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Schweiz muss die EU-Zölle auf chinesische E-Autos nicht übernehmen

Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 10/07/2024 - 00:00

Thema des Tages

Mit deutlichen Aufschlägen zeigen sich am Montag die chinesischen Autowerte, obwohl die Europäische Union Zölle von insgesamt bis zu 45 Prozent auf in China hergestellte Elektroautos erheben will. Allerdings scheint die Tür für weitere Verhandlungen noch nicht geschlossen zu sein. Die Aktien von Geely und BYD steigen um bis zu 5,7 Prozent. Die EU-Mitgliedsstaaten haben am Freitag mehrheitlich für die Einführung von Ausgleichszöllen in Höhe von bis zu gut 45 Prozent für aus China importierte Elektroautos gestimmt. An den Börsen war die Entscheidung erwartet worden - dennoch stiegen Autoaktien um 1,5 Prozent. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Entscheidung der EU-Staaten positiv bewertet. "Die EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos sind ein notwendiger Schritt zum Schutz des europäischen Wirtschaftsstandorts", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher. "Es wäre ein fataler Fehler, wenn es die EU ähnlich wie in der Solarbranche zuliesse, dass chinesische Produkte die europäischen vom Markt verdrängen." VW gewannen 2,9 Prozent, BMW 1,8 Prozent oder Continental 2,6 Prozent. Die EU-Strafzölle auf E-Autos aus China haben nach Ansicht von Experten beim Bund keine Auswirkungen für den Import in die Schweiz. Die Schweiz unterliege keinen Verpflichtungen, handelspolitische Schutzmassnahmen oder andere Entscheide zu Zolltarifen der EU nachzuvollziehen.

Schweizer Aktien

Knapp behauptet hat sich der schweizerische Aktienmarkt ins Wochenende verabschiedet. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.997 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zehn Kursverlierer und zehn -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 14,6 (zuvor: 14,62) Millionen Aktien. Anleger trennten sich von den Schwergewichten Nestlé (-0,3%) und Roche (-1%). Novartis hielten sich etwas besser mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent. Auch die ebenfalls als defensiv geltenden Aktien von Swisscom (-0,4%) und Givaudan (-1,6%) wurden gemieden. UBS verbesserten sich um 0,8 Prozent. Swiss Life, Swiss Re und Zurich gewannen zwischen 0,6 und 1 Prozent. In der zweiten Reihe profitierten die Aktien des Personalvermittlers Adecco mit einem Plus von 0,5 Prozent von den US-Arbeitsmarktdaten.

Internationale Märkte

Europa
Nach starken US-Arbeitsmarktdaten hat der europäische Aktienmarkt zum Wochenausklang mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 19.121 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent auf 4.955 Punkte nach oben. Redcare (+0,1%) hat gute Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Die Muttergesellschaft hinter der "Shop Apotheke" hatte laut Jefferies starke Daten vorgelegt. Das Wachstum im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente (Rx) in Deutschland lag im Septembervergleich bei 108 Prozent. Springer Nature hat ein gelungenes Börsendebüt hingelegt. Der erste Kurs lag bei 24,00 Euro und damit 1,50 Euro über dem Ausgabepreis von 22,50 Euro. Die Aktie ging letztlich mit 24,24 Euro aus dem Handel am Freitag. Den aus dem Verkauf der neuen Aktien erzielte Bruttoemissionserlös von rund 200 Millionen Euro will Springer Nature in den Schuldenabbau und die Optimierung der Finanzierungsstruktur stecken. Der Bankensektor reagierte positiv auf die US-Arbeitsmarktdaten und schloss mit plus 1,7 Prozent an der Spitze der Branchengewinner in Europa.

USA
Ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht ("Payrolls") hat an der Wall Street am Freitag die Kurse gestützt. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 42.353 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,9 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 1,2 Prozent. Den 1.753 (Donnerstag: 968) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.049 (1.814) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 49 (77) Titel. Das Ende des Streiks der US-Hafenarbeiter wurde im Einzelhandelssektor mit Erleichterung aufgenommen, zumal wegen des anstehenden Weihnachtsgeschäfts, belastete aber die Kurse von Speditionen und Luftfrachtunternehmen. Knight-Swift Transportation und J.B. Hunt Transport Services verloren 3,1 und 1,3 Prozent. Im Einzelhandel gewannen unter anderem Target 2,2 und Nordstrom 2,3 Prozent. Die Aussicht auf einen "kleinen" Zinsschritt drückte die Kurse von auf Eigenheime spezialisierten Bauunternehmen wie D.R. Horton (-2,9%), Lennar (-2,5%) und Pultegroup (-2,5%). Bei den Einzelwerten brach die Aktie von Spirit Airlines um rund 25 Prozent ein. Nach der gescheiterten Fusion mit Jetblue Airways hat die US-Billigairline nach Angaben informierter Kreise mit ihren Anleihegläubigern über etwaige Konditionen für ein Insolvenzverfahren gesprochen. Jetblue machen derweil einen Satz von 14,2 Prozent. Exon Mobil legten trotz der Gewinnwarnung des Ölkonzerns um 1,8 Prozent zu. Hier stützten die weiter steigenden Ölpreise, wie es hiess. Jefferies bezeichnete den neuen Ausblick des Unternehmens als "neutral" für die Aktie, da die Konsensschätzungen schon in den zurückliegenden Wochen stark gefallen seien.

Asien
An den ostasiatischen Aktienmärkten geht es zu Wochenbeginn deutlicher nach oben, angeführt von der Börse in Tokio, wo es für den Nikkei-225 um 2,2 Prozent nach oben geht. Der Hang-Seng-Index gewinnt weitere 1,1 Prozent und baut damit die jüngsten Gewinne aus. Hier stützten weiter die jüngsten Stimuli für die chinesische Wirtschaft, darunter auch den Immobilien-Sektor. Vor diesem Hintergrund wird am Dienstag bei der Öffnung der Börse in Schanghai mit kräftigen Gewinnen gerechnet. Für den Kospi in Seoul geht es um 1,3 Prozent aufwärts. Hier geht es für die Aktien von Index-Schwergewicht Samsung Electronics um 0,7 Prozent nach unten. Das Unternehmen wird am Dienstag vorläufige Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen. SK Hynix verlieren 3,8 Prozent.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt schnellte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zum Wochenschluss um 12 Basispunkte auf 3,974% nach oben. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen sprang um 22 Basispunkte auf 3,932%. Das deutliche Beschäftigungswachstum verdrängte die bestehenden Wachstumssorgen und reduzierte die Bedenken um eine mögliche Rezession der US-Konjunktur. Allerdings spricht es für eine nur kleine Zinssenkung der US-Notenbank im November.

Analyse
Baader erhöht Sonova auf 366 (338) CHF - Add
Stifel erhöht Sika auf 300 (270) CHF - Buy
RBC senkt Adecco auf 36 (38) CHF - Outperform

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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