Von Nadine PEREIRA
Veröffentlicht am Mon, 02/26/2024 - 23:00
Die 52 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Hess durch Chevron steht auf der Kippe. Wie der US-Ölkonzern mitteilte, bestehen die Rivalen Exxon Mobil und die chinesische Cnooc darauf, ein Recht auf ein Gegenangebot für den Anteil von Hess an einem Ölfeld vor Guyana zu haben. Die im vergangenen Jahr eingefädelte Übernahme von Hess durch Chevron basiert aber vor allem darauf, dass der US-Konzern den Hess-Anteil von 30 Prozent an dem von Exxon geführten Projekt erhält. Chevron warnte seine Investoren in einer regulatorischen Mitteilung, dass es die Übernahme möglicherweise "nicht in dem erwarteten Zeitrahmen oder überhaupt nicht" durchführen würde. Allerdings ist bisher noch gar nicht klar, ob Exxon und Cnooc tatsächlich ein Gegenangebot abgeben werden. Derzeit beharren sie nur darauf, dass sie das Recht dazu haben.
Mit leichten Abgaben hat der schweizerische Aktienmarkt am Montag den Handel beendet. Der SMI markierte im Verlauf jedoch erneut ein Jahreshoch. Teilnehmer sprachen aber von einer Verschnaufpause an den Aktienmärkten. Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 11.453 Punkte. Das neue Jahreshoch liegt bei 11.524,36 Punkten. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und 7 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 18,91 (zuvor: 18,96) Millionen Aktien. Bei den Einzelwerten zeigten sich die Aktien der Versicherer Swiss Re (-0,6%) und Swiss Life (-1,4%) mit Abgaben. Diese hatten zum Wochenausklang deutlichere Gewinne verzeichnet. Die Aktien der Index-Schwergewichte Roche, Nestle und Novartis gaben um bis zu 1,4 Prozent nach. Auf der anderen Seite des Kurszettels verzeichneten UBS ein Plus von 1,1 Prozent. Die chinesische Ant Group hat einem Agenturbericht zufolge den US-Hedgefonds Citadel Securities mit ihrem Gebot für das Investmentbanking-Joint-Venture der Credit Suisse in China überboten. Der Finanzkonzern des Milliardärs Jack Ma wolle mit der Sparte der Credit Suisse ein Wertpapiergeschäft aufbauen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf ungenannte Quellen. Die UBS, welche die Credit Suisse übernommen hat, und Citadel waren kurzfristig nicht für Stellungnahmen zu erreichen.
Europa
An den europäischen Börsen hat sich am Montag nach der jüngsten Aufwärtsbewegung wenig getan. Der DAX gewann vier Punkte auf 17.423 Punkte, bei 17.461 Punkten wurde immerhin ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 sank dagegen um 0,2 Prozent auf 4.864 Punkte. Der Vermögensverwalter QC Partners warnte mit Blick auf den Euro-Stoxx-50, dass dessen Relative-Stärke-Index mittlerweile im historischen Kontext stark erhöht ist. Zuletzt habe er vergleichbar hoch zum Jahreswechsel 1999/2000 gelegen - zwei Monate später sei seinerzeit die Technologieblase geplatzt. Für den Stoxx-Subindex Technologie ging es am Montag um 0,4 Prozent nach oben. Infineon gewannen 0,4 Prozent, und das trotz eines Dividendenabschlags von 35 Cent. SAP schlossen 1,9 Prozent fester. Dass SGL Carbon strategische Optionen für das zweitgrösste Geschäftsfeld "Carbon Fibers" prüft, trieb den Kurs um 0,6 Prozent nach oben. Das Kohlefasersegment leide momentan unter einem starken Rückgang der Nachfrage aus der Windindustrie. Daher sei abzuwägen, ob eine Trennung nicht die bessere Option für die Aktionäre sei als weiteres Geld in den Bereich zu investieren, meinten Händler. Rüstungsaktien starteten mit kräftigen Aufschlägen in die Woche. Neues gab es nicht, die Branche bleibt indes einer der Anlegerlieblinge in Erwartung zukünftig dauerhaft höherer Rüstungsausgaben. Rheinmetall gewannen 2,8 Prozent, Hensoldt 7,1 Prozent und Renk 7 Prozent. Lufthansa gaben um 2 Prozent nach, Barclays hatte die Aktie auf "Equalweight" abgestuft.
USA
Mit einem leichten Minus hat die Wall Street den ersten Handelstag der Woche beendet. Händler sprachen nach den Rekordhochs der Vorwoche - in erster Linie als Reaktion auf starke Geschäftszahlen von Nvidia – von einer Konsolidierung. Zuletzt war es drei Handelstage in Folge nach oben gegangen. Die Blicke der Investoren sind schon auf den Donnerstag gerichtet, wenn der PCE-Deflator der persönlichen Verbraucherausgaben auf der Agenda steht. Nach den zuletzt höher als gedacht ausgefallenen US-Inflationsdaten wurden die Erwartungen an den Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung allerdings bereits nach hinten verschoben. Vor Juni dürfte an den Zinsfront nichts passieren, so die Erwartung. Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 39.069 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,1 Prozent nach unten. Den 1.138 (Freitag: 1.750) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.704 (1.069) -verlierer gegenüber, während 62 (100) Titel unverändert schlossen. Die Amazon-Aktie wurde erstmals als Mitglied im 30 Werte umfassenden Dow-Jones-Industrial-Index gehandelt. Platz machen mussten Walgreens Boots Alliance. Hintergrund ist, dass Walmart seine Aktien ebenfalls mit Wirkung zum Handelsbeginn im Verhältnis 1:3 aufspaltet. Statt einer haben die Aktionäre nun drei Aktien in den Depots, womit sich der Aktienkurs entsprechend optisch verbilligt. Damit sinkt - qua Konstruktion des Dow - aber zugleich das Gewicht von Walmart, wofür die Amazon-Aufnahme einen Ausgleich bieten soll. "Die Änderung spiegelt den sich entwickelnden Charakter der US-Wirtschaft wider und wird das Gewicht des Einzelhandels sowie anderer Geschäftsbereiche im DJIA erhöhen", so der Indexbetreiber S&P Dow Jones Indices. Amazon gaben um 0,1 Prozent nach und Walgreens Boots Alliance reduzierten sich um 3,4 Prozent. Walmart stiegen splitbereinigt um 1,8 Prozent auf 59,60 Dollar. Am Freitag hatte die Aktie mit 175,56 Dollar geschlossen.
Asien
Auch am Dienstag zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte und die Börse in Sydney ohne einheitliche Richtung. Der Nikkei-Index in Tokio zeigt sich nach der Rekordjagd der Vortage 0,2 Prozent leichter mit 39.157 Punkten.
Obligationen
Am US-Anleihemarkt holten die Renditen einen Teil ihrer Verluste vom vergangenen Freitag wieder auf. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe kletterte auf 4,277 Prozent.
Analyse
UBS erhöht Ziel Lloyds Banking auf 53 (50) GBp – Buy
UBS erhöht Barclays-Ziel auf 230 (200) GBp – Buy
Barclays erhöht Inditex-Ziel auf 39 (34) EUR – Equalweight
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