Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 12/03/2024 - 00:00
Die Swiss Life will das Gebührengeschäft in den kommenden Jahren weiter ausbauen und so die Gewinnkraft deutlich steigern. Für die Zeit bis 2027 hat sich der Finanzkonzern unter der Leitung von Matthias Aellig neue, ambitiöse Finanzziele gesetzt. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen dabei auch in Zukunft hohe Dividendenzahlungen erhalten. So wird künftig eine Eigenkapitalrendite im Bereich von 17 bis 19 Prozent angestrebt, wie es am Dienstag im Vorfeld seines Investorentreffens hiess. Zuvor wurde eine Rendite von 10 bis 12 Prozent zum Ziel gesetzt und dieses teilweise klar übertroffen. Weiter zulegen will Swiss Life im gebührenbasierten Geschäft mit Finanzberatungen oder der Vermögensverwaltung. Da soll das sogenannte Fee-Ergebnis bis 2027 über die Milliardengrenze klettern. Im laufenden Jahr dürfte das Ergebnis allerdings "nur" am unteren Ende der alten Zielbandbreite von 850 bis 900 Millionen zu liegend kommen. Grund dafür ist laut früheren Angaben das in Deutschland und Frankreich stockende Immobiliengeschäft. An die Aktionäre will Swiss Life noch grössere Teile des Gewinns ausbezahlen. Der Konzern hebt dazu die Gewinnausschüttungsquote auf über 75 Prozent von bislang über 60 Prozent an. Darüber hinaus lanciert der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm um Umfang von 750 Millionen Franken.
Der schweizerische Aktienmarkt ist freundlich in die Woche gestartet. Dem SMI fehlen bis zu seinem Höchststand noch fast 1.200 Punkte. Er gewann 0,6 Prozent auf 11.829 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und nur 3 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen Sonova. Umgesetzt wurden 17,39 (Freitag: 19,84) Millionen Aktien. Die Gewinnerliste war bunt gemischt, Branchentrends waren kaum auszumachen. Tagessieger im SMI waren nachrichtenlos Richemont mit einem Plus von 2,6 Prozent. Ebenfalls deutlicher nach oben ging es mit Sika (+1,8%), gefolgt von Swiss Re (+1,6%) und ABB (+1,5%) sowie Logitech (+1,5%). Holcim legten um 1,2 Prozent zu. Der Baustoffproduzent hatte mitgeteilt, sein Nigeria-Geschäft nach China zu verkaufen an Huaxin Cement. Die Analysten von Citi sprachen von einem attraktiven Preis, stellten aber auch fest, dass Holcim einen Anteil von 41,5 Prozent an Huaxin Cement halte und somit weiterhin eine wirtschaftliche Beteiligung an Lafarge Africa besitze. Novartis (-0,1%) zeigten sich von der Nachricht kaum bewegt, mit dem US-Pharmaunternehmen PTC Therapeutics eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung für dessen Programm zur Behandlung der Huntington-Krankheit geschlossen zu haben.
Europa
Fester sind Europas Börsen zu Wochenbeginn aus dem Handel gegangen. Mit einem kräftigen Plus zeigte sich vor allem der DAX: Er schloss 1,6 Prozent höher auf einem neuen Allzeithoch bei 19.934 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 4.847 Punkte. Der CAC-40 schaffte trotz des positiven Trends in Europa nur einen unveränderten Tagesschluss. Hauptgewinner in Europa waren die Aktien der Luxusgüter-Hersteller wie Kering, LVMH und Hermes mit Aufschlägen von bis zu 4,7 Prozent. Im DAX stiegen Adidas um 3,2 Prozent. Dazu trieb der laufende "Cyber Monday" die Aktien der Konsum- und Haushaltsgüter-Hersteller. Ihre Indizes stellen mit jeweils 1,7 Prozent Plus die stärksten Branchen in Europa. Im DAX legten Autowerte wie BMW um 2,7 Prozent zu und selbst VW-Aktien schlossen kaum verändert trotz des laufenden Warnstreiks. Damit zeigten sie sich resistent gegen den Kurseinbruch bei Opel-Mutter Stellantis. Dort war der CEO Carlos Tavares unerwartet zurückgetreten. Er hätte sein Amt eigentlich bis Anfang 2026 ausüben sollen. Stellantis-Aktien fielen um 6,3 Prozent. Berichte über ein Übernahmeinteresse liessen in Paris die Aktien von Worldline 14 Prozent nach oben schiessen. Der französische Zahlungsabwickler ist nach Presseberichten in Vorgesprächen mit der Investmentgesellschaft Bain Capital. Der deutsche Chemie-Sektor stand ebenfalls im Fokus: So erhöhten sich Lanxess um 9,3 Prozent, nachdem der Hedge-Fonds von David Einhorn mit rund 5 Prozent eingestiegen ist. Der DAX-Konzern Covestro wird derweil nach Abu Dhabi verkauft. Die Aktien zeigen sich mit 57,92 Euro nur 0,3 Prozent höher und damit weiterhin unter dem Gebotspreis von 62 Euro je Aktie. Dem Staatskonzern Adnoc aus Abu Dhabi wurden knapp 70 Prozent des Covestro-Kapitals angedient.
USA
Die Rekordjagd an der Wall Street hat sich am Montag fortgesetzt, die zu dieser Jahreszeit oft zu beobachtende Jahresendrally scheint sich zu verfestigen. Nachdem bereits am Freitag der Dow-Jones- und der S&P-500-Index neue Allzeithochs erreichten, zogen zum Wochenstart die als technologielastiger geltenden Nasdaq-Indizes nach. Zum Handelsende lagen sie bis zu 1,1 Prozent höher als am Freitag. Der S&P-500-Index stieg um 0,2 Prozent, der enger gefasste Dow-Jones-Index hing zurück, er gab um 0,3 Prozent nach auf 44.782 Punkte. Grössere Bremser waren die relativ schwer gewichteten Aktien von Amgen (-1,7%), JP Morgan (-1,4%) und McDonalds's (-1,2%). Beste Dow-Werte waren Microsoft (+1,8%) und Amazon (+1,4%). Stellantis sackten um 6,3 Prozent ab nach dem sofortigen Weggang von CEO Carlos Tavares. Super Micro Computer haussierten um 28,7 Prozent. Der Serverhersteller hatte mitgeteilt, dass Sonderprüfungen der Bilanz keine Beweise für Betrug oder Fehlverhalten des Managements erbracht hätten. Das Unternehmen hatte vor einigen Wochen seinen Quartalsbericht verschoben und seinen Wirtschaftsprüfer Ernst & Young verloren. PTC Therapeutics schnellten um fast 19 Prozent nach oben. Novartis hat mit dem US-Pharmaunternehmen eine Kooperations- und Lizenzvereinbarung für dessen Programm zur Behandlung der Huntington-Krankheit geschlossen. PTC erhält eine Vorabzahlung von 1 Milliarde Dollar, ferner wurden weitere Zahlungen bis zu 1,9 Milliarden Dollar verabredet.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien zeigen sich am Dienstag mit zum Teil kräftigen Zugewinnen. An der Börse in Tokio wird der Nikkei-Index von Technologiewerten um 2,2 Prozent nach oben gezogen. So steigen Tokyo Electron um 4,4 Prozent, Advantest um 4,6 Prozent und Softbank um 3,4 Prozent. Auch an der Börse in Südkorea geht es kräftig nach oben. Der Kospi gewinnt 1,8 Prozent hinzu. Die Aktie des Index-Schwergewichts Samsung Electronics rückt um 0,4 Prozent vor, SK Hynix gewinnen 2,2 Prozent. Die Aktie des Batterie-Herstellers für Elektrofahrzeugen LG Energy Solution verliert 1,3 Prozent, nachdem General Motors seinen Anteil an einem Joint-Venture-Werk in Michigan verkaufen will. Die chinesischen Börsen hinken indessen hinterher. In Hongkong steigt der Hang-Seng-Index um 0,2 Prozent, auf dem chinesischen Festland notiert der Schanghai-Composite wenig verändert.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen am Montag um 2 Basispunkte (0,02 Prozentpunkte) auf 4,198%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um weniger als 4 Basispunkte auf 4,194% zulegte. Am Nachmittag belasteten robuste US-Konjunkturdaten die US-Staatsanleihen. Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im November unerwartet stark aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie erreichte den höchsten Stand seit Juni.
Analyse
JP Morgan senkt Swatch auf Underperform (Neutral)/Ziel 135 (180) CHF - Händler
Kursziel Inficon: UBS senkt auf 1400 (1445) CHF - Buy
Kursziel Flughafen Zürich: Goldman Sachs erhöht auf 270 (253) CHF - Buy
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