Von Peter Rosenstreich
Veröffentlicht am Mon, 01/15/2024 - 23:00
Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat im vergangenen Jahr beim Umsatz erstmals die 5-Milliarden-Franken-Marke überschritten. Für das laufende Geschäftsjahr hält das Unternehmen an der langfristigen Zielsetzung fest. Der Schokoladenhersteller aus Kilchberg hat 2023 Lindorkugeln, Pralinés und Schoggihasen im Wert von 5,20 Milliarden Franken verkauft, wie er am Morgen mitteilte. Mit den vorgelegten Zahlen liegt Lindt über den eigenen Erwartungen eines organischen Plus von 7 bis 9 Prozent. Gewinnzahlen gibt Lindt & Sprüngli noch nicht bekannt. Sie werden dann zusammen mit der Jahresbilanz im Frühling veröffentlicht. Doch das Unternehmen gibt sich in der Mitteilung zuversichtlich, eine EBIT-Marge von um die 15,5 Prozent zu erreichen. Das ist im oberen Bereich der zuvor angepeilten Marge von 15,3 bis 15,5 Prozent. Den Ausblick für das laufende Jahre bestätigt das Unternehmen derweil. Die Verantwortlichen sehen ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent und eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 20 und 40 Basispunkten.
Mit kleinen Kursverlusten hat der schweizerische Aktienmarkt den Handel am Montag beendet. Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 11.208 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 9,83 (zuvor: 16,3) Millionen Aktien. Marktteilnehmer berichteten von einem impulsarmen Handel, zumal die US-Börsen wegen des Feiertags Martin Luther King Day zu Wochenbeginn geschlossen blieben. In den Blick rücke nun die gerade anlaufende Bilanzsaison. Am Montag trennten sich Anleger tendenziell eher von Konjunkturzyklikern. ABB, Geberit und Sika gaben zwischen 0,3 und 0,6 Prozent nach. Bei Kühne + Nagel (-0,8%) dürften Investoren Gewinne mitgenommen haben, nachdem die Titel des Logistikers vor der Krise im Roten Meer profitiert hatten. Partners Group gaben um weitere 1,6 Prozent nach, nachdem die Aktien des Vermögensverwalters am Freitag von enttäuschenden Zahlen zur Geschäftsentwicklung belastet worden waren. Verkauft wurde aber auch das als defensiv geltende Schwergewichte Nestle (-0,5%). Unterschiedlich entwickelten sich die Aktien der Pharmariesen Novartis (+0,6%) und Roche (-0,7%). Die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich zeigten sich im Plus und verbesserten sich um bis zu 1,1 Prozent. Die Schweizer SoftwareOne Holding lehnte das Übernahmeangebot des Finanzinvestors Bain mit einer Bewertung von knapp 3 Milliarden Franken ab. Die Aktie verlor 8,4 Prozent. An der Börse wurde dem Deal ohnehin nur eine geringe Chance auf Gelingen eingeräumt, notierte die Aktie des Software- und Cloud-Unternehmens doch jüngst deutlich unter dem Gebot. Die Bewertung von 18,80 Franken je Aktie spiegele den Wert von SoftwareOne nicht wider, hiess es nun vom Unternehmen.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag im Minus geschlossen. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 16.622 Punkte, damit setzte sich die Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage fort. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent auf 4.455 Punkte nach. Die Umsätze in Europa litten unter dem Martin-Luther-King-Feiertag in den USA. Impulse werden im Wochenverlauf von der Berichtssaison erwartet. Analysten erwarteten für den Stoxx-600 im Schnitt einen Gewinnrückgang um 6,4 Prozent im Jahresvergleich. Dabei seien die Gewinne der Versorger laut den Berechnungen um 33,5 Prozent gesunken, die der Hersteller von Grundstoffen um 32,5 Prozent und die der Öl- und Gaskonzerne um 24,6 Prozent. Dagegen dürften die Gesundheitsunternehmen 10,3 Prozent mehr verdient haben und die Hersteller zyklischer Konsumgüter 10,2 Prozent. Compugroup schossen mit einer Kaufempfehlung durch Berenberg um knapp 7 Prozent nach oben. Die Analysten gehen davon aus, dass der Druck auf die Personalkosten und die Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben im Jahr 2024 abnehmen werden, so dass weitere Fortschritte bei der Steigerung der Margen erzielt werden können. Daneben stiegen Kontron um 2,8 Prozent. Das TecDax-Unternehmen hat nach eigenen Angaben Gewinn und Umsatz im vergangenen Jahr gesteigert und damit seine Ziele erreicht. Die Branche der Essenslieferdienste ist weiter auf Talfahrt. Delivery Hero und Just Eat Takeaway fielen um 6,9 und 8,3 Prozent. Just Eat Takeaway hat einen Rechtsstreit um erhöhte Gebühren in den USA beendet. Die Zahlung von gut 3,6 Millionen Dollar überwiegend an betroffene Restaurants entspreche zwar weniger als einem Prozent des 2024er Konsens-EBITDA, könnte aber auf dem Sentiment lasten, hiess es bei der Deutschen Bank. Kurz vor der Schlussglocke kassierte Verbio (-8,4%) seine Prognose für das operative Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr und erwartet zudem eine deutlich höhere Verschuldung.
USA
Die US-Börsen blieben angesichts des Feiertags Martin Luther King Day zu Wochenbeginn geschlossen.
Asien
An den asiatischen geht es am Dienstag im späten Geschäft auf breiter Front gen Süden. Dem HSI in Hongkong droht der schwärzeste Tag seit zwei Monaten. In China führen die Börsen in Schanghai (-0,6%), besonders aber in Hongkong (-1,8%) die Liste der Verlierer an. Der Immobilienindex büsst 3,2 Prozent ein, Longfor fallen um 7,1, Yuexiu Property um 6,6 und Country Garden Holdings bzw. Country Garden Services um 5,6 und 5 Prozent. In Tokio fällt der Nikkei-225 um 0,7 Prozent auf 35.648 Punkte, obwohl der feste Dollar den Yen drückt, was den japanischen Aktienmarkt in der Regel stützt. Dies zeige die schlechte Stimmung, heisst es. Der südkoreanische Kospi verliert 1 Prozent - begünstigt durch dünne Umsätze. Orion brechen um 13 Prozent ein, die Lebensmittelgesellschaft will ein Verlust schreibendes Biotechnologie-Startup übernehmen.
Obligationen
Die Schweizer Obligationenbörse zeigt sich am Montag knapp gehalten. Die Swapsätze bewegten sich leicht über dem Stand vom Freitag und dementsprechend würden die Kurse leicht niedriger gestellt, heisst es am Markt. Die Umsätze seien zum Wochenstart moderat. Das Emissionsgeschäft gewinnt laut Händlern an Fahrt. «Viele Emittenten schauen sich den Markt an und wollen dabei auch den Anlegern etwas bieten», sagt ein Händler. So nimmt die Cembra Money Bank 250 Mio. Fr. für 6 Jahre auf. Die Bücher seien angesichts eines Spreads von +105 Basispunkten gut gefüllt gewesen, sagt ein Händler. Der Spread sei ansprechend und beinhalte eine attraktive Neuemissionsprämie. Zudem haben Korea Housing, Volkswagen und Bobst Banken Mandate für Investorenpräsentationen erteilt, denen in den kommenden Tagen die Emission einer Anleihe folgen könnte. Dabei plant Korea Housing eine Tranche mit einer Laufzeit von zwei Jahren. Bei VW sollen es eine drei- und eine sechsjährige Anleihe im «Greenformat» sein. Bei Bobst handele es sich um Obligationen mit einer mittleren Laufzeit. Zudem wolle der Kanton Tessin in den kommenden Tagen ebenfalls eine oder gar zwei Anleihen emittieren. Die Rendite zweijähriger Eidgenossen wurde zwischenzeitlich mit 1,045 Prozent und die der zehnjährigen mit 0,797% angegeben.
Analyse
Kursziel Partners Group: Citigroup senkt auf 1350 (1370) CHF - Buy
Rating VAT: RBC senkt auf Underperform (Sector Perform) - Ziel 280 (290) CHF
Kursziel Logitech: Goldman Sachs erhöht auf 89 (87) CHF - Buy
Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.