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Boeing entlässt zehn Prozent der Belegschaft - 777X kommt später

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 10/14/2024 - 00:00

Thema des Tages

Boeing wird 10 Prozent seiner weltweiten Belegschaft, also rund 17.000 Mitarbeiter, entlassen und warnt vor noch grösseren operativen Verlusten. Und dass zu einer Zeit, wo ein Arbeiterstreik die Probleme verschärft, die sich bei dem Flugzeughersteller seit Jahren zusammenbrauen. Neben dem Stellenabbau kündigte Boeing an, dass die Einführung der neuen 777X, die bereits Jahre hinter dem Zeitplan zurückliegt, noch weiter verzögern wird. Die Cargo-Variante der 767 soll ganz eingestellt werden. Die Belastungen werden zu einem Nettoverlust im Quartal von rund 6 Milliarden Dollar führen. Von Boeing hiess es, dies führe zu einem Nettoverlust je Aktie von 9,97 Dollar - deutlich schlechter als von Analysten mit rund 1,19 Dollar je Aktie erwartet. Das sind die bisher grössten Massnahmen von CEO Kelly Ortberg, der das Unternehmen im August übernommen hat, um ein Unternehmen zu sanieren, das mit Produktionsproblemen zu kämpfen hat und seine Barmittel verbrennt.

Schweizer Aktien

Am schweizerischen Aktienmarkt hat sich am Freitag eine freundliche Tendenz durchgesetzt. Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 12.154 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 12,92 (zuvor: 14,91) Millionen Aktien. Mit den positiven Geschäftsausweisen der US-Banken legten UBS 0,9 um Prozent zu, Partners Group gewannen 0,8 Prozent. Im Vorfeld der für Samstag angekündigten Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums zeigten sich im Luxusgütersektor, für den der chinesische Markt von immenser Bedeutung ist, Richemont (+0,2%) und Swatch (-0,7%) uneinheitlich. Marktteilnehmer waren uneins, ob China neue Konjunkturstimuli bekannt geben werde. Roche kletterten um 0,9 Prozent. Der Pharmakonzern hatte von der US-Gesundheitsbehörde FDA für sein Medikament Itovebi die Zulassung zur Behandlung von Brustkrebs erhalten. Die Zulassung wurde nach einer erfolgreichen Phase-3-Studie in Kombination mit Palbociclib und Fulvestrant erteilt. Der Wettbewerberaktie von Novartis zog um 0,8 Prozent an.

Internationale Märkte

Europa
An den europäischen Börsen hat sich am Freitagnachmittag eine etwas freundlichere Tendenz durchgesetzt - befeuert von neuen Rekordständen der Wall Street. Der DAX notiert mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 19.374 Punkte auf dem Höchststand dieser Woche. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich 0,7 Prozent fester bei 5.004 Punkten. Unter den Autotiteln fielen Stellantis um 2,8 Prozent. Grund waren überraschende Wechsel im Management. Dass CEO Carlos Tavares seine Rückzugspläne bekanntgeben wird, sei für den Jahresverlauf erwartet worden, hiess es im Handel. Überraschend seien jedoch die Rücktritte und der Austausch von mehreren anderen leitenden Personen wie CFO und COO. VW verloren 0,5 Prozent. Im dritten Quartal lag der Absatz der Marke VW 6,6 Prozent unter Vorjahr, bei den E-Autos sogar 10 Prozent. Auf der anderen Seite gewannen Porsche AG 2,3 Prozent. Zwar war auch hier der Absatz zurückgegangen, das lag aber anscheinend vor allem an einer begrenzten Verfügbarkeit unter anderem wegen Modellwechseln. Die Kundennachfrage bewege sich aktuell weiterhin auf einem robusten Niveau, so der Sportwagenhersteller, der optimstisch Richtung Jahresende blickt. Und Traton stiegen um 3,6 Prozent, nachdem der Nutzfahrzeughersteller den Absatz überraschend gesteigert hatte. Dagegen fallen die Aktien des Lkw-Zulieferers Jost Werke nach einer Gewinnwarnung um 5,4 Prozent. Auf der anderen Seite fielen Rheinmetall um weitere 1,6 Prozent. Auch Hensoldt (-1,7%) gaben erneut deutlich nach. Die Rüstungsaktien waren bereits am Donnerstag mit Berichten um mögliche Waffenstillstandsverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland eingebrochen. Auch Bayer stehen unter Druck und fallen um weitere 1,9 Prozent.

USA
Die Wall Street ist am Freitag dank eines positiven Auftakts der Berichtssaison auf neue Allzeithochs geklettert. Besser als gedacht ausgefallene Quartalszahlen bescherten den Aktien der grössten US-Bank JP Morgan einen deutlichen Kursaufschlag. Auch die kleinere Bank Wells Fargo überzeugte. Der Finanzsektor im S&P-500 stieg in der Folge um 2 Prozent. Der Dow-Jones-Indes zog derweil um 1,0 Prozent auf 42.864 Punkte an, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,6 bzw. 0,3 Prozent zu. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der marktbreite S&P-500 markierten Rekordstände. Den 2.199 (Donnerstag: 1.106) Kursgewinnern an der Nyse standen 606 (1.667) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 48 (76) Titel. Die Aktie von JP Morgan stieg um 4,4 Prozent. Die Bank hatte im dritten Quartal bei höheren Erträgen etwas weniger verdient, allerdings mehr als erwartet. Ein Grund waren deutlich höhere Risikokosten für Kreditausfälle. Die Erträge erhielten einen Schub vom Investmentbanking. Wells Fargo (+5,6%) hatte im dritten Quartal vor allem wegen geringerer Zinserträge weniger verdient. Die Bank übertraf aber die Erwartungen der Analysten. Auch der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock (+3,6%) verdient mehr als prognostiziert. Tesla-Aktien stürzten um 8,8 Prozent ab. Das fahrerlose "Robotaxi", das der Elektroautohersteller am späten Donnerstag vorgestellt hatte, fiel bei Anlegern durch.

Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Donnerstag mehrheitlich mit Zugewinnen. Der Handel an den chinesischen Börsen verläuft indessen sehr volatil. In Japan findet wegen eines Feiertags kein Handel statt. Im Fokus der Anleger stehen die am Samstag vom chinesischen Finanzministerium angekündigten weiteren Konjunkturmassnahmen. An der Börse in Schanghai sorgt das Maßnahmenpaket für kräftige Kursgewinne. Der Schanghai-Composite steigt um 1,7 Prozent, während der Hang-Seng-Index in Hongkong 0,4 Prozent nachgibt.

Obligationen
Am US-Rentenmarkt bewegten sich die Renditen zum Wochenschluss kaum. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg gleichwohl auf 4,09 Prozent und kletterte damit den achten Tag in Folge – die längste Aufwärtsphase seit Januar 2021.

Analyse
UBS erhöht Ziel Delivery Hero auf 50 (40) EUR – Buy
Deutsche Bank senkt Südzucker-Ziel auf 12 (13) EUR – Hold
Citi senkt Thyssenkrupp-Ziel auf 5,80 (6) EUR – Buy

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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