server- und Cloud-Software-Unternehmen aus Houston meldete einen Gewinn von 1,34 Milliarden Dollar oder 99 Cents pro Aktie, verglichen mit 642 Millionen Dollar oder 49 Cents im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 58 Cents und damit über den 56 Cents, die von FactSet befragte Analysten erwarteten. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 8,46 Milliarden Dollar und schlug damit die Konsensschätzung von 8,25 Milliarden Dollar. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 erwartet HPE ein Umsatzwachstum im mittleren Zehnerprozentbereich gegenüber dem Vorjahr. Von FactSet befragte Analysten rechnen bislang mit 7,78 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Für den gleichen Zeitraum rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn pro Aktie zwischen 31 und 36 Cent sowie bereinigten zwischen 47 und 52 Cent. Analysten schätzen derweil 41 Cents bzw. bereinigt 49 Cents. HPE wird seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nach Abschluss der angekündigten Übernahme von Juniper Networks veröffentlichen, die für Anfang 2025 erwartet wird. Das Unternehmen vereinbarte im Januar den Kauf von Juniper im Wert von rund 14 Milliarden Dollar, um aus den Bereichen Netzwerke und KI Kapital zu schlagen. Die nachbörsliche Reaktion der HPE-Aktie auf Zahlen und Ausblick war positiv. Auf Nasdaq.com ging es um 0,4 Prozent nach oben.
Der Schweizer Aktienmarkt ist auch am Donnerstag seinen europäischen Pendants hinterhergehinkt. Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 11.791 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 17,45 (Mittwoch: 18,01) Millionen Aktien. Grösste Verlierer waren Lonza (-1,6%), Geberit (-1,4%) und Richemont (-1,2%). Auch Sika gaben um 1,2 Prozent nach. An der Spitze der Gewinner standen Zurich Insurance (+1,1% auf 561,20 Franken) vor Roche (+1,0%). Swiss Re (+0,1%) landeten im Mittelfeld. 2024 war ein weiteres Jahr mit zweistelligen Zuwachsraten bei den weltweit versicherten Schäden sowie den durch Naturkatastrophen verursachten Schäden, wie der Rückversicherer mitteilte. Sie hätten das fünfte Jahr in Folge deutlich 100 Milliarden Dollar übertroffen.
Europa
Das Scheitern der französischen Regierung stellte am Donnerstag kein Hindernis für weiter steigende Kurse am europäischen Aktienmarkt dar. Der DAX markierte ein weiteres Allzeithoch bei 20.373 Punkten und schloss um 0,6 Prozent auf 20.359 Punkte fester, der Euro-Stoxx-50 zog um 0,7 Prozent auf 4.952 Punkte an. In Paris legte der CAC-40-Aktienindex um 0,4 Prozent zu. Einen Kurssprung von 11,1 Prozent gab es bei den Aktien von Aurubis. Für eine positive Überraschung sorgte die Dividendenerhöhung um 10 Cent auf 1,50 Euro je Aktie. Bei Auto1 kamen gleich drei gute Nachrichten auf einmal zusammen und trieben die Aktien um 7,6 Prozent nach oben: So hat Barclays die Aktien zum Übergewichten empfohlen, JP Morgan hat das Kursziel erhöht und die Titel werden künftig in den MDAX aufgenommen. Bei Delivery Hero (+3,6%) und Hellofresh (+10,9%) trieben positive Kommentare von JP Morgan zur Lieferdienstbranche. Unter Druck standen die Aktien von Safran in Paris mit Abgaben von 7,3 Prozent. Die bisherigen Aussagen zum laufenden Kapitalmarkttag seien nicht so gut angekommen, hiess es im Handel. Ionos verloren 6,6 Prozent auf 22,00 Euro. Laut Medienberichten soll Warburg Pincus 10,5 Millionen Ionos-Aktien per beschleunigtem Bookbuilding-Verfahren zu 21,85 Euro je Anteilsschein platziert haben.
USA
Im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts für November am Freitag sind die Akteure an der Wall Street auf Nummer sicher gegangen und haben sich eher von Aktien getrennt. Der Dow-Jones-Index, der am Vortag erstmals über 45.000 Punkten geschlossen hatte, gab um 0,6 Prozent auf 44.766 Punkte nach. Er wurde stark gebremst von der schwer gewichteten UnitedHealth-Aktie (-5,2%). Das Unternehmen hatte am Vortag den Chef des Versicherungsgeschäfts verloren. Er war auf offener Strasse erschossen worden, unmittelbar vor einer geplanten Investorenveranstaltung. Der S&P-500 zeigte sich ebenso knapp behauptet wie die Nasdaq-Indizes. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.278 (Mittwoch: 1.399) Kursgewinner und 1.517 (1.388) -verlierer. Unverändert schlossen 58 (67) Titel. Der erstmalige Anstieg des Bitcoin über die Marke von 100.000 Dollar mit einem Allzeithoch von gut 104.050 Dollar) rückte die Aktien von Unternehmen mit Bezug zum Kryptohandel in den Blick. Anfangs legten diese zu, drehten dann aber ins Minus. Microstrategy, Coinbase Global und Robinhood Markets gaben um bis zu 4,8 Prozent nach. Seit Jahresbeginn haben die Titel aber durchweg extrem stark zugelegt - zwischen 90 und über 500 Prozent. Boeing (-1,0%) gerieten leicht unter Druck, nachdem ein Bundesrichter die Einigung zwischen Boeing und dem Justizministerium im Zusammenhang mit zwei tödlichen 737 MAX-Abstürzen abgelehnt hatte. Synopsys reduzierten sich um 12,4 Prozent, nachdem der Softwarehersteller mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Erwartungen des Marktes verfehlt hatte. SentinelOne stürzten um 13,2 Prozent ab. Das Cybersicherheitsunternehmen verzeichnete im Berichtsquartal einen Verlust, der zudem höher ausfiel als im Vorjahreszeitraum. PVH, die Muttergesellschaft der Marken Tommy Hilfiger und Calvin Klein, senkte ihre Gewinnprognose. Die Aktie gab um 3,5 Prozent nach. Five Below machten dagegen einen Satz um gut 10 Prozent. Der Discounter hatte seine Prognose für das Geschäftsjahr nach einem starken "Black Friday" erhöht. Der Bekleidungseinzelhändler American Eagle Outfitters senkte dagegen seine Umsatzprognose gesenkt. Der Kurs rutschte um 14,3 Prozent ab.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich am Freitag mehrheitlich mit Abgaben. Der Nikkei-Index gibt um 0,9 Prozent nach. Auch in Südkorea geht es nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Tage weiter nach unten. Der Kospi verliert 0,4 Prozent. Hier belasten die politischen Unsicherheiten weiter den Aktienmarkt. Ein anderes Bild zeigt sich indessen an den chinesischen Börsen. In Hongkong legte der Hang-Seng-Index deutlich um 1,2 Prozent zu. Auch in Schanghai auf dem chinesischen Festland geht es nach oben. Der Schanghai-Composite gewinnt 1,0 Prozent.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt trat die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf der Stelle und lag bei 4,18%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 2 Basispunkte auf 4,14% zulegte. Der Markt ging darauf zuletzt mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 (Vortag: 78) Prozent davon aus, dass die Fed die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte nach unten nehmen wird.
Analyse
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