Morning News
Nestle enttäuscht mit gesenkter Wachstumsprognose

Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Thu, 07/25/2024 - 00:00

Thema des Tages

Sehr schlecht kommen die Zahlen und die gesenkte Prognose von Nestle am Donnerstagmorgen am Markt an. "Jetzt dürfte auch der Letzte merken, dass die Konsumenten die ständig steigenden Preise wegen höherer Margen nicht mehr akzeptieren", kommentiert ein Marktstratege. Nestle erwartet nun für 2024 nur noch ein organisches Umsatzwachstum von "mindestens 3 Prozent" nach zuvor noch "um die 4 Prozent". Zudem wurden im ersten Halbjahr hier nur plus 2,1 Prozent erzielt. "Da zuletzt schon einige Investoren wegen der Tech-Schwäche die defensiven Sektoren höhergewichtet hatten, könnte besonders bei ihnen so ein Ausblick für Enttäuschung sorgen", so der Marktexperte. Auch andere Branchenwerte wie Unilever könnten darunter leiden.

Schweizer Aktien

Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel zur Wochenmitte mit deutlichen Abschlägen beendet. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli den zweiten Monat in Folge gefallen von 50,9 auf 50,1. Der SMI verlor 0,6 Prozent auf 12.203 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und 6 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 16,46 (zuvor: 16,12) Millionen Aktien. Keine Stütze war die Aktie das Index-Schwergewichts Nestle. Die Titel des Lebensmittelriesen gaben 0,7 Prozent nach. Bei den Pharma-Konzernen schlossen Roche und Novartis jeweils 0,1 Prozent im Plus. Am Donnerstag werden die beiden Unternehmen Geschäftszahlen vorlegen. Die Aktie von Richemont büsste 1,7 Prozent ein. Marktteilnehmer verwiesen auf schwache Zahlen von Branchenprimus LVMH, die auf den Luxusgütersektor drückte. Sehr schwach zeigten sich auch die Titel von Geberit (-2,6%) und ABB (-2,1%). Die Papiere von Givaudan (+1,7%) erholten sich von den deutlichen Vortagesabgaben wieder etwas. Das Unternehmen hatte am Dienstag Quartalszahlen vorgelegt, die jedoch nicht in allen Punkten überzeugten. Auch Kühne & Nagel (-0,3%) hatte am Vortag Zahlen präsentiert, die am Markt aber gut aufgenommen wurden.

Internationale Märkte

Europa
Europas Börsen haben am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli den zweiten Monat in Folge gefallen von 50,9 auf 50,1. "Dies dämpft die Hoffnung auf eine schnelle Erholung im Euroraum. Diese dürfte wohl später einsetzen und schwächer ausfallen als dies viele Prognosen erwarten. Das gilt insbesondere für Deutschland, wo die PMIs noch einmal deutlicher zurückgingen als im Durchschnitt des Euroraums", so die Commerzbank. Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 18.387 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,1 Prozent auf 4.862 Punkte. Die Zahlen der Deutschen Bank schickten das Papier gleich um 8,3 Prozent nach unten. Während einige Marktteilnehmer bemängelten, dass im zweiten Halbjahr kein Aktienrückkauf geplant sei, attestierten Analysten für das zweite Quartal mehrheitlich eine solide Geschäftsentwicklung. Die bereits angekündigte milliardenschwere Rückstellung im Prozess um die Übernahme der Postbank hat der Deutschen Bank im zweiten Quartal unter dem Strich einen Verlust beschert. Operativ lief es unterdessen gut bei der Bank, die von einem starken Investmentbanking profitierte. Die Deutsche Bank wird dieses Jahr wohl kein zweites Aktienrückkaufprogramm starten. Für die Aktie der Tochter DWS ging es dagegen um 2 Prozent nach oben. Als "überzeugend" stufte ein Marktteilnehmer die Ertragskraft der DWS ein. Als solide wurden die Zahlen des Banco Santander (+3%) eingestuft; die spanische Bank hat das Umsatzziel für das Gesamtjahr angehoben, nachdem der Gewinn im zweiten Quartal gestiegen ist.

USA
Die US-Börsen haben zur Wochenmitte mit kräftigen Abschlägen geschlossen. Belastet wurde die Wall Street von schwachen Geschäftszahlen von Tesla und der Google-Mutter Alphabet. Auch weitere Quartalsergebnisse sorgten für Bewegung. Der Dow-Jones-Index schloss 1,2 Prozent niedriger bei 39.854 Punkte. Der S&P-500 fiel um 2,3 Prozent, während der Nasdaq-Composite 3,6 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 513 (Dienstag: 1.465) Kursgewinner und 2.302 (1.338) -verlierer. Unverändert schlossen 41 (75) Titel. Tesla knickten um 12,5 Prozent ein. Der Konzern hat im zweiten Quartal einen um 45 Prozent gesunkenen Nettogewinn verzeichnet. Der Elektroauto-Hersteller bekommt weiterhin die Auswirkungen der geringeren Nachfrage und des härteren Wettbewerbs zu spüren. Der Konzern meldete für das Quartal einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden Dollar, wobei die weltweiten Fahrzeugauslieferungen zwar ebenfalls zurückgingen, aber nicht so stark wie von einigen Analysten befürchtet. Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat im zweiten Quartal Gewinn und Umsatz kräftig gesteigert. Allerdings verlangsamte sich das Wachstum der Werbeeinnahmen im Vergleich zum Jahresauftakt. Zudem stellte der Konzern aufgrund von Investitionen schwächere Margen für das dritte Quartal in Aussicht. Die Aktie verlor 5,0 Prozent. Texas Instruments (unv.) hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnet und weniger verdient. Der Chip-Hersteller übertraf allerdings die Markterwartungen zum Gewinn. Visa hat im dritten Geschäftsquartal dank höherer Zahlungsvolumen mehr umgesetzt und verdient. Bereinigt lag der Gewinn je Aktie im Rahmen der Analystenerwartungen.

Asien
Der Ausverkauf der Wall Street am Vorabend findet seinen Widerhall am Donnerstag an den asiatischen Börsen. Der japanische Leitindex Nikkei-225 führt mit Abgaben um 2,9 Prozent auf 38.035 Punkte die Liste der Verlierer in Asien an.

Obligationen
Am US-Anleihemarkt legten die Renditen zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 3,7 Basispunkte auf 4,29 Prozent. Hier dürften die Inflationsdaten am Freitag den nächsten Impuls setzen, hiess es.

Analyse
Bank of America senkt Ziel Lindt & Sprüngli auf 126.000 (127.000) CHF – Buy
Bank of America senkt LVMH-Ziel auf 950 (1.000) EUR – Buy
UBS senkt Givaudan-Ziel auf 4.200 (4.250) CHF – Neutral

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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