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Richemont verkauft Online-Shop YNAP an Mytheresa

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Tue, 10/08/2024 - 00:00

Thema des Tages

Gefragt waren am Montag im schweizerischen Luxusgütersektor Richemont (+2,0%). Richemont gab den Online-Luxusmodeshop YNAP ab an den Münchner Online-Händler Mytheresa für rund 555 Millionen Euro. Zugleich beteiligt sich die Muttergesellschaft von Cartier mit 33 Prozent an Mytheresa und bekommt einen Sitz in der Firmenleitung. "Eine Konsolidierung unter den Plattformen ist besser als die bisherige Zersplitterung", sagte ein Händler. Daher reagiere der Markt positiv, obwohl Richemont dadurch eine Abschreibung über knapp 1,3 Milliarden Euro vornehmen müsse. Auch die Analysten von Barclays attestierten einen positiven Schritt.

Schweizer Aktien

Der schweizerische Aktienmarkt hat am Montag nur wenig verändert geschlossen. Der SMI schaffte dennoch ein bescheidenes Plus von 0,1 Prozent auf 12.009 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 16,59 (zuvor: 14,6) Millionen Aktien. Gefragt waren im Luxusgütersektor ausserhalb des SMI Swatch (+2,9%). Übernahmespekulationen kursierten, nachdem ein Investor Aktien gekauft hatte. Swiss Re fielen dagegen um 4 Prozent. Eine neue Unwetterfront bewegte sich auf den US-Bundesstaat Florida zu. Im Handel wurden weitere Grossschäden befürchtet. Nach einem negativen Analystenkommentar verloren ABB 0,2 Prozent.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Aktienmärkte gingen am Montag behauptet aus dem Handel. Der DAX schloss etwas tiefer bei 19.104 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte dagegen um 0,3 Prozent auf 4.970 Zähler zu. Die Gewinnwarnungen in der Branche der Automobilhersteller werden nach Ansicht der Analysten der UBS wahrscheinlich anhalten, da sich die Aussichten für Nachfrage, Produktion und Preise weiter verschlechterten. Während sich die ersten Warnungen von BMW (+0,1%) und Mercedes (+0,6%) auf China konzentrierten, deuten die jüngsten Warnungen und Marktdaten auch auf eine Schwäche in Europa, Nordamerika und den Schwellenländern hin. Die UBS-Analysten erwarten für Erstausrüster und Teilelieferanten zweistellige prozentuale Herabstufungen im EBIT und EPS für 2025. Viel Negatives scheint in den Kursen allerdings schon eingepreist zu sein, unter Berücksichtigung der neuen Schätzungen der UBS sei die Bewertungen relativ attraktiv. Derweil hat der norwegische Energiekonzern Equinor (-3,4%) einen Anteil von 9,8 Prozent am Windturbinenhersteller Orsted (+6,0%) erworben, auch um sein Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien auszubauen. Für die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) läuft der Schritt auf die Debatte "Kaufen anstatt zu Bauen" hinaus. Equinor erhalte für 2,5 Milliarden Dollar Zugang zu netto 1 GW an bereits betriebenen Anlagen, was vergleichbar mit den Kosten für den Bau von Offshore-Windprojekten ist - jedoch ohne das Risiko von Bau, Lieferung und Lieferketten.

