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Paukenschlag bei Nestlé: Schneider geht - Freixe neuer Chef

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Fri, 08/23/2024 - 00:00

Thema des Tages

Nestlé erhält überraschend einen neuen Chef: Laurent Freixe übernimmt das Amt per 1. September von Mark Schneider, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend heisst. Schneider habe sich entschieden, seine Rollen als CEO und Mitglied des Verwaltungsrats zur Verfügung zu stellen und das Unternehmen zu verlassen, so das Communiqué weiter. Sein Nachfolger Freixe ist seit 1986 für Nestlé tätig. Aktuell ist er Generaldirektor und CEO der seit 2022 vereinigten Region Lateinamerika. Davor war er unter anderem Europa- und Amerikachef. Er ist seit 16 Jahren auch Mitglied der Geschäftsleitung. Als CEO soll er nun auch in den Verwaltungsrat einziehen. "Laurent ist genau die Führungskraft, die Nestlé jetzt braucht", lässt sich Paul Bulcke, Präsident des Verwaltungsrats, zitieren. Mit ihm werde Nestlé die Stellung als zuverlässiges Unternehmen mit konsistenter und nachhaltiger Wertschöpfung weiter ausbauen.

Schweizer Aktien

Nach einer zweitägigen Durststrecke hat der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag wieder angezogen. Der SMI gewann 0,5 Prozent auf 12.305 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und zwei -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 12,24 (zuvor: 13,95) Millionen Aktien. Ordentliche Geschäftszahlen des Rückversicherers Swiss Re sorgten für ein Kursanstieg von 4,5 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen leicht übertroffen, die Prämieneinnahmen fielen aber einen Tick niedriger als erhofft aus. Mit einer Eigenkapitalrendite (ROE) von 20,1 Prozent für das erste Halbjahr 2024 zeigte sich den Jefferies-Analysten zufolge die Stärke des zugrunde liegenden Rückversicherungsmarktes. Die Umsatz und -Gewinnzahlen übertrafen laut Jefferies die Erwartungen, zudem wurde der Ausblick auf das obere Ende der Spanne gesetzt. In der Folge äusserten sich weitere Analysten positiv, so erhöhten die LBBW und die DZ Bank ihre Kursziele.

Internationale Märkte

Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag kaum verändert geschlossen. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 18.493 Punkte, der Euro-Stoxx-50 schloss bei 4.885 Punkten praktisch unverändert. Die Erwartung baldiger Zinssenkungen in den USA ist weiter positiv für den Euro, auch wenn die Gemeinschaftswährung bis Börsenschluss mit 1,1113 Dollar klar unter den Tageshochs notierte. Keine klaren Signale für eine Konjunkturerholung kamen von den Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone. Trotz der besonderen Schwäche in Deutschland fiel der Eurozone-PMI der Industrie im August nur auf 45,6 von 45,8 Punkten zurück. Der Service-PMI legte dank der Sonderkonjunktur in Frankreich durch die Olympiade und in Südeuropa durch den Urlaubstourismus auf 53,3 von 51,9 zu. Die deutsche Volkswirtschaft leide schwerwiegend unter dem schwachen Welthandel und den protektionistischen Tendenzen, so Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Darüber hinaus fehlen in der grössten Volkswirtschaft der Eurozone binnenwirtschaftliche Impulse." Der Investor Active Ownership Capital, der schon beim Bad Homburger Generikahersteller Stada ein gutes Timing bewies, ist bei Hellofresh (+4,6%) eingestiegen. Er gilt als aktivistischer Investor, der auch Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens nehmen will. Insgesamt werden dem Investor 6,7 Prozent der Anteile zugerechnet, was gemessen am Schlusskurs von Mittwoch immerhin einem Wert von rund 85 Millionen Euro entspricht. Für die Aktie der Deutschen Bank ging es um 4,0 Prozent nach oben. Positiv wurde an der Börse gewertet, dass die Bank am Vorabend eine Einigung im Rechtsstreit um die Übernahme der Postbank vermelden konnte. Diese umfasse rund 60 Prozent der Forderungen, nehme damit aber nur 45 Prozent der bereits erfolgten Rückstellungen in Anspruch.

USA
Wall Street hat am Donnerstag mit Zinszweifeln im Minus geschlossen. Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitag auf dem Notenbanken-Symposium in Jackson Hole stieg die Nervosität und es kamen erste Zweifel auf, ob er die hohen Markterwartungen wird erfüllen können. Denn der Markt setzte auf klare Hinweise auf eine Zinssenkung im September. Am Vortag waren die Zinshoffnungen vom Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sowie der jährlichen Revision des Stellenzuwachses in den USA gestützt worden. Der Dow-Jones-Index sank um 0,4 Prozent auf 40.713 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben um 0,9 bzw. 1,7 Prozent nach. Dabei standen sich nach ersten Angaben 863 (Mittwoch: 2.053) Kursgewinner und 1.960 (746) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 54 (77) Titel. Für die Aktien von Zoom Video Communications ging es um 13 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte im zweiten Geschäftsquartal Gewinn und Cashflow überproportional zum Umsatz gesteigert. Für das gesamte Geschäftsjahr per Ende Januar 2025 gab das US-Videokonferenz-Unternehmen eine Prognose über Markterwartung. Die kanadischen Aufsichtsbehörden hatten ein Medikament von Merck & Co (+0,5%) zur Behandlung von Blasenkrebs zugelassen. Um 14,7 Prozent brachen Snowflake ein. Der Software-Anbieter verbuchte einen gestiegenen Verlust und beim angehobenen Ausblick blieben Fragen rund um das KI-Geschäft offen.

Asien
Das Geschehen an den Börsen in Ostasien und Australien wird am Freitag von Vorsicht geprägt. In Tokio gilt es daneben Erläuterungen der Geldpolitik des japanischen Notenbankchefs Ueda vor dem Parlament zu verarbeiten. Er bestätigte den inzwischen eingeschlagenen Kurswechsel und sagte, man strebe weitere Zinserhöhungen an, wenn die Wirtschaft und die Inflation im Einklang mit ihren Prognosen steigen. Mit ihrer Zinserhöhung am 31. Juli hatte die Bank of Japan nicht nur den Yen in die Höhe getrieben, sondern auch an den internationalen Aktienmärkten für heftige Bewegungen gesorgt.

Obligationen
Die Renditen der US-Staatsanleihen gingen am Freitagmorgen leicht zurück, nachdem sie am Donnerstag stark angestiegen waren. Gegen 7.20 Uhr fiel der Zinssatz für 10-jährige US-Staatsanleihen um 0,7 Basispunkte auf 3,850%. Der Kurs der zweijährigen Anleihe fiel um 1,2 Basispunkte auf 4,004%.

Analyse
UBS senkt Gurit auf 40 (65) CHF – Neutral
UBS erhöht R&S Group auf 22 (14,90) CHF – Buy
Morgan Stanley senkt Brenntag auf 80 (88) EUR/Equalweight – Händler

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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