Morning News
Nestle wird realistischer beim Wachstum

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 10/17/2024 - 00:00

Thema des Tages

Enttäuscht von den neuen Nestle-Zahlen äussern sich Marktexperten am Donnerstagmorgen. Die Outperformance von Konkurrent Unilever gegen die Schweizer dürfte weitergehen. "Die einzig gute Nachricht ist hier, dass der neue CEO die Hoffnungen ganz tief ansetzen könnte, um während seiner Amtszeit mit deutlichen Verbesserungen zu glänzen", sagt ein Händler: "Dazu sind viele Zahlen durch den Strategiewechsel nicht direkt vergleichbar." Der neue CEO Laurent Freixe sieht nun nur noch ein organisches Wachstum um 2,0 im Gesamtjahr. Der alte Chef Mark Schneider hatte noch "über 3 Prozent" in Aussicht gestellt. Gesenkt wird auch die operative Margenerwartung auf rund 17 Prozent. Dies könnte allerdings positiv sein, da die alte Nestle-Strategie ständiger Preiserhöhungen nicht mehr aufgehe und zu kräftigen Rückgängen im Volumen geführt habe, heisst es. Daher dürfte der nun im dritten Quartal erfolgte Anstieg beim Verkaufsvolumen gut ankommen.

Schweizer Aktien

Belastet von den Abgaben bei den Werten aus dem Luxusgüter-Sektor hat sich am Mittwoch der schweizerische Aktienmarkt mit einem leichten Minus gezeigt. Auslöser waren enttäuschende Ergebnisse von LVMH für das dritte Quartal. Der SMI reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 12.193 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursverlierer und 7 -gewinner gegenüber, unverändert schlossen 2 Aktien. Umgesetzt wurden 17,06 (zuvor: 20,23) Millionen Aktien. Für die Aktien von Richemont und Swatch ging es mit dem enttäuschenden Geschäftsbericht von LVMH um 0,9 bzw. 2,7 Prozent nach unten. Hoffnungen auf eine Erholung seien verfrüht gewesen, hiess es bei RBC Capital Markets. Es bestehe nur eine begrenzte Klarheit, ob es in China zu einer Bodenbildung kommt und sich in den USA und Europa die Nachfrage wieder beschleunigt. Die Aktien von Tecan brachen um 14,5 Prozent ein. Der Labortechnikhersteller hat nach einer ersten Senkung der Prognose bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 nun erneut seine Umsatz- und EBITDA-Margenprognose für das Geschäftsjahr 2024 nach unten genommen.

Internationale Märkte

Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es zur Wochenmitte nach unten. Nach schwachen ASML-Zahlen vom Vorabend drückte auch ein enttäuschender Quartalsbericht von LVMH auf die Stimmung für den Sektor der Luxusgüter-Hersteller. Dies lässt die Anleger vorsichtiger auf die gerade beginnende Berichtssaison für das dritte Quartal blicken. QC Partners sprach von "ersten grossen Enttäuschungen". Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 19.433 Punkte. Nachdem der Index am Vortag noch auf ein neues Allzeithoch geklettert war, legte er eine Verschnaufpause ein. Für den Euro-Stoxx-50 ging es, auch wegen der Schwäche im Luxusgüter-Sektor, um 0,8 Prozent auf 4.909 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt blieb der Euro mit 1,0872 Dollar unter der Marke von 1,0900. Unter den Erwartungen ausgefallene Quartalszahlen von LVMH (-3,7%) belasteten nicht nur die Aktie selbst, sondern den gesamten Luxusgütersektor. Der Umsatz des Konzerns sank im dritten Quartal im Jahresvergleich organisch um 3 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro. Analysten hatten dagegen einen Umsatz von 19,94 Milliarden Euro prognostiziert und ein organisches Wachstum von 0,9 Prozent. Hoffnungen auf eine Erholung seien verfrüht gewesen, heisst es bei RBC Capital Markets. Es bestehe nur eine begrenzte Klarheit, ob es in China zu einer Bodenbildung kommt und sich in den USA und Europa die Nachfrage wieder beschleunigt. Dem negativen Sektor-Umfeld konnten sich Adidas (-6,3%) nicht entziehen, obwohl der Sportartikelhersteller am Vorabend seine Prognose angehoben hatte. Hier wurde an der Börse bemängelt, dass die Prognose nun dort liege, wo der Konsens der Analysten sie im Vorfeld bereits sah - und damit keine positive Überraschung lieferte. Die Analysten der Deutschen Bank stellten heraus, dass die Betriebskosten im Vergleich zu einem stabilen ersten Halbjahr im dritten Quartal um rund 5 Prozent gestiegen sind.

USA
Erholt von den deutlichen Vortagesabgaben hat die Wall Street zur Wochenmitte den Handel beendet. Neben Gewinnmitnahmen hatten mit dem gesenkten Ausblick von ASML vor allem die US-Technologiewerte unter Druck gestanden. Es stelle sich allerdings angesichts der Entwicklung bei ASML die Frage, ob die KI-Nachfrage die aktuellen Wachstumsraten im Technologiesektor aufrechterhalten könne, hiess es. Der Dow-Jones-Indes verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 43.078 Punkte und sprang wieder über die Marke von 43.000 Punkten, die er am Montag erstmals überwunden hatte. Der S&P-500 stieg um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite gewann 0,3 Prozent. Den 2.135 (Dienstag: 1.403) Kursgewinnern an der Nyse standen dabei 677 (1.393) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 54 (73) Titel. Im Bankensektor reihte sich Morgan Stanley in den Reigen positiver Geschäftsausweise ein. Die Grossbank hat im dritten Quartal auch dank eines besseren Geschäftsumfelds mehr verdient als vom Markt erwartet. Der Kurs legte um 6,5 Prozent zu und markierte ein Allzeithoch. Abbott Laboratories zogen um 1,5 Prozent an. Auch der Gesundheitskonzern hat etwas mehr umgesetzt und verdient als vorausgesagt, allerdings fielen die Abweichungen gegenüber den Marktschätzungen nur gering aus.

Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Donnerstag mit einer uneinheitlichen Tendenz. Während die Börse in Japan leichte Abgaben verzeichnet, zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong mit Aufschlägen. Auch die Börse in Australien notiert fester. Von der Wall Street kamen positive Vorgaben. Hier hatten sich die Börsen von deutlichen Vortagesabgaben wieder etwas erholt.

Obligationen
Die Renditen am US-Anleihemarkt verzeichneten den dritten Handelstag in Folge Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 2,1 Basispunkte auf 4,01 Prozent. Mitglieder der US-Notenbank hätten zuletzt bekräftigt, dass die geldpolitische Lockerung wahrscheinlich in einem überlegten Tempo fortgesetzt wird, hiess es.

Analyse
UBS senkt Bossard-Ziel auf 175 (179) CHF – Sell
Bank of America senkt ASML-Ziel auf 870 (1.064) EUR – Buy
Citi senkt ING-Ziel auf 19 (19,80) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

Wissenswertes

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie jeden Monat eine Auswahl per Mail


UEFA Europa LeagueGenève ServetteZSC Lions

Seien Sie sich des Risikos bewusst

Der Handel mit Währungen, Spot-Edelmetallen und anderen Produkten auf der Forex-Plattform beinhaltet erhebliche Verlustrisiken und ist nicht für alle Anleger geeignet. Berücksichtigen Sie Ihre Erfahrung, Anlageziele, Vermögenswerte, Einkünfte und Risikobereitschaft, bevor Sie ein Konto bei Swissquote eröffnen. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie Ihre Anfangsinvestition teilweise oder vollständig verlieren. Sie sollten daher nicht spekulieren, investieren oder Absicherungen tätigen, wenn Sie sich einen Verlust nicht leisten können, das Kapital geliehen haben, es dringend benötigen oder die Beträge für Ihren privaten Lebensunterhalt bzw. den Ihrer Familie notwendig sind. Sie sollten sich aller mit dem Forex-Handel verbundenen Risiken bewusst sein und die Beratung eines unabhängigen Finanzberaters einholen, falls Sie Fragen haben. Der Inhalt dieser Website stellt Werbematerial dar und wurde keiner Aufsichtsbehörde gemeldet oder übermittelt.