Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Tue, 02/20/2024 - 23:00
Der US-Supermarktkonzern Walmart erwartet wegen Kaufzurückhaltung seiner Kunden ein schwächeres Wachstum im neuen Geschäftsjahr. "Sie sind wählerisch", sagte Finanzvorstand John David Rainey der Nachrichtenagentur Bloomberg. Konsumenten kauften zwar weiter regelmässig ein, gäben jedoch weniger Geld aus. Die gedämpfte Konsumlaune dürfte in dem bis Ende Januar 2025 laufenden Geschäftsjahr in Teilen anhalten, erklärte der Manager. Der Umsatz dürfte zu konstanten Wechselkursen nur ein Wachstum von drei bis vier Prozent erreichen. Der US-Shopping-Riese kündigte bei der Zahlenvorlage für das abgeschlossene Geschäftsjahr in Bentonville (US-Bundesstaat Arkansas) zudem die milliardenschwere Übernahme des Smart-TV-Herstellers Vizio an. Für den Zukauf will Walmart-Chef Doug McMillon rund 2,3 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen. Der Manager hofft, Kunden durch Vizio besser an den Walmart-Konzern binden zu können.
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Der schweizerische Aktienmarkt ist den europäischen Börsen am Dienstag etwas davongelaufen. Der SMI gewann 0,5 Prozent auf 11.457 Punkte und stieg auf Jahreshoch. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursgewinner und acht -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 15,75 (zuvor: 12,4) Millionen Aktien. Gestützt wurden der Markt von den defensiven Schwergewichten Novartis (+1,4%) und Nestle (+1%). Richemont (-0,1%) und ausserhalb des SMI Swatch (-3%) gerieten mit Exportdaten schweizerischer Uhren unter Druck. Die Ausfuhren offenbarten einen schwachen Jahresstart auf einigen Kernmärkten, wie die Citi-Analysten anmerkten. Am breiten Markt sanken Sandoz nach einer Rückrufaktion eines Medikaments um 2,9 Prozent. Oerlikon (+7,3%) legte Geschäftszahlen vor und teilte die Abspaltung des Textilmaschinengeschäfts mit. Temenos (-5,6%) legte nach den Vorwürfen des Leerverkäufers Hindenburg Geschäftszahlen vor. Nach einem schwachen Ausblick fielen Siegfried Holding um 7,5 Prozent.
Europa
An den europäischen Aktienmärkten blieb es auch am Dienstag bei der abwartenden Haltung der Anleger. Die grossen Indizes veränderten sich kaum: Der DAX gab um 0,1 Prozent auf 17.068 Punkte nach und hielt sich damit weiter über der 17.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 schloss fast unverändert mit 4.764 Punkten. Bayer will über drei Jahre nur noch eine gesetzliche Mindestdividende von 0,11 Euro zahlen, um seine Schulden schneller zu reduzieren. "De facto fast eine komplette Streichung im Vergleich zu den 2,40 Euro im Vorjahr", so ein Händler. Längerfristig könne der Schritt aber auch positiv gesehen werden, weil Bayer sich so wesentlich schneller seiner Schulden entledige. Stärker unter Druck standen im DAX Siemens Energy. Händler führten den Abschlag um 4,1 Prozent auf die Verzögerungen bei der Transformation in erneuerbare Energien zurück. Auf der anderen Seite stiegen Heidelberg Materials um 2,2 Prozent auf 87,68 Euro. Die Analysten von Barclays haben die Aktien auf "Overweight" erhöht mit einem Kursziel von 106 Euro. Eine Dividendenerhöhung trieb den Kurs von Air Liquide um 8,3 Prozent nach oben. Der Industriegasehersteller hat trotz eines Umsatzrückgangs mehr verdient und will nun 8,5 Prozent mehr Dividende zahlen, nämlich 3,20 Euro je Aktie. Air Liquide trieben auch den Stoxx-Index der Chemiewerte, der mit einem Plus von 2,6 Prozent die Gewinnerseite bei den Branchen anführte.
USA
Die Wall Street hat sich am Dienstag am ersten Handelstag der Woche mit Abgaben gezeigt. Am Vortag waren Aktien- und Anleihemarkt aufgrund eines Feiertages geschlossen geblieben. Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 38.564 Punkte, S&P-500 und der technologielastige Nasdaq-Composite gaben 0,6 bzw. 0,9 Prozent ab. Den 1.091 (Freitag 942) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.755 (1.877) -verlierer gegenüber, während 56 (77) Titel unverändert aus dem Handel gingen. Eine zentrale Rolle am Markt spielten die Quartalszahlen von Nvidia am Mittwoch. Angesichts des andauernden KI-Hypes kommt den Geschäftszahlen des Chipherstellers besondere Bedeutung zu. Der Kurs hatte seit Jahresbeginn um 47 Prozent zugelegt, bereits 2023 hatten Nvidia die Nummer eins im Technologiesektor gestellt. Doch nun sauste der Kurs um 4,3 Prozent nach unten, Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Die Erwartungen seien derart hoch, dass eine "sell on good news"-Reaktion zu erwarten sei. Daher stiegen bereits einen Tag vorher Anleger aus, so eine Stimme aus dem Handel. Im Schlepptau sanken Broadcom und AMD um 1,4 bzw. 4,7 Prozent, der Halbleitersektor im S&P-500 büsste 2,7 Prozent ein.Für Home Depot ging es um 0,1 Prozent aufwärts. Der US-Baumarktkonzern hatte das abgelaufene Quartal über den Erwartungen abgeschlossen, jedoch einen enttäuschenden Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gegeben. Einen milliardenschweren Zukauf gab es im Sektor der Finanzdienstleister. Hier übernimmt Capital One den Konkurrenten Discover Financial Services für mehr als 35 Milliarden Dollar. Damit gehen zwei der grössten Kreditkartenfirmen in den USA zusammen. Während es für die Aktien von Capital One um 0,1 Prozent nach oben ging, schossen Discover Financial Services um 12,6 Prozent empor.
Asien
Während an den meisten asiatischen und australischen Börsen am Mittwoch die schwache US-Vorgabe verarbeitet wird, zeigen sich die chinesischen Börsen sehr fest. In Tokio sinkt der Nikkei-225 um 0,2 Prozent auf 38.279 Punkte.
Obligationen
Am US-Rentenmarkt stiegen die Notierungen und erholten sich damit etwas von den jüngsten Verlusten. Anleihen zeigten damit eine nicht unübliche gegenläufige Bewegung zu Aktien. Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe sank um 2,0 Basispunkte auf 4,725 %.
Analyse
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