USA
Nach den Kursgewinnen zum Wochenschluss haben an der Wall Street am Montag Abgaben dominiert. Nachdem der starke US-Arbeitsmarktbericht am Freitag Sorgen vor einem Abgleiten der US-Wirtschaft in die Rezession weitgehend zerstreut hatte, blickten Anleger nun wieder mit Sorgen vor einer weiteren Eskalation auf den Nahen Osten. Gestiegene Rentenrenditen setzten dem Aktienmarkt ebenfalls zu. Zudem belastete eine Unwetterfront Versicherungswerte massiv. Der Dow-Jones-Index verlor 0,9 Prozent auf 41.954 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 1,0 bzw. 1,2 Prozent nach. Den 759 (Freitag: 1.753) Kursgewinnern an der Nyse standen 2.070 (1.049) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 41 (49) Titel. Aktien von Versicherungen und Rückversicherungen standen unter Druck. Da sich der Wirbelsturm "Milton" zu einem Sturm der Kategorie 5 verstärkt hatte, der voraussichtlich dicht besiedelte Gebiete im US-Bundesstaat Florida treffen wird, fiel der Versicherungssektor im S&P-500 um 3,1 Prozent. Der Kurs der Rückversicherer RenaissanceRe und Everest sank um 9,3 bzw. 8,4 Prozent. Auch die Titel vieler Erstversicherer, die Versicherungsschutz für Verbraucher und Unternehmen anbieten und Rückversicherungsschutz kaufen, wurden stark abverkauft. Allstate, Chubb, Travelers und Progressive gaben um bis zu 4,9 Prozent nach. Pfizer stiegen um 2,2 Prozent. Der Pharmakonzern hat offenbar einen aktivistischen Investor an Bord. Starboard Value habe sich mit 1 Milliarde US-Dollar bei Pfizer eingekauft und fordere Änderungen im Konzern zur Verbesserung der Entwicklung, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Energiekonzern Chevron (+0,3%) verkauft seine Anteile an Ölsand- und Schieferprojekten in der kanadischen Provinz Alberta für 6,5 Milliarden US-Dollar an Canadian Natural Resources (+3,2%). Ein negativer Analystenkommentar drückte Amazon um 3 Prozent. Die Titel des US-Onlinehändlers wurden von Wells Fargo abgestuft. Arcadium Lithium machten einen Kurssprung um rund 35,4 Prozent nach oben. Der Rohstoffriese Rio Tinto führt derzeit Übernahmegespräche mit dem Unternehmen. Super Micro Computer zogen um 15,8 Prozent an, im Handel wurde nach jüngsten Aussagen des Unternehmens auf Aufträge in Milliardenhöhe gehofft. Nach einer Abstufung durch Barclays verloren DuPont 1,8 Prozent. Duckhorn Portfolio schossen um über 100 Prozent nach oben, die Weingesellschaft wird von Butterfly Equity übernommen - die Transaktion hat einen Wert von 1,95 Milliarden Dollar. Lucid kletterten um 2,4 Prozent. Der E-Autobauer hatte im dritten Quartal deutlich mehr Fahrzeuge ausgeliefert als von Analysten veranschlagt.

Asien
Negative Vorgaben von der Wall Street sorgen am Dienstag für mehrheitlich fallende Kurse an den ostasiatischen Aktienmärkten. Besonders deutlich fällt das Minus in Hongkong aus, wo der Hang-Seng-Index um 5,6 Prozent einknickt. Dagegen legt der Schanghai-Composite nach der einwöchigen Feiertagspause "Goldnee Woche" weiter zu und zwar um 4,8 Prozent zu. An den anderen Handelsplätzen der Region fallen die Bewegungen deutlich moderater aus. So reduziert sich der Nikkei-225 in Tokio um 1,3 Prozent und der Kospi in Seoul büsst 0,4 Prozent ein. Samsung Electronics hat im dritten Quartal zwar einen Gewinnsprung erzielt. Der Anstieg fiel aber deutlich geringer aus als im zweiten Quartal und blieb klar hinter den Erwartungen zurück. Teilweise war dies auf das Überangebot von günstigeren Chips in China zurückzuführen. Für die Aktie geht es um 1,3 Prozent nach unten. Im Gefolge fallen SK Hynix um 3,3 Prozent. LG Electronics hat im dritten Quartal mit einer unerwartet schwachen Erholung der Nachfrage nach Fernsehern, anderer Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten zu kämpfen gehabt. Die Aktie büsst 4,7 Prozent ein.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt stiegen die Renditen zu Wochenbeginn nach den kräftigen Aufschlägen am Freitag weiter. Die Rendite 10-jährigen US-Staatsanleihen sprang wieder über die Marke von 4 Prozent auf 4,024% und erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang August. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen kletterte um 7 Basispunkte auf 3,999%.

Analyse
Kursziel ABB: Goldman Sachs senkt auf 52 (53) CHF - Buy
UBS senkt Renault-Ziel auf 36 (50) EUR/Neutral – Händler
UBS senkt Stellantis-Ziel auf 16 (24) EUR/Buy - Händler

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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