Morning News

Anglo American steigt ganz aus dem Kohlegeschäft aus

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 11/26/2024 - 00:00

Thema des Tages

Als Teil der Konzernverschlankung verkauft Anglo American sein restliches Kokskohlegeschäft für bis zu 3,775 Milliarden US-Dollar an Peabody Energy. Die Vereinbarung mit dem US-Kohlekonzern sieht zunächst eine Vorabzahlung von 2,05 Milliarden Dollar sowie in Schritten weitere, an verschiedene Bedingungen geknüpfte Zahlungen vor. "Der Verkauf unseres Stahlkohlegeschäfts ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Umsetzung unserer im Mai beschlossenen Strategie, ein erstklassiges Kupfer-, Premium-Eisenerz- und Pflanzennährstoffgeschäft zu schaffen", sagte CEO Duncan Wanblad. Anfang des Monats hatte der in London börsennotierte Konzern bereits seine Beteiligung an zwei Kohleminen in Australien für rund 1,1 Milliarden Dollar veräussert. Die Kohleverkäufe sind Teil eines radikalen Umbaus, den Anglo American ankündigte, um ein fast 50 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot des Rivalen BHP abzuwehren. Anglo will sich dabei von seinen Kohle-, Nickel-, Diamanten- und Platingeschäften trennen.

Schweizer Aktien

Der schweizerische Aktienmarkt ist am Montag der europäischen Entwicklung hinterhergehinkt. Der SMI verlor 0,3 Prozent auf 11.679 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 39,37 (zuvor: 20,73) Millionen Aktien. Die defensiven Schwergewichte aus dem Pharmasektor Novartis (-1,9%) und Roche (-0,3%) zählten zu den Bremsklötzen. Novartis müsse den Markt noch von der Anhebung der mittelfristigen Umsatzprognose überzeugen, urteilten die Berenberg-Analysten. Nestle als weiteres Schwergewicht verloren 0,1 Prozent. Auffällig waren Aufschläge im Finanzsektor: UBS stiegen um 0,2 Prozent, unter den Nebenwerten kletterten Julius Bär um 2,1 Prozent. Fusions- und Übernahmefantasie beflügelte den Finanzsektor in Europa. Generali soll laut einem Bericht mit Natixis Investment Managers Gespräche über eine mögliche Fusion führen. Und der italienische Finanzkonzern Unicredit will den Banco BPM für rund 10,1 Milliarden Euro schlucken.

Internationale Märkte

Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Montag mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 19.405 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging 0,2 Prozent auf 4.800 nach oben. Am Devisenmarkt stieg der Euro auf 1,0470 Dollar. Die Nominierung von Bessent drückte etwas auf den Greenback. Meldungen über einen möglichen Waffenstillstand zwischen Israel und Hisbollah belasteten den Preis für Öl und Gold. Mit Abgaben von 1 Prozent war der Ölsektor der Tagesverlierer in Europa. Der Ifo-Index war noch etwas stärker zurückgegangen als erwartet, aber die Märkte reagierten nicht darauf. Gegen die Tendenz des Gesamtmarktes gaben Commerzbank um 5 Prozent nach, weil Übernahmefantasie aus der Aktie entwich. Denn der italienische Finanzkonzern Unicredit (-4,8%) will nun den Banco BPM (+5,5%) für rund 10,1 Milliarden Euro übernehmen. Er bietet für 1.000 BPM-Aktien 175 neue Unicredit-Aktien aus einer Kapitalerhöhung für die viertgrösste börsennotierte italienische Bank. Damit fällt die Prämie von umgerechnet 0,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag allerdings niedrig aus. BPM hatte zuletzt einen Anteil des Staats an der Bank Monte dei Paschi di Siena übernommen. "Mit dem Gebot für BPM kann der Unicredit nicht noch eine Übernahme der Commerzbank stemmen", meinte ein Händler. Nach dem Abverkauf am Freitag in Reaktion auf das zurückgenommene Kaufgebot von Halozyme für Evotec erholte sich die Aktie zu Wochenbeginn mit Aufschlägen von 9,8 Prozent. Nach Einschätzung der Deutschen Bank rückt nun Triton in den Fokus. Die Private Equity Gesellschaft hält eine Beteiligung von 10 Prozent an dem Biotechnologieunternehmen. Die Strategie von Triton sei zwar unklar, allerdings sei der Gesellschaft Interesse an Evotec nachgesagt worden.

USA
Die politischen Entwicklungen haben die US-Börsen zu Wochenbeginn auf Allzeithochs getrieben. Positiv wurde am Markt die Nominierung des Hedgefondsverwalters Scott Bessent als Finanzminister durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump aufgenommen. Zudem machten Berichte über einen möglichen Waffenstillstand im Libanon die Runde, die ebenfalls stützten. Der Dow-Jones-Index notierte 1,0 Prozent höher bei 44.737 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite zogen um jeweils 0,3 Prozent an. Dow-Jones-Index und der marktbreite S&P-500 kletterten auf Rekordstände. Dabei gab es an der Nyse 2.118 (Freitag: 2.109) Kursgewinner und 713 (682) -verlierer. Unverändert schlossen 36 (72) Titel. Quantum Computing schnellten um 26,2 Prozent empor. Amazon Web Services (AWS) hatte mit Quantum Embark ein neues Beratungsprogramm für Kunden eingeführt. Bath & Body Works schossen um 16,5 Prozent gen Norden nach Drittquartalszahlen über Erwartung, der Ausblick wurde angehoben. Cassava Sciences brachen um 83,8 Prozent ein, nachdem ein Alzheimer-Mittel enttäuscht hatte. Snowflake zogen nach einer Hochstufung durch Wedbush um 2,4 Prozent an, Elastic wurden ebenfalls nach oben genommen und legten um 3,2 Prozent zu. Morgan Stanley stufte indes Robinhood Markets (+3,3%) hoch.

Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Dienstag mehrheitlich mit Abgaben. An der Börse in Tokio gibt der Nikkei-Index vor diesem Hintergrund um 1,6 Prozent nach auf 38.175 Punkt. Die Besorgnis vor US-Zöllen drückt vor allem auf Exportwerte wie den Autosektor. So büssen Nissan Motor 3,5 Prozent ein, Honda Motor geben um 2,8 Prozent nach. Für die Aktie von Mitsubishi Corp geht es um 3,8 Prozent nach unten.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt zogen die Treasuries als Reaktion auf Trumps Wahl des Finanzministers deutlich an. Infolgedessen sank die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe, die sich entgegengesetzt zu ihrem Kurs bewegt, um 14,5 Basispunkte auf 4,265 %. Bessents Ansatz bei der Zollpolitik dürfte die Inflation und damit mögliche Zinsanhebungen langfristig im Zaum halten, hiess es.

Analyse
UBS senkt Vodafone-Ziel auf 70 (77) GBp – Neutral
Deutsche Bank hebt Vestas auf Buy (Hold)
Deutsche Bank senkt H&M-Ziel auf 190 (200) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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