Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 08/05/2024 - 00:00
Der Airline-Konzern IAG will nach der abgesagten Übernahme von Air Europa weiter in sein Geschäft in Spanien investieren und nimmt auch Portugal ins Visier. Die International Consolidated Airlines (IAG) werde weiter in ihr Drehkreuz Madrid und in ihre spanische Fluggesellschaft Iberia Airlines investieren, sagte CEO Luis Gallego in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. Zudem werde der Konzern die Attraktivität von TAP Air Portugal analysieren. Die portugiesische Regierung will eine Mehrheitsbeteiligung an der nationalen Fluggesellschaft verkaufen. "Wenn der Vorschlag Sinn macht, könnte er für uns interessant sein, denn so wie wir im Norden mit Dublin und London eine Doppel-Hub-Strategie verfolgen, glauben wir, dass eine Doppel-Hub-Strategie im Süden mit Lissabon und Madrid für die Gruppe optimal sein könnte", sagte Gallego.
Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit massiven Verlusten beendet. Grund waren sich verstärkende Konjunktursorgen nach sehr schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Der SMI verlor 3,6 Prozent auf 11.876 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und mit Nestle 1 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 37,32 (zuvor: 21,09) Millionen Aktien. Unter kräftigem Verkaufsdruck standen vor allem konjunktursensible Aktien und Technologiewerte. So brachen ABB kräftig um 8,4 Prozent ein. Auch Holcim (-6,9%), Sika (-6,9%) und Geberit (-5,4%) verzeichneten massive Abgaben. Die Aktie von Logitech lag mit Abschlägen von 7,7 Prozent ebenfalls tief im roten Bereich. Kräftig nach unten ging es auch bei den Finanzwerte: UBS verloren satte 9,5 Prozent, Partners Group 6,7 Prozent. Relativ gut in dem sehr schwachen Umfeld hielten sich die eher defensiven Index-Schwergewichte. Die Aktie des Lebensmittelriesen Nestle stieg sogar leicht um 0,3 Prozent zu. Bei den Pharmariesen hielt sich Roche mit Abschlägen von 1,6 Prozent noch vergleichsweise gut. Novartis gaben mit einem Minus von 2,0 Prozent etwas deutlicher nach.
Europa
Nach sehr schwachen US-Arbeitsmarktdaten sind die europäischen Aktienmärkte am Freitag abverkauft worden. Die Zahl der Beschäftigten ist im Juli nur um 114.000 gestiegen, erwartet worden war ein Stellenaufbau von 185.000. Auch stieg die Arbeitslosenquote auf 4,3 Prozent, was ebenfalls klar über der Prognose von 4,1 Prozent lag. Daten unterstrichen die Sorge vor einer Rezession in den USA. Zugleich stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank aggressiver als bisher erwartet die Zinsen senken wird. In der Zwischenzeit wird zunehmend die Möglichkeit eingepreist, dass die Fed im September die Zinsen gleich um 50 Basispunkte senken wird. Der DAX verlor 2,3 Prozent auf 17.661 Punkte, im Tief stand der Index bei 17.624. Der Euro-Stoxx-50 gab 2,7 Prozent auf 4.639 nach. Am deutschen Aktienmarkt bekamen dies Infineon (-5,1%) oder Süss Microtech (-10,1%) zu spüren. Für Chip- und Ausrüstungsherstellern wie ASML ging es 11,2 Prozent tiefer, BE Semiconductor fielen 9,3 Prozent, STMicro um 5,8 Prozent. Zu den größten Verlierern im DAX zählten Siemens Energy mit minus 7,5 Prozent, RWE fielen 7,9 Prozent zurück. Gegen den Trend ging es nach einer positiven Analystenstudie für Qiagen um 1,6 Prozent nach oben. Immobilienaktien drehten am Nachmittag kräftiger ins Plus. Nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten setzten Anleger auf schnellere und mehr Zinssenkungen. Vonovia gewannen 0,9 Prozent, LEG 2,1 Prozent oder Grand City 1,3 Prozent. Die Aussicht auf fallende Zinsen bekam dem Bankensektor (-4,3%) dagegen nicht gut: Commerzbank büßten 4,6 Prozent ein und Deutsche Bank 5,9 Prozent.
USA
Die Wall Street hat ihre Talfahrt vom Vortag zum Ende der Woche fortgesetzt. Risikoaversion war am Freitag das beherrschende Thema an den US-Finanzmärkten. Der Dow-Jones-Index schloss 1,5 Prozent niedriger bei 39.737 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,8 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 2,4 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 702 (Donnerstag: 926) Kursgewinner und 2.128 (1.897) -verlierer. Unverändert schlossen 39 (46) Titel. Zur schlechten Marktstimmung trug auch Intel bei, der Kurs der Aktie brach um 26,1 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern enttäuschte im zweiten Quartal mit dem Umsatz und verbuchte rote Zahlen, auch der Ausblick überzeugte nicht. CEO Pat Gelsinger will daher im kommenden Jahr die Kosten um 10 Milliarden Dollar verringern. Schon bis Ende dieses Jahres will sich das Unternehmen von rund 15.000 Mitarbeitern trennen. Die Anleger müssen außerdem vorerst ganz auf eine Dividende verzichten. Amazon verloren 8,8 Prozent. Der Online-Konzern verfehlte im zweiten Quartal knapp den Umsatzkonsens, aber vor allem der Umsatzausblick enttäuschte. Apple hatte Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vorgelegt. Der Absatz des iPhones ermäßigte sich das zweite Quartal in Folge. Umsatz und Ergebnis fielen gleichwohl besser als gedacht aus. Der Kurs stieg in dem schwachen Umfeld um 0,7 Prozent. Snap stürzten um 26,9 Prozent ab, die Muttergesellschaft von Snapchat verfehlte die Markterwartungen und lieferte einen schwachen Ausblick.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zu Wochenbeginn teils mit kräftigen Verlusten. In Tokio bricht der Nikkei-Index um 7,0 Prozent ein auf 33.389 Punkte und rutscht damit um rund 2.600 Punkte ab.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt zogen die Rentennotierungen mit den schwachen Arbeitsmarktdaten und dem gesteigerten Bedürfnis nach vermeintlicher Sicherheit massiv an, die Renditen stürzten entsprechend ab.
Analyse
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