Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Fri, 04/05/2024 - 00:00
Samsung Electronics (-1,1%) hat nach vorläufigen Berechnungen den Betriebsgewinn im ersten Quartal verzehnfacht und nährt damit die Hoffnung auf eine Trendwende im Halbleitergeschäft, das vier Quartale in Folge Verluste verzeichnete. Der südkoreanische Technologiekonzern berichtete über einen Betriebsgewinn von voraussichtlich 6,6 Billionen Won, umgerechnet 4,5 Milliarden Euro, gegenüber 640 Milliarden Won im Vorjahr. Dies wäre das beste Ergebnis seit eineinhalb Jahren. Die Schätzung übertraf eine von FactSet erstellte Konsensprognose von 5,406 Billionen Won. Der Umsatz ist voraussichtlich um 11 Prozent auf 71 Billionen Won gestiegen, geringfügig unter der FactSet-Konsensschätzung. Samsung versucht, seine Konkurrenten SK Hynix und Micron Technology im Wettlauf um die Entwicklung fortschrittlicher Speicherchips mit hoher Bandbreite einzuholen, die wesentliche Komponenten für KI- und Hochleistungs-Computersysteme sind.
Der schweizerische Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit Aufschlägen beendet. Rückenwind kam aus dem Pharmasektor. Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 11.691 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,31 (zuvor: 22,82) Millionen Aktien. Unter den Einzelwerten stieg die Aktie von Novartis kräftig um 2,8 Prozent. Der Pharmariese hatte Pläne bestätigt, im zweiten Halbjahr eine Erweiterung der Zulassung für sein Prostatakrebsmedikament Pluvicto zu beantragen. Basieren soll diese auf neue Daten aus einer Phase-3-Studie. Die Aktie des Wettbewerbers Roche gab indessen 0,7 Prozent nach. Für die Aktie von Nestle, dem dritten Schwergewicht, ging es nach deutlichen Verlusten im bisherigen Wochenverlauf um 0,6 Prozent nach oben. Gefragt bei den Anlegern waren auch Finanzwerte. So stiegen UBS um 1,9 Prozent, die Aktie von Partners Group rückte 0,9 Prozent vor. Ein deutlicheres Plus verzeichneten auch Sika (+1,9%) und Alcon (+1,6%). Tagesverlier waren Givaudan. Die Titel reduzierten sich um 2,4 Prozent. Nach einem deutlichen Kursanstieg haben die Analysten von Baader Helvea die Aktie auf "Reduce" von zuvor "Add" heruntergestuft.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag gut behauptet geschlossen. Der DAX gewann 0,2 Prozent auf 18.403 Punkte, der Euro-Stoxx-50 stieg um zwei Punkte auf 5.071 Punkte. Hier stellte der Branchenindex der Minenwerte mit einem Plus von 1,6 Prozent den grössten Gewinner. Europaweit waren die Automobilwerte gesucht, der Sub-Index gewann 1,2 Prozent. Mit einem Plus von 6,7 Prozent zeigten sich Volvo Car, die im März so viele Fahrzeuge verkauft haben wie noch nie in einem Monat. Der Absatz des Autobauers, der zum chinesischen Geely-Konzern gehört, kletterte um ein Viertel auf 78.970 Fahrzeuge. Volvo Car profitierte dabei von seinem vollelektrischen SUV EX30 und starken Verkäufen in Europa sowie den USA. Aber auch Mercedes-Benz legten um 1,8 Prozent zu, BMW gewannen 2,5 Prozent. Ein Agenturbericht über den Einstieg eines aktivistischen Investors bei Delivery Hero sorgte für einen Kurssprung von 14,5 Prozent bei den Aktien des Essenslieferanten. Für die Aktie der Compugroup ging es um 8,7 Prozent nach oben, nachdem die Analysten von Morgan Stanley den Wert nach dem jüngsten Rücksetzer auf "Overweight" hochgestuft haben. Die Airbus-Sparte Aalto Haps, die Drohnen für den Einsatz in grossen Höhen entwickelt, ist offen für einen Börsengang. "Irgendwann wird das Unternehmen öffentlich zugänglich sein, sei es durch einen Börsengang oder eine Art von M&A-Transaktion", so CEO Samer Halawi. Das Unternehmen stellt solarbetriebene Starrflügler-Drohnen her, die in fast 20 km Höhe operieren. Diese unter dem Namen Zephyr bekannten Höhenplattformen (HAPS) können mit Nutzlasten ausgestattet werden, die 5G-Konnektivität sowie Dienste wie die Verhütung von Waldbränden und die Grenzkontrolle durch Erdbeobachtung ermöglichen. Jetzt ist Aalto auf der Suche nach anderen Investoren als Airbus, um sein Geschäft auszubauen und den kommerziellen Betrieb aufzunehmen. Die Airbus-Aktie fiel um 0,1 Prozent.
