Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 11/05/2024 - 00:00
Das Geschäftsumfeld der Adecco Group ist auch im dritten Quartal anspruchsvoll geblieben. Analysten hatten im Vorfeld mit etwas Gegenwind gerechnet. Für das vierte Quartal rechnet der Personalvermittler weiterhin mit Herausforderungen. Konkret ging der Umsatz im dritten Quartal um rund 4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage ging der Umsatz laut Mitteilung vom Dienstag organisch sogar um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung im Schnitt nur mit einem organischen Minus von rund 2,6 Prozent gerechnet. Der Bruttogewinn sank um rund 9 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro und die entsprechende Marge um 90 Basispunkte auf 19,4 Prozent (Q2 19,4%). Adecco selbst hatte für das dritte Quartal - im Einklang mit der Saisonalität des Geschäfts - eine leicht höhere Bruttomarge in Aussicht gestellt, was somit nicht ganz gelungen ist. Der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITA sank um rund 21 Prozent auf 186 Millionen Euro ab. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 99 Millionen Euro rund 4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der schweizerische Aktienmarkt hat am Montag im Minus geschlossen. Der SMI verlor 0,6 Prozent auf 11.897 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 13,12 (zuvor: 17,13) Millionen Aktien. Richemont und Swatch verloren 1,3 bzw. 0,3 Prozent. In der Schweiz droht unter Umständen eine schärfere Bankenregulierung, UBS gaben 0,8 Prozent ab. Clariant zeigten sich am Kaptalmarkttag unverändert und bewiesen damit relative Stärke, nachdem das Chemieunternehmen die mittelfristigen Ziele bekräftigt hatte. Unter den weiteren Nebenwerten zog der Kurs von Relief Therapeutics um 0,3 Prozent an. Das Biotechnologie-Unternehmen plant einen Zusammenschluss mit Renexxion in den USA.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte sind leichter in die Woche gestartet. Der DAX notierte 0,6 Prozent tiefer bei 19.148 Punkten, der Euro-Stoxx-50 handelte 0,5 Prozent im Minus bei 4.852 Zählern. Das Luxus-Modelabel Moncler (-2,1%) hat einem Bericht zufolge Interesse an Burberry. Die Aktie des britischen Modehauses gewann in Folge 4,8 Prozent. Laut "Miss Tweed", einer unabhängigen Publikation aus Paris mit Fokus auf Mode und Luxuswaren, könnte Moncler Burberry ein Übernahmeangebot unterbreiten. Burberry befindet sich derzeit im Umbruch. Laut dem Bericht könnte Milliardär und LVMH-Chef Bernard Arnault hinter einem solchen Deal stehen. Im September hatte LVMH angekündigt, in Moncler zu investieren und sich einen Sitz im Verwaltungsrat zu sichern. Die Aktie des Kaliproduzenten K+S schloss 7,9 Prozent im Plus. Hier sorgte für Fantasie, dass Belarus der landeseigenen Agentur Belta zufolge die Kürzung der Kaliproduktion plant. Für die Aktie des französischen Brillenherstellers EssilorLuxottica ging es um 3 Prozent nach oben, an der Börse ist das Unternehmen nun über 100 Milliarden Euro wert. Den jüngsten Push in der Aktie löste ein Artikel in der Financial Times (FT) aus. Vor allem ging es dort um den Erfolg der Zusammenarbeit zwischen Ray Ban und Meta und die Vision, Brillen zu entwickeln, die eines Tages die meisten anderen technischen Geräte ersetzen.
USA
Die Wall Street hat am Montag im Vorfeld der US-Wahlen mit Abgaben geschlossen. Der Dow-Jones-Index sank um 0,6 Prozent auf 41.795 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büssten jeweils 0,3 Prozent ein. Dabei wurden an der Nyse 1.657 (Freitag: 1.243) Kursgewinner gezählt, denen 1.149 (1.552) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 45 (54) Titel. Das Mainzer Unternehmen Biontech hatte Umsatz und Gewinn im dritten Quartal kräftig gesteigert, sah den Jahresumsatz indessen nur am unteren Rand des Prognosekorridors. Die Aktie gab um 2,4 Prozent nach. Die Aktien von Nvidia stiegen um 0,6 Prozent. Sie werden zum Handelsbeginn am Freitag in den Dow-Jones-Index aufgenommen, wo sie die Aktien von Intel ersetzen werden. Intel fielen um 2,9 Prozent, hatten allerdings am Freitag in Reaktion auf den optimistischen Ausblick des Chipherstellers kräftig zugelegt. Der Hersteller von Farben und Lacken Sherwin-Williams (+4,6%) ersetzt derweil den Chemiekonzern Dow Inc (-2,1%) im Dow-Jones-Index. Apple gaben 0,5 Prozent ab, Warren Buffetts Finanzvehikel Berkshire Hathaway hatte zuletzt Aktien des Technologiegiganten veräussert. Berkshire Hathaway verloren indes 2,2 Prozent nach einem gesunkenen Betriebsgewinn im dritten Quartal. Viking Therapeutics stürzten um 13,4 Prozent ab. Das Adipositas-Mittel des Unternehmens hatte in einer Studie zwar vielversprechende Ergebnisse erzielt. Nach anfänglichen Aufschlägen wuchs dann aber die Skepsis, zumal dem Mittel heftiger Wettbewerb droht. Peloton Interactive stiegen um 3,4 Prozent, die Titel der Fitness-Gesellschaft wurden auf "Kaufen" durch Bank of America hochgestuft.
Asien
Deutlichere Kursgewinne in Tokio, Schanghai und Hongkong prägen das Börsenbild am Dienstag in Ostasien. Der japanische Nikkei-Index steigt nach der Feiertagspause am Montag um 1,3 Prozent auf 38.552 Punkte, laut Händlern befeuert von der Hoffnung auf gut ausfallende Unternehmensergebnisse. Dazu stützt aber auch der schwächere Yen. In Schanghai legt das Marktbarometer um 1,8 Prozent zu, in Hongkong um 1,2 Prozent. In Südkorea kommt der Kospi nach seiner Rally vom Vortag dagegen um 0,5 Prozent zurück. Bei den Einzelwerten in Hongkong sind Technologietitel wie Sunny Optical (+9,0%) oder der Halbleiterwert SMIC (6,8%) gesucht. In Seoul büssen NCsoft nach unter Erwartungen ausgefallenen Geschäftszahlen 1,1 Prozent ein. Das Index-Schwergewicht Samsung Electronics fällt um 1,9 Prozent. In Tokio verlieren Mitsubishi Heavy Industries nach der Zahlenvorlage 2,5 Prozent.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt fiel die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zu Wochenbeginn um 6 Basispunkte auf 4,299%, während die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 4,176% nachgab. Für fallende Rentenrenditen spricht auch der Zinsentscheid der US-Notenbank am Donnerstag. Es wird weithin erwartet, dass die Federal Reserve den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird.
Analyse
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