Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Thu, 05/23/2024 - 00:00
Nvidia hat in seinem ersten Geschäftsquartal weiter von einer anhaltend starken Nachfrage nach Chips für KI-Infrastruktur profitiert und die Erwartungen der Analysten erneut übertroffen. Die Ergebnisse markierten das vierte Quartal in Folge mit einem dreistelligen prozentualen Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Der Ausblick von Nvidia deutet zudem auf eine weiter wachsende Nachfrage für Chips hin, die den Boom der künstlichen Intelligenz unterstützen. Zudem kündigte das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 an. Die Aktie legte nachbörslich um 3,7 Prozent zu. Nvidia erzielte in den drei Monaten bis Ende April einen Umsatz von 26 Milliarden Dollar nach 7,19 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 24,6 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn kletterte auf 14,88 von 2,04 Milliarden Dollar im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 6,12 Dollar, nach 1,09 Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hier hatten die Analysten 5,60 Dollar prognostiziert.
Auch zur Wochenmitte hat sich der schweizerische Aktienmarkt mit Abgaben gezeigt. Der SMI fiel damit wieder unter die Marke von 12.000 Punkten. Belastet wurde das Sentiment vor allem von den Verlusten in der Aktie von Swiss Life, die 2,0 Prozent einbüsste. Der SMI reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 11.959 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 12 Kursverlierer und 8 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 19,22 (zuvor: 23,2) Millionen Aktien. Zudem sprachen Händler weiterhin von Zurückhaltung vor dem Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank am Abend und den Quartalsergebnissen von Nvidia nach Handelsschluss in den USA. Am Markt werden hier wieder einmal beeindruckende Zahlen erwartet, angetrieben von der riesigen Nachfrage nach Chips für künstliche Intelligenz. Die Aktien von Sandoz verbesserten sich nach Zahlenausweis um 0,6 Prozent. Zudem sind die Medikamente gegen Osteoporose und Knochenkrebs des Pharmaherstellers nun in der EU zugelassen worden. Dagegen standen die Aktien der Luxusgüter-Hersteller Richemont und Swatch deutlicher unter Abgabedruck. Die Papiere verloren jeweils 2,1 Prozent.
Europa
Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch den Handel mit kleinen Abgaben beendet. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 18.680 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent 5.025 nach unten, hier drückten schwache Rohstoffaktien. Im Vorfeld waren Techaktien gesucht: Infineon rückten 3,7 Prozent vor oder Elmos 5,4 Prozent. Techaktien gewannen europaweit 0,6 Prozent. Unter Druck standen Automobilaktien. Diese litten unter Berichten zu möglichen Zöllen Chinas auf Autos aus der EU. Marktteilnehmer befürchten, dass der Streit um die Untersuchungen zu wettbewerbsverzerrenden Subventionen in China eskaliert und China dann Zölle bis zu 25 Prozent einführen könnte. Die Sorge vor einem eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA, Europa und China drückte auch auf die Rohstoffpreise und zog auch Chemietitel nach unten. BMW verloren 1,7 Prozent oder Mercedes 1,6 Prozent. BASF büssten 1,5 Prozent ein, Covestro 4,1 Prozent oder Aurubis 4,8 Prozent. Rohstoffwerte büssten 2,1 Prozent ein. Der Bergbaukonzern Anglo American hat zwar auch das dritte Übernahmegebot von BHP zurückgewiesen. Zugleich haben sich aber Anglo und BHP darauf geeinigt, die Annahmefrist bis zum 29. Mai zu verlängern. Offenbar sind die Minengiganten weiter darum bemüht, ein für beide Seiten akzeptables Gebot zu finden. Die Anglo-American-Aktie (+0,4%) reagierte auf die Verlängerung mit leichten Aufschlägen, die BHP-Aktie verlor dagegen 4,2 Prozent – das ergibt Sinn, dürfte doch jede Einigung teurer für BHP werden.
USA
Die anhaltenden Sorgen der US-Notenbank über die hohe Inflation haben an der Wall Street am Mittwoch für Abgaben gesorgt. Die Fed-Vertreter sind auf ihrer jüngsten Sitzung zu dem Schluss gekommen, dass sie die Zinsen noch länger als zuvor erwartet auf dem aktuell hohen Niveau halten müssen, nachdem die Daten zur Inflation im vergangenen Monat zum dritten Mal in Folge enttäuschend ausgefallen waren. Dies ging aus dem Protokoll der Sitzung vom 30. April und 1. Mai hervor. Zudem hatten verschiedene Fed-Vertreter eine weitere Zinserhöhung erwähnt, falls die Inflation dies rechtfertigt. Der Dow-Jones-Index verlor schliesslich 0,5 Prozent auf 39.671 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 0,2 Prozent. Dabei zeigten sich an der Nyse 766 (Dienstag: 1.330). Die Aktie von Biogen reduzierte sich 1,1 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen kauft zur Stärkung seines Immunologie-Portfolios Human Immunology Biosciences für zunächst 1,15 Milliarden US-Dollar. Beim Erreichen bestimmter Meilensteine können weitere 650 Millionen Dollar fällig werden. Die Titel des Einzelhandelskonzerns Target brachen um 8,0 Prozent ein. Zwar hat das Unternehmen die Serie von flächenbereinigten Umsatzrückgängen im ersten Quartal beendet, doch verfehlte der Gewinn die Erwartungen der Anleger. Auch der Ausblick überzeugt nicht.
Asien
Uneinheitlich präsentieren sich die Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag. Allgemein ist die Kauflust eher gedämpft, nachdem das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung, das am späten Mittwoch veröffentlicht wurde, gegen baldige Zinssenkungen sprach. An den chinesischen Börsen geht es deutlicher abwärts. In Schanghai verliert der Composite-Index 1,0 Prozent. Der Hang-Seng-Index gibt in Hongkong um 1,4 Prozent nach. Zinssorgen lassen die zuletzt gestiegenen Preise verschiedener Rohstoffe zurückkommen und belasten damit auch die Aktien der Branche.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt reagierten die Renditen kaum auf das Fed-Protokoll. Für die Rendite zehnjähriger Titel ging es um 0,7 Basispunkte auf 4,42 Prozent nach oben.
Analyse
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