USA
Die US-Börsen haben nach einem bisher schwachen Wochenverlauf am Donnerstag mit kräftigen Abschlägen geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 1,4 Prozent niedriger bei 38.597 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,2 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite notierte ebenfalls 1,4 Prozent leichter. Dabei gab es insgesamt 973 (Mittwoch: 1.668) Kursgewinner und 1.844 (1.143) -verlierer. Unverändert schlossen 72 (86) Titel. Nach Einschätzung von Thomas Barkin, Präsident der Federal Reserve von Richmond, ist es noch zu früh, um zu sagen, ob die unerwartet hohen Teuerungsraten zu Beginn des Jahres ein Hinweis auf eine wieder anziehende Inflation sind. Daher sollte die US-Notenbank seiner Meinung nach mit Zinssenkungen warten, bis das Bild klarer wird.
Damit dürfte der Juni, der vom Markt derzeit als Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung avisiert wird, noch etwas unwahrscheinlicher werden. Zumal die jüngsten Daten auf einen weiterhin robusten US-Arbeitsmarkt hindeuten. Vor diesem Hintergrund rückt der Arbeitsmarktbericht für März in den Fokus, der am Freitag veröffentlicht wird. Apple (-0,5%) will sich nach dem Ende der Entwicklung eines eigenen Elektroautos einem Agenturbericht zufolge möglicherweise automatisierten Haushaltsgeräten zuwenden. Walt Disney (-1,6) will die gemeinsame Nutzung von Passwörtern für seine Streaming-Dienste ab Juni in einigen wenigen Ländern einschränken, bevor im September breitere Massnahmen geplant seien. Die Aktien von Boston Scientific fielen um 0,6 Prozent. Boston Scientific und Axonics haben von der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) ein Ersuchen um zusätzliche Informationen über ihre vereinbarte Fusion erhalten. Der Hersteller medizinischer Geräte hatte sich im Januar bereit erklärt, Axonics für rund 3,7 Milliarden US-Dollar in bar zu übernehmen. Axonics büssten 2,7 Prozent ein.
Asien
Negative Vorgaben der Wall Street ziehen am Freitag die Börsen in Ostasien nach unten. In Hongkong geht es mit dem Hang-Seng-Index um 0,7 Prozent nach unten. Die Börsen in Schanghai und Taiwan sind feiertagsbedingt auch am Freitag geschlossen. Der Nikkei-225-Index fällt in Tokio um 1,9 Prozent. Toyota sinken um 1,5 Prozent und Advantest um 4,5 Prozent. An der Börse in Seoul gibt der Kospi um 0,9 Prozent nach. Indexschwergewicht Samsung Electronics büsst rund 1 Prozent ein. Der Konzern hat zwar ermutigende vorläufige Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht, doch war dies in den vergangenen Tagen am Markt schon antizipiert worden. Nun würden Gewinne mitgenommen, heisst es aus dem Handel. Nach einer Gewinnwarnung geht es mit LG Electronics um gut 2 Prozent abwärts. Die Nachfrage nach den Haushaltsgeräten des Unternehmens erholt sich nur schleppend.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt setzten die Renditen ihre Abwärtstendenz vom Vortag beschleunigt fort. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 4 Basispunkte auf 4,313 Prozent. Der Markt preise aktuell die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Fed im Juni mit 57,5 Prozent ein, so ein Beobachter. Die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen verlor 4 Basispunkte auf 4,643%.
Analyse
Kursziel Sika: HSBC senkt auf 380 (390) CHF - Buy
Kursziel Bossard: Berenberg senkt auf 257 (295) CHF - Buy
Rating Holcim: HSBC senkt auf Hold (Buy) - Ziel 80 (77) CHF